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Heusteigviertelfest in Stuttgart droht auch das Aus – „Sparen uns kaputt“

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Von: Nadja Pohr

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Besucher auf dem Heusteigviertelfest in Stuttgart
Das Heusteigviertelfest in Stuttgart erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit bei Groß und Klein. Nun könnte der Veranstaltung jedoch das Ende drohen. (Archivfoto) © Marco Cini / Such & Find Stuttgart

Das Heusteigviertelfest in Stuttgart ist eine beliebte und gut besuchte Veranstaltung. Wegen Ärger mit einigen Anwohnern und dadurch bedingten strengeren Auflagen steht das Fest jedoch auf der Kippe.

Stuttgart - In Baden-Württemberg soll ab Juni der Sommer Einzug halten. Die Prognosen der Wettermodelle gehen durch die Decke. Für die Veranstalter des Heusteigviertelfests, das von 23. bis 25. Juni in Stuttgart stattfinden soll, sind das schon mal gute Nachrichten. Doch während das Wetter mitspielt, sorgt der Bezirksbeirat Süd mit einer Entscheidung für eine Hiobsbotschaft: Die Auflagen für das Stadtfest sollen verschärft werden.

Das könnte zu starken finanziellen Einbußen führen und nun droht dem Heusteigviertelfest das gleiche Schicksal, wie dem Marienplatzfest. Wegen „asozialen Besuchern“ fällt die beliebte Veranstaltung in diesem Jahr aus. Das Fest im Heusteigviertel steht auf der Kippe.

Heusteigviertelfest 2023: Das ist bisher geplant

Freitag, 23. Juni, ab 18 Uhr: Start in das Wochenende mit Live-Musik, Leckereien und kühlen Getränken

Samstag, 24. Juni, ab 13 Uhr: Kinderaktionen, Live-Programm und Gastro-Vielfalt auf beiden Mozartplätzen und dazwischen

Sonntag, 25. Juni, ab 10 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst auf dem Mozartplatz und Flohmarkt auf der ganzen Mozartstraße

Heusteigviertelfest in Stuttgart: Musik und Ausschank sollen früher enden – „Sparen uns kaputt“

Laut der Entscheidung des Bezirksbeirats Süd soll in diesem Jahr am Freitag und Samstag die Musik zwischen Mozartplatz und Mozartplätzle bereits um 22 Uhr abgedreht werden, wie die Stuttgarter Zeitung (StZ) berichtet. Auch beim Alkoholausschank soll früher Schluss sein: Um 23.30 Uhr wäre Zapfenstreich. Bisher endete der Ausschank mit dem Event um Mitternacht. Aus Sicht der Veranstalter besiegele man durch diese Maßnahmen das Aus.

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Besonders zur späteren Stunde des Fests werde noch einmal Geld in die Kassen gespült, denn gerade die jüngeren Menschen in der Stadt schauen erst gegen Ende vorbei, erklärt Rupert Kellermann vom veranstaltenden Heusteigviertelverein der StZ. „Wenn abends die Musik abgestellt wird, leert sich der Platz“, warnt er. Aus Kostengründen habe man bereits in den vergangenen Jahren bei den Bühnen Abstriche machen müssen und durch die Corona-Pandemie musste der Gürtel weiter enger geschnallt werden. „Noch mehr sparen geht aber nicht, sonst sparen wir uns kaputt“, fürchtet Kellermann.

Ähnlich wie beim Marienplatzfest sind auch beim Heusteigviertelfest mitgebrachte Getränke zum Problem geworden. Schwarze Zahlen schreibe die Veranstaltung eben nur mit dem eigenen Ausschank und wenn hier strengere Auflagen erlegt werden sollten, verschärft sich die Not der Organisatoren nur weiter. Erstmal steht aber noch die Entscheidung des Ordnungsamts aus. Dennoch machen sich die Veranstalter bereits Gedanken über die Zukunft: „Wir müssen nun intern prüfen, ob wir das Risiko unter diesen Rahmenbedingungen für dieses Jahr noch eingehen können oder nicht.“

Beschwerde der Anwohner: Heusteigviertelfest wird zum „Magneten für Tausende von Menschen“

Ein Protestschreiben von 25 Anwohnern des Heusteigviertels an Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) gab für den Bezirksbeirat Süd den Anlass, die Rahmenbedingungen des Stadtfests zu überdenken. In ihrem Schreiben an den OB heißt es, dass Mozartplatz und Mozartplätzle durch laute Musik und Alkoholausschank „zu einem Magneten für Tausende von Menschen“ geworden seien.

Die Kritik an der Lautstärke sei berechtigt, räumen die Veranstalter ein. Man habe allerdings bereits darauf reagiert und den Platzverantwortlichen ausgetauscht. Im Netz können einige Facebook-User den Ärger jedoch nicht verstehen. „Wegen einmal im Jahr ein Fest, beschweren die netten Anwohner sich, die sollen doch glücklich sein, dass überhaupt noch Feste stattfinden“, kommentiert einer. „Manche Menschen sind einfach zum kotzen“, ärgert sich ein anderer.

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