Luxushotel in Stuttgart bekommt vernichtendes Urteil: „Besser als unter der Brücke“
Die Erwartungen an ein Fünf-Sterne-Hotel sind hoch – das Steigenberger Graf Zeppelin in Stuttgart wird dem wohl nicht gerecht. Ein Hotelexperte fällt nach seinem Besuch ein hartes Urteil.
Stuttgart - Das Hotel Steigenberger Graf Zeppelin in Stuttgart hat sich über die Jahre einen Namen gemacht und sich zu einer Fünf-Sterne-Unterkunft entwickelt. Das Hotel befindet sich in der Landeshauptstadt in bester Lage: Direkt im Zentrum haben es Gäste nicht weit zu den Sehenswürdigkeiten in Stuttgart – wie etwa dem Schlossplatz – und auch der Hauptbahnhof Stuttgart befindet sich direkt gegenüber.
Letzterer hat durch das Milliardenprojekt Stuttgart 21 in den vergangenen Jahren den Charme des Steigenberger Graf Zeppelin allerdings stark verblassen lassen. Hotelgäste haben nämlich die „perfekte“ Sicht auf die Großbaustelle – der ein oder andere Gast, wie „Monty Python“-Star John Cleese, will bei diesem Anblick am liebsten gar nicht das Zimmer verlassen. Es soll jedoch nicht der einzige Kritikpunkt sein: Von einem Hotelexperten bekam die Luxusbleibe nun ebenfalls ein vernichtendes Urteil.
„Dieses Haus hat keinen Stil“: Das Luxushotel Steigenberger Graf Zeppelin ist in die Jahre gekommen
Carsten Rath ist Betreiber der Reiseplattform Travelgrand.ch, selbst Hotelier und hat schon einige Bücher aus dem Bereich Hotellerie geschrieben. In seiner Kolumne im Handelsblatt hat er nun von seinem Aufenthalt im Stuttgarter Luxushotel Steigenberger Graf Zeppelin berichtet. Sein knallhartes Fazit: Es sei „besser als unter der Brücke“ – mehr aber auch nicht. Die Unterkunft sei nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch das Personal lasse zu wünschen übrig.
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„Als ich das Zimmer erreiche, bin ich entsetzt. Kleiner kann ein Zimmer eines Fünfsternehotels wohl nicht sein“, beschreibt Rath. Die Einrichtung sei lieblos und dazu „altbacken“. „Ich kann es nicht anders sagen: Dieses Haus hat für mich keinen Stil.“ Willkommen habe er sich bei seinem Besuch auch nicht gefühlt. Lediglich der Page und der Barkeeper haben bei ihm einen positiven Eindruck hinterlassen.

Besonders schlecht sei vor allem sein Erlebnis beim Frühstück gewesen. Es war „mit das Schlechteste, das ich in meinen 35 Jahren als Hotelgast beziehungsweise als Hotelier erlebt habe“, sagt er. Im Frühstücksraum sei zunächst kein Mitarbeiter anwesend gewesen, das Buffet habe keinerlei Highlights geboten und der bestellte Kaffee sei nie angekommen. „Hotellerie geht ganz anders. Als Schulnote wäre das Frühstück eine glatte ‚Sechs‘“, lautet sein Urteil.
Vernichtendes Urteil: Stuttgart besitzt laut Experte kein einziges gutes Hotel
Das Steigenberger Graf Zeppelin Hotel ist laut Experte Carsten Rath alles in allem nicht zu empfehlen. Eine andere Hotel-Empfehlung in Stuttgart könne er ebenfalls nicht geben. „Es ist die Landeshauptstadt Baden-Württembergs und die Stadt, die meiner Meinung nach kein einziges gutes Hotel besitzt“, schreibt er in seiner Kolumne. Dies sei vor allem deshalb erstaunlich, weil die Schwaben-Metropole bundesweit durch die großen Industrieunternehmen zu den reichsten Städten gehöre.
Auch der Comedian Felix Lobrecht entschied sich deshalb während seiner Tour gegen eine Übernachtung im Zentrum von Stuttgart. Er wollte sich ein Hotel direkt gegenüber vom Bahnhof nicht antun und nächtigte daher lieber in einer Unterkunft in Ludwigsburg.