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Planänderung bei Kanalbauarbeiten in Stuttgart – es drohen jahrelange Verkehrsprobleme

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Von: Nadja Pohr

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Der Nesenbachkanal in Bad Cannstatt muss saniert werden, was zu jahrelangen Verkehrsproblemen führen könnte. Das Tiefbauamt Stuttgart hat darüber hinaus seinen ursprünglichen Plan verworfen.

Stuttgart - Die Verkehrslage im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt ist durch die Sperrung der Rosensteinbrücke seit längerer Zeit angespannt. An der Situation wird sich wohl so schnell auch nichts ändern, denn die marode Brücke wird erst 2024 abgerissen. Bei den Bürgern sorgte dieser Plan für Unverständnis. Dank der vielen Staus in Bad Cannstatt, werde einem dort als Autofahrer ohnehin das „Leben zur Hölle gemacht“, klagen sie.

Die Pläne für die Kanalarbeiten im Stadtbezirk von Stuttgart dürften die Verkehrslage nicht verbessern. Der sogenannte Nesenbachkanal ist inzwischen ebenfalls sanierungsbedürftig. Die Kanäle, die unterhalb der stadteinwärts führenden Fahrspuren der B14 liegen, müssen erneuert und verstärkt werden. Das ursprüngliche Vorhaben des Stuttgarter Tiefbauamts – zwei neue Kanäle zu bauen – wurde nun verworfen. Dies wirkt sich unter anderem auf den Zeitplan des Projekts aus.

Planänderung bei Kanalbauarbeiten in Stuttgart bedeuten längere Verkehrsprobleme

Man wolle das „Projekt in eine neue Richtung lenken und neu denken“, erklärte Jürgen Mutz, der Leiter des Tiefbauamts, gegenüber der Stuttgarter Zeitung (StZ). Da im neuen Rosensteinquartier eine nahezu klimaneutrale Heizenergieversorgung durch die lokale Nutzung von Wärme aus Abwasser realisiert werden soll, werden auch die bisherigen Pläne für Bad Cannstatt überarbeitet, um Ähnliches zu erreichen. Der Nachteil: Die Änderungen wirken sich auf die Zeitschiene und eventuell auf die Größe der beiden zusätzliche Kanäle aus, wie Mutz der StZ sagte.

Autos fahren auf der B14 in Stuttgart
Die Pläne für die Kanalarbeiten in Stuttgart Bad Cannstatt dürften die Verkehrslage auf der B14 nicht verbessern. © IMAGO/PPfotodesign

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Die Bauarbeiten sollen 2025 beginnen und das Tiefbauamt rechnet mit einer Mindestbauzeit von fünf Jahren. Während dieser Zeit kann es durch kurze Fahrbahnsperrungen zu Verkehrsbehinderungen und Staus kommen. Dies lasse sich bei „Bauarbeiten unter fließendem Verkehr nun einmal nicht vermeiden“, sagt der Leiter des Tiefbauamts. Mit einem größeren Chaos auf den Straßen in Bad Cannstatt rechnet Mutz jedoch nicht. „Es sollen während der Bauzeit in beiden Fahrtrichtungen immer mindestens zwei Fahrbahnen zur Verfügung stehen“, sagte er.

Kosten für die Sanierungsarbeiten in Bad Cannstatt liegen derzeit bei 45 bis 50 Millionen Euro

Wie hoch die Kosten für die Sanierungsarbeiten der Kanäle in Bad Cannstatt ausfallen, kann die Stadt derzeit noch nicht final beziffern. Wie die StZ schreibt, heißt es in einem Bericht zum Zustand des Nesenbachkanals, dass die Sanierungssumme bei 45 bis 50 Millionen Euro liege. „Was das Projekt schlussendlich kosten wird, hängt auch von der weiteren Entwicklung der Baupreise ab“, erklärte Jürgen Mutz.

Auch die Frage nach der Nutzung der vorübergehend stillgelegten Fahrspur für die Expressbuslinie X1 ist noch ungeklärt. 2,7 Millionen Euro investierte die Stadt damals für den Bau der Infrastruktur. Unter anderem steht im Raum, die Strecke bis zum Baubeginn 2025 für Fahrradfahrer oder speziell für Einsatzfahrzeuge freizugeben.

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