Daimler-Kundin kauft Auto und muss über 10 Monate warten: „eine Dreistigkeit“

Aufgrund der Chipkrise kann es aktuell vorkommen, dass Kunden länger auf bestellte Modelle der Daimler AG warten müssen. Eine Kundin war mit der Kommunikation allerdings nicht zufrieden.
Stuttgart/Bremen - Die weltweite Chipkrise, ausgelöst durch einen Lieferengpass von Halbleiterkomponenten, macht der Daimler AG noch immer Probleme. Inzwischen konnte der Autobauer aus der Landeshauptstadt Stuttgart die Krise zumindest abfedern, indem er sich auf den Verkauf von hochpreisigen Luxusmodellen wie der S-Klasse fokussierte. Während Daimler sich rettet, stehen viele Zulieferer jedoch vor dem Aus. Doch auch beim Unternehmen mit dem Stern kam es im Laufe der vergangenen Monate immer wieder zu Lieferverzögerungen, da die Modelle aufgrund der fehlenden Komponenten nicht fertiggestellt werden konnten.
Daimler versuchte bereits, den Kunden unfertige Autos zu verkaufen, erlitt jedoch eine Bruchlandung. Eine Kundin der Daimler AG wartete bereits seit Januar auf sein Mercedes-Modell, wie sie auf Facebook schreibt. Inzwischen wurde das Auto nach einer Wartezeit von über zehn Monaten zwar geliefert. Die Kundin beschwerte sich jedoch über die mangelnde Kommunikation und die Unfreundlichkeit des Mercedes-Händlers.
Daimler AG: Kundin von Mercedes-Händler empört - „unfreundlich und unfähig“
In ganz Deutschland und in vielen weiteren Ländern unterhält die Daimler AG sowohl offizielle Mercedes-Händler, als auch lizenzierte Vertragswerkstätten. Die Vertragsabwicklung verläuft jedoch nicht immer reibungslos, weswegen sich einige Mercedes-Kunden über Facebook an den weltbekannten Autobauer wenden. Ein Daimler-Kunde beschwerte sich, weil seine C-Klasse auseinanderfällt. Ein weiterer Mercedes-Fahrer regte sich darüber auf, dass ein Rostproblem an seinem Auto nicht behoben wurde. Und das, obwohl es bei der Daimler AG bereits seit 1998 eine sogenannte „Rostgarantie“ gibt. Diese gilt jedoch nur dann, wenn die Kunden ihr Modell von Mercedes-Benz regelmäßig zur Wartung bringen.
Eine Kundin der Daimler AG war von dem Kundenservice eines Mercedes-Händlers in Bremen überhaupt nicht zufrieden. „Es ist unglaublich, wie unfähig und unfreundlich die Mitarbeiter bei euch sind“, schreibt sie. „Seit Monaten warten wir auf das im Januar bestellte Auto. Kommunikation gleich null.“ Dass die Kundin über zehn Monate auf ihr Fahrzeug warten musste, ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Chipkrise geschuldet, die der Autoindustrie bereits seit Jahresbeginn Probleme bereitet. Die lange Wartezeit ist jedoch nicht das Hauptproblem der Kundin. Sie beschwert sich stattdessen über die mangelnde Kommunikation.
Inzwischen ist das Modell der Daimler AG bei dem Mercedes-Partner in Bremen eingetroffen und bereit zur Abholung. „Wir haben sogar den Termin genannt bekommen“, schreibt die Kundin. „Nun bekommt man den Torpass nicht, weil der Mitarbeiter einfach mal wieder für drei Wochen nicht da ist und kein anderer das macht.“ Demnach kann die Kundin ihren Mercedes, auf den sie bereits seit über zehn Monaten gewartet hatte, noch immer nicht abholen. „Das Geld ist bezahlt, Flugtickets nach Bremen gebucht - aber Antwort von Mercedes gleich null.“
Mercedes entschuldigt sich - „Tut uns leid, dass Sie mit unserem Service so unzufrieden sind“
Die Kundin ist nach eigenen Angaben Firmenkundin bei der Daimler AG beziehungsweise bei Mercedes-Benz, „so eine Dreistigkeit“, sei ihr aber noch nie widerfahren, schreibt sie. „Ist das Kundenservice bei Mercedes?“ Nach ihren Angaben habe der Mercedes-Händler bereits im August davon erfahren, dass sich die Auslieferung des Autos weiter verzögert. Sie selbst hätte ein Schreiben vom August erst vor zwei Wochen weitergeleitet bekommen. „Mir fehlen hier die Worte“, schreibt sie. „Sie haben bereits das Geld, Sie sind verpflichtet, das Auto auszuhändigen!“
Mercedes-Benz Deutschland entschuldigte sich auf Facebook für die Erfahrungen der Kundin bei dem Vertragshändler. „Es tut uns sehr leid, dass Sie mit unserem Service so unzufrieden sind und Sie keine Rückmeldung von Ihrem Mercedes-Benz Partner erhalten haben“, heißt es dort. „Wir verstehen Ihren Unmut.“ Empfohlen wird der Kundin, sich an den Kundenservice von Mercedes-Benz zu wenden. Dass Kunden in den kommenden Monaten weiterhin länger auf ihre Modelle der Daimler AG warten müssen, ist wohl abzusehen. Daimler-Chef Ola Källenius sagte, dass die Chipkrise auch im kommenden Jahr Probleme machen werde.