Start-up-Gründer aus Stuttgart feiern „erste Million“ - nach Erfolg in „Die Höhle der Löwen“
Ein Start-up aus Stuttgart feiert mit seinem Duschbrocken Erfolge. Nach einem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ im April erreichten die Gründern nun einen neuen Meilenstein
- Ein Start-up aus Stuttgart hat im April 2020 sein Produkt in „Die Höhle der Löwen“ vorgestellt: Den Duschbrocken.
- Die Gründer bekamen einen Deal - mussten ihre Unternehmensbewertung aber drastisch herunterschrauben.
- Nach der Show kam der große Erfolg. Die Stuttgarter Gründer feiern nun „die erste Million“
Update vom 9. Januar 2021: Ein Startup aus Stuttgart will mit seinem Duschbrocken die Körperpflege revolutionieren. Im April 2020 waren die Gründer in der Show „Die Höhle der Löwen“ bei Vox zu sehen. Danach kam der große Erfolg. Nun verkünden Christoph Lung und Johannes Lutz stolz, dass sie die „erste Million“ geschafft haben, wie das Portal Plastikalternative.de berichtet.
Das Startup aus Stuttgart konnte mit dem Duschbrocken bisher bereits eine Million Plastikflaschen einsparen. „Ich finde es wunderbar, dass sich unserem Weg, Shampoo und Duschgel in der Plastikflasche überflüssig zu machen, mittlerweile so eine große Zahl von Menschen angeschlossen hat“, sagte Johannes Lutz der Eßlinger Zeitung. Auch große Konzerne haben inzwischen Alternativen zu Duschgel in Plastikflaschen auf den Markt gebracht. „Es bisschen stolz sind wir darauf, dass jetzt große Kosmetikmarken unserem Weg folgen, den wir vor drei Jahren eingeschlagen haben“, sagte Lutz.
Erstmeldung vom 20. April 2020: Stuttgart- Auf Vox läuft gerade die siebte Staffel der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ - seit dem 10. März immer dienstags ab 20:15 Uhr. In der letzten Folge dieser Staffel, die am 21. April ausgestrahlt wurde, stellten zwei Gründer eines Start-ups aus Stuttgart den Löwen ihr Produkt vor: Den Duschbrocken. Alle Löwen äußerten Kritik. Nur Ralf Dümmel* bot einen Deal an - allerdings zu stark geänderten Konditionen.
Die Gründer der Duschbrocken GmbH, Christoph Lung und Johannes Lutz aus Stuttgart, betraten die Höhle der Löwen mit riesigen Rucksäcken. Lung erklärte, dass sie 2017 beide auf Weltreise waren und sich in Myanmar kennengelernt hatten. Acht Monate später trafen sie sich in Mexiko wieder und beschlossen, gemeinsam Kolumbien zu bereisen. Bei einer mehrtätgigen Tour durch Regenwald entstand dort die Idee für den Duschbrocken. Nach der Rückkehr gründeten sie ihr Start-up. Sie boten den Löwen eine Unternehmensbeteiligung von zehn Prozent für 250.000 Euro an.
Lutz sagte den Juroren der Höhle der Löwen, in den Rucksäcken hätten die beiden Gründer aus Stuttgart alles getragen, was sie für das ganze Jahr gebraucht hätten: Kleidung, Schlafsack, Taschenlampe, Mikrofaserhandtuch... und natürlich Shampoo und Duschgel. Er hielt zwei große Flaschen in einem Ziplock-Beutel hoch. Das Problem: Die großen Flaschen dürfen nicht ins Handgepäck, nehmen viel Platz weg, laufen aus und verschmutzen die Umwelt. Der Duschbrocken ist der Gegenentwurf dazu - ein umweltfreundliches, kleines 2-in-1-Produkt: Shampoo und Duschgel in einem festen Stück, erhältlich in drei Duftrichtungen unter den Namen Frida Früchtchen, Carlos Cokos und Maxi Minz. Obwohl Lung und Lutz keine Chemiker, sondern Wirtschaftswissenschaftler sind, stellten sie die Duschbrocken selbst in einer Waschküche in Stuttgart her. Nun hätten sie aber einen Weg gefunden, die Produktion von 4.000 Duschbrocken im Monat zu verzehnfachen und gleichzeitig die Wirtschaft in Stuttgart zu unterstützen: Eine ortsansässige Seifenfabrik werde auch Duschbrocken produzieren.
Die Höhle der Löwen auf Vox: Ein Start-up aus Stuttgart bekommt einen Deal im Staffelfinale
Die Löwen durften alle drei Varianten testen – Frida Früchtchen sorgte mit ihrem Duft für Begeisterung. Aber nur mit dem Duft - die Juroren nahmen das Produkt und das Angebot der Gründer aus Stuttgart auseinander. Dagmar Wöhrl sagte, sie wisse nicht, ob sie ihre Haare damit waschen würde. Ihr fehle außerdem das Alleinstellungsmerkmal. Nils Glagau sagte, er sei selbst Backpacker gewesen und habe seinen Körper und seine Haare mit normaler Seife gewaschen – das sei kein Problem.
Georg Kofler empörte sich über die hohe Unternehmensbewertung von 2,5 Millionen, zumal der Umsatz im Jahr 2019 bei 38.000 Euro pro Monat gelegen hatte. Er warnte auch vor Konkurrenz durch große Konzerne mit Marketingspezialisten. Carsten Maschmeyer sagte: „Ein toller Traum, ich möchte Sie aber aufwecken.“ Neun Euro seien ein teurer Duschbrocken und 2,5 Millionen Euro ein teurer Bewertungsbrocken. Alle Löwen waren raus. Alle, bis auf einen: Ralf Dümmel. Aufgrund seiner Erfahrungen im Einzelhandel hatten Lung und Lutz ihn bereits vor der Sendung als ihren Wunsch-Löwen auserkoren.
Ein Deal mit Dümmel - aber die Bedingungen in der Höhle der Löwen sind anders als gewünscht
Ralf Dümmel sagte, er sei anderer Meinung als seine Löwen-Kollegen: „Es wird so sein, dass große Player kommen und das kopieren, aber das gehört im Leben dazu. Die Schnellen fressen die Langsamen und nicht die Großen die Kleinen.“ Er wisse genau, was geschehen müsse, um Duschbrocken als Marke zu etablieren. „Ich finde euch typenmäßig Hammer, ich finde euer Produkt Hammer“, so Dümmel. Die beiden Gründer aus Stuttgart sollten sich aber noch einmal über ihr Angebot Gedanken machen. Das hatten sie bereits getan und boten nun 20 Prozent ihres Start-ups für 250.000 Euro. Dümmel war immer noch nicht einverstanden und sagte: „Ich formuliere noch mal vor: Ich spüre, ihr wollt unbedingt, ich will auch unbedingt. Ich hatte gehofft, dass ihr sagt, 25 Prozent.“ Das sei sein letztes Angebot.
Von 10 auf 25 Prozent - ein drastischer Schritt. Christoph Lung und Johannes Lutz verließen die Höhle der Löwen für eine kurze Besprechung unter vier Augen. Als sie wieder zurückkehrten, sagte Lutz: „Wir sind hier her gekommen, um den Duschbrocken auf die nächste große Reise mitzunehmen und sind uns sicher, dass wir dafür den richtigen Partner gefunden haben.“ Sie nahmen den Deal an. Im Gehen drehte sich Lutz noch einmal um und sagte zu Dagmar Wöhrl: „Und ruhig mal ausprobieren, auch für die Haare.“ Wöhrl antwortete: „Das werde ich machen.“ Der frisch gebackene Geschäftspartner Ralf Dümmel sah sie an, hielt die Hand auf und sagte: „Erst 9,99!“. In der gleichen Sendung der Höhle der Löwen bekam der Handball-Star Johannes Bitter aus Stuttgart einen Deal, der ihn selbst überraschte. Das Start-up Von Jungfeld aus Mannheim war zuvor in der Höhle der Löwen gescheitert.
Die Höhle der Löwen auf Vox: Frank Thelen geht, Nico Rosberg steigt ein
DHDL-Fans dürften dem Ende der Staffel wehmütig entgegen geblickt haben: Denn die letzte Folge der siebten Staffel war der große Abschied von Frank Thelen. Der bekannte Investor war ein „Löwe“ der ersten Stunde und hatte Ende 2019 angekündigt, die Start-up-Show des TV-Senders Vox zu verlassen. 40 Tage im Jahr sei er mit „Die Höhle der Löwen“ beschäftigt, sagte Frank Thelen damals gegenüber Bild am Sonntag. Er wolle sich in Zukunft wieder auf seine Investmentfirma Freigeist konzentrieren, mit der er bereits seit 2008 in Start-ups im Tech- und Food-Bereich investiert. Ab der achten Staffel, die im Herbst 2020 ausgestrahlt werden soll, wird Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg Thelens Nachfolger in der Löwen-Jury. *24HAMBURG ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.