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„Werden von der Polizei abgeholt“: Maskenverweigerern in Baden-Württemberg drohen härtere Strafen

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Von: Lisa Schönhaar

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Die Zahl der mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg Infizierten steigt wieder an. Dennoch weigern sich immer mehr Menschen, in öffentlichen Verkehrsmitteln Maske zu tragen - das kann Folgen haben.

Stuttgart - Das Coronavirus in Baden-Württemberg legte den gewohnten Alltag in nahezu allen Bereichen lahm und führte zu weitreichenden Einschränkungen des sozialen Lebens sowie zu etlichen Verboten und Maßnahmen zum Infektionsschutz vor dem Coronavirus.

Da sich das Coronavirus in Baden-Württemberg in den vergangenen Wochen auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau ausbreitete, beschloss die Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann bereits mehrfach Lockerungen der Maßnahmen. Damit sich möglichst wenige Menschen mit der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 anstecken, gelten trotz der vielen Lockerungen nach wie vor Kontaktbeschränkungen und Hygieneauflagen - darunter die Einhaltung eines Mindestabstands sowie die Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus in Baden-Württemberg, die in Bahnen und Bussen gilt.

Coronavirus in Baden-Württemberg verbreitet sich weiter - Maskenpflicht in Bahnen soll stärker kontrolliert werden

Die Maskenpflicht soll laut Verkehrsminister Winfried Hermann künftig strenger kontrolliert werden. Wer sich weigert, eine Maske im öffentlichen Nahverkehr zu tragen, muss mit teils hohen Geldbußen rechnen.

Mitarbeiter der DB Sicherheit und Beamte der Bundespolizei kontrollieren, ob die Maskenpflicht eingehalten wird.
Coronavirus in Baden-Württemberg: Verkehrsminister kündigt stärkere Kontrollen der Maskenpflicht in Bahnen und Bussen an. © Annette Riedl/dpa

Aktuellen Zahlen des Sozialministeriums in der Landeshauptstadt Stuttgart zufolge steigen die Infektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg derzeit wieder an. Eine Studie der Universität Heidelberg hatte kürzlich gezeigt, dass trotz der Einschränkungen durch das Coronavirus in Baden-Württemberg eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Corona-Regeln akzeptiert. 80 Prozent der 1.350 Befragten gaben an, die geltenden Corona-Regeln zu Mindestabstand, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht immer oder meistens zu befolgen. Nur knapp vier Prozent sagten, die Regeln selten oder nie zu achten. 

Gegen diese Minderheit, die sich trotz Coronavirus in Baden-Württemberg nicht an die Hygieneauflagen halten will, muss die Polizei immer wieder vorgehen. So war Mitte Juli beispielsweise eine Gruppe Corona-Gegner auf dem Weg nach Stuttgart, um dort an einer Demonstration gegen die geltenden Maßnahmen teilzunehmen. Die Gruppe weigerte sich, im Zug Masken zu tragen - bis die Situation schließlich eskalierte.

Coronavirus in Baden-Württemberg: Bußgelder für Maskenverweigerer in Bahnen könnte erhöht werden

Um derartige Situationen zu vermeiden, planen sowohl Niedersachsen als auch Nordrhein-Westfalen eine Geldstrafe von 150 Euro für Maskenverweigerer in Bahnen und Bussen - sie soll schon beim ersten Verstoß fällig werden. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums sagte zum SWR, Probleme mit „Maskenmuffeln“ gebe es in der Praxis vor allem bei Menschen, die in ihrer Freizeit unterwegs seien. Berufspendler trügen dagegen zu fast 100 Prozent die Maske.

Trotz Coronavirus in Baden-Württemberg häufen sich in jüngster Zeit die Meldungen über Personen, die sich weigern, in öffentlichen Verkehrsmitteln Masken zu tragen. Dabei scheint vielen nicht bewusst zu sein, dass der Bußgeldkatalog des Landes bereits jetzt Strafen von 25 bis 250 Euro vorsieht, wenn jemand keinen Mund-Nasenschutz trägt. Darauf wies Verkehrsminister Winfried Hermann im Gespräch mit dem SWR hin. Gleichzeitig kündigte er an, die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen konsequenter durchsetzen zu wollen. In nächster Zeit werde es vermehrt Stichproben geben.

Zudem überprüfe man derzeit, ob die Straf-Untergrenze für Maskenverweigerer von 25 Euro angesichts des Coronavirus in Baden-Württemberg zu niedrig sei, so Hermann. Die Behörden vor Ort seien grundsätzlich bereits befugt, strikt durchzugreifen und Bußgelder zu verhängen. Außerdem müssten Fahrgäste, die keine Masken trügen, schon jetzt damit rechnen, dass sie „an der nächsten Haltestelle herausgeholt oder von der Polizei abgeholt“ würden, sagte der Verkehrsminister zum SWR. Wer vorsätzlich keinen Mund-Nasenschutz trage, der müsse „raus“.

Seit die Maskenpflicht wegen des Coronavirus in Baden-Württemberg besteht, wehren sich immer wieder Menschen dagegen. Mitte Mai hatte eine Frau Klage gegen die Maskenpflicht in Baden-Württemberg eingereicht, weil sie sich „der Lächerlichkeit preisgegeben“ fühlte. Zudem scheinen viele Menschen offenbar nicht zu wissen, wie ordnungsgemäß mit einem Mund-Nasenschutz umgegangen wird: Eine Studie der Hochschule Aalen hatte gezeigt, dass vor allem Männer einen gefährlichen Fehler beim Tragen von Masken machen.

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