Theater könnten schon bald öffnen, aber mit strengen Regeln - „am Platz Maske tragen“

Aufgrund des Coronavirus in Baden-Württemberg sind Kultureinrichtungen seit Monaten geschlossen. Nun gibt es Pläne für Theater und Co.: Öffnungen könnten unter bestimmten Bedingungen möglich sein.
Stuttgart - Das Coronavirus in Baden-Württemberg schränkt das Leben im Südwesten nun bereits seit über einem Jahr drastisch ein. Auch kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater oder Kinos sind schon seit Langem geschlossen. Großveranstaltungen wie das Southside Festival sind offiziell abgesagt worden. Aufgrund der aktuell hohen Infektionszahlen sind weitreichende Lockerungen nicht in Aussicht. Für Geimpfte und Genesene gelten ab Sonntag jedoch umfassende Freiheiten und Lockerungen. Ebenfalls wird die Gastronomie für Getestete und Geimpfte stufenweise geöffnet.
Erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass das Jazz Open in der Landeshauptstadt Stuttgart aufgrund des Coronavirus in Baden-Württemberg in veränderter Form im September stattfinden wird. Das Hauptevent wurde dagegen erneut auf das Jahr 2022 verschoben. Die baden-württembergische Kunst-Staatssekretärin Petra Olschowski (Grüne) hält eine Öffnung von Theatern und Co. und auch Kunst- und Kulturveranstaltungen im Freien dennoch für möglich, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Aufgrund der Verordnungen im Rahmen der sogenannten „Bundesnotbremse“ sind solche Lockerungen jedoch an die jeweilige 7-Tage-Inzidenz geknüpft.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Kulturveranstaltungen im Sommer bei Inzidenz unter 100
Das Coronavirus in Baden-Württemberg hat die Veranstaltungsbranche besonders schwer getroffen. Viele Künstler und Musiker können seit über einem Jahr ihrer Arbeit nicht nachgehen und kämpfen um das finanzielle Überleben. Gerade Großveranstaltungen mit vielen Besuchern sind aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr derzeit nicht möglich. Ein Metal-Festival mit 40.000 Besuchern an der Grenze zu Baden-Württemberg soll dennoch stattfinden. Petra Olschowski „glaube an die Open-Air-Season“ in diesem Sommer, das sagte die Grünen-Politikerin der Badischen Zeitung am Freitag. „In unserem Öffnungskonzept ist das der erste Schritt, Kulturveranstaltungen im Freien zu erlauben, wenn wir eine stabile Inzidenz unter 100 in einer Region haben.“
Aktuell sind die Inzidenzen in vielen Land-und Stadtkreisen jedoch deutlich über 100 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern. Stuttgart liegt sogar seit mehreren Tagen über der Marke von 200. Eine regionale Inzidenz von unter 100 sei jedoch die Voraussetzung für Open-Air-Events und andere Veranstaltungen, weil sonst die Bundesnotbremse greife, so Olschowski. Bleibe die Inzidenz in einer Region mehrere Tage konstant unter der Schwelle von 100, sollen im nächsten Schritt auch wieder Veranstaltungen im Innenbereich, also beispielsweise Theatervorführungen, möglich sein. „Die Theater werden erst mit beschränken Zuschauerzahlen öffnen, man wird den Impf- beziehungsweise Testnachweis erbringen müssen“, so die Kunst-Staatssekretärin gegenüber der Badischen Zeitung.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Veranstaltungen wohl auch zukünftig nur mit Maske
Auch wenn Kulturveranstaltungen im Sommer trotz des Coronavirus in Baden-Württemberg wieder möglich sein sollten, werden weiterhin strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen zu beachten sein. „Ich vermute, man wird am Platz noch Maske tragen müssen“, sagte Petra Olschowski der Badischen Zeitung. Die Hoffnung der Veranstaltungsbranche ruht derzeit auf dem Fortschritt bei den Corona-Impfungen in Baden-Württemberg.
Im Herbst könnten dadurch weitere Lockerungen und Möglichkeiten in Kraft treten. Die Kunst-Staatssekretärin sieht in einem Bereich allerdings noch keine wirklichen Lockerungsperspektiven. „Es gibt einen Bereich, den ich tatsächlich schwieriger sehe: Die internationalen Auftrittsmöglichkeiten“, sagte sie. „Wann wird man wieder touren können, Gastspiele geben? Das ist extrem schwer vorhersehbar.“