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Porsche droht 1.300 Zulieferern mit Vertragsende, wenn sie Bedingungen nicht akzeptieren

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Von: Berkan Cakir

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Mitarbeiter stehen während einer Showproduktion zur Eröffnung der Produktion des Porsche Taycan, dem ersten rein elektrischen Modell des Sportwagenherstellers, in der Endkontrolle.
2019 startete die Produktion des Porsche Taycan, dem ersten rein elektrischen Modell des Sportwagenherstellers. © Sebastian Gollnow/dpa

Die Porsche AG will CO2-Emissionen kräftig reduzieren. Nun fordert der Autobauer auch seine Zulieferer dazu auf, „grün“ zu produzieren. Andernfalls habe das Konsequenzen.

Stuttgart - Um den CO2-Ausstoß zu minimieren, hat die Porsche AG mit der Umstellung in den eigenen Werken auf E-Mobilität begonnen. In mehreren Werken des Autobauers aus der Landeshauptstadt Stuttgart werden einige Modelle bereits CO2-neutral produziert - zum Beispiel seit 2019 auch der elektrisch betriebene Taycan, der mittlerweile das meistverkaufte Auto von Porsche in Europa ist.

Künftig will Porsche mehr und mehr E-Autos produzieren. Während damit aber auf der einen Seite die Umweltschädlichkeit der Fahrzeuge sinkt, hat die Umstellung Folgen für die Lieferkette, die ebenfalls Emissionen verursacht. Derzeit werden rund 20 Prozent der Emissionen beim Sportwagenhersteller allein von der Lieferkette verursacht. Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens könnte dieser Anteil durch die Elektrifizierung der Flotte perspektivisch bis 2030 auf 40 Prozent steigen.

Porsche AG will höhere Emissionen durch Lieferkette verhindern

Das will die Porsche AG verhindern, und zieht dafür nun die Zulieferer in die Verantwortung. Der Sportwagenhersteller fordert dafür von seinen 1.300 Serienlieferanten den ausschließlichen Einsatz von erneuerbaren Energien zur Fertigung der Porsche-Bauteile. Diese Regel gelte künftig für alle Auftragsvergaben. Dabei wird, laut Bild, den Lieferanten offenbar keine andere Wahl gelassen, als mitzuziehen. Wer nicht auf zertifizierten Grünstrom umsteige, werde von Porsche bei der Vergabe langfristig nicht mehr berücksichtigt.

„Unsere Batteriezellenlieferanten müssen seit 2020 Grünstrom einsetzen. Nun folgt der nächste wichtige Schritt: Auch unsere Serienlieferanten sollen unsere Komponenten komplett mit erneuerbaren Energien produzieren und so die CO2-Emissionen weiter verringern“, so Uwe-Karsten Städter, Vorstand für Beschaffung der Porsche AG in der Pressemitteilung.

Porsche AG: „Intensive Gespräche“ mit Partner werden vorangetrieben

Mit der ausschließlichen Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien, gingen die Lieferanten den Weg zur CO2-Neutralität mit. „Dazu führen wir zukünftig noch intensivere Gespräche mit den Partnern, um Verbesserungen bei der Nachhaltigkeit voranzutreiben. Dem fortschreitenden Klimawandel können wir nur gemeinsam entgegentreten“, so Uwe-Karsten Städter.

Ähnlich konsequent verhält sich der Autobauer gegenüber seinen eigenen Mitarbeitern: Porsche drängt auch seine Manager zum Umstieg auf das E-Auto. Führungskräfte sollen sich künftig im besten Fall für den vollelektrisch betriebenen Taycan entscheiden oder für eines der Hybrid-Modelle.

Das beliebteste Porsche-Modell, den 911, soll zwar weiterhin als Verbrenner gebaut werden. Spätestens bis 2030 wollen die Zuffenhausener ihren Kunden aber die umweltschonenden Alternativen schmackhaft machen. Bis dahin sollen mehr als 80 Prozent aller neu verkauften Porsche-Fahrzeuge als E-Auto oder Plug-in-Hybrid in Kundenhand übergehen.

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