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Baden-Württemberg rechnet Ende 2020 mit Corona-Impfung und trifft intensive Vorbereitungen

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Von: Lisa Schönhaar

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Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg nimmt weiter zu, die Hoffnung im Kampf gegen die Pandemie ruht auf einem Impfstoff. Die Landesregierung rechnet offenbar noch Ende 2020 damit.

Stuttgart - Das Coronavirus in Baden-Württemberg verbreitet sich zwar langsamer als zu Beginn der Corona-Pandemie, doch in den vergangenen Wochen nahmen die Infektionszahlen wieder deutlich zu. Die Landesregierung lockerte bereits mehrfach die Verbote und Maßnahmen zum Infektionsschutz vor dem Coronavirus, um der Bevölkerung das Leben mit Covid-19 zu erleichtern.

Die Sorge wächst derzeit jedoch, dass einige Lockerungen möglicherweise zu früh kamen - aktuell steigt die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg wieder an, was überwiegend auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten und auf private Feiern zurückzuführen ist. Vor allem besonders stark betroffene Hotspots im Land schüren die Angst vor einem erneuten Shutdown: So gilt mittlerweile auch die Landeshauptstadt Stuttgart als Risikogebiet, weil die Zahl der Neuinfektionen deutlich oberhalb der kritischen Marke liegt. Ab kommendem Mittwoch werden die Corona-Maßnahmen in Stuttgart deshalb massiv verstärkt.

Coronavirus in Baden-Württemberg soll mit Impfstoff besiegt werden - Landesregierung rechnet 2020 damit

Insbesondere die Risikogruppe ist aufgrund der gesundheitlichen Bedrohung durch das Coronavirus in Baden-Württemberg auf die baldige Entwicklung und Zulassung eines Corona-Impfstoffs angewiesen. Auch das in Tübingen ansässige Biotech-Unternehmen Curevac hat bereits Erfolge erzielt und kündigte an, schon im kommenden Jahr einen Impfstoff auf den Markt bringen zu wollen, wie unter anderem Merkur.de* berichtet. Anfang September besuchte sogar Tesla-Chef Elon Musk den Impfstoffhersteller Curevac.

Die Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann will In Erwartung eines zeitnah verfügbaren Impfstoffs nun Spritzen und Kanülen für mehrere Millionen Euro beschaffen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Aufgrund der weltweiten Nachfrage nach Impfbesteck könne nicht abgewartet werden, bis der Covid-19-Impfstoff auf dem Markt sei, heißt es in einer Kabinettsvorlage des Sozialministeriums, die der dpa vorliegt.

Das Land will der dpa zufolge in einem europaweiten Vergabeverfahren Materialien für die Impfung von 9,3 Millionen Erwachsenen beschaffen, um das Coronavirus in Baden-Württemberg schnellstmöglich eindämmen zu können. Im Detail handle es sich dabei um jeweils 18,6 Millionen Spritzen und Kanülen zur Verabreichung des Impfstoffs, von je 3,72 Millionen Spritzen sowie Kanülen zum Verdünnen, 1500 Kanülenabwurfbehältnissen, 74.400 Tupferrollen und 148.800 Stück Hautdesinfektionsmittel. Dafür seien rund zehn Millionen Euro anzusetzen, hinzu kämen noch Logistikkosten.

Coronavirus in Baden-Württemberg: Landesregierung bereitet sich auf baldige Zulassung eines Impfstoffs vor

Der Kabinettsvorlage zufolge geht das Land davon aus, dass ein Impfstoff gegen das Coronavirus in Baden-Württemberg noch dieses Jahr verabreicht werden kann. „Die ersten zu erwartenden Impfstoffe werden für Erwachsene voraussichtlich im 4. Quartal 2020 zugelassen und stehen voraussichtlich im 4. Quartal 2020 zur Verfügung“, heißt nach Angaben der dpa darin.

Wer darauf hofft, dass sich die Auswirkungen des Coronavirus in Baden-Württemberg mit der Marktreife eines Impfstoffs in kürzester Zeit verabschieden, dessen Hoffnungen dürften von den Mitgliedern der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts jedoch bereits gedämpft worden sein. Das Experten-Team warnte vor zu großen Erwartungen an Corona-Impfungen und mahnte Geduld an: Bis ausreichend viele Menschen geimpft seien, könne es Monate dauern. Bis dahin sei mit der Abschaffung der Corona-Maßnahmen nicht zu rechnen. Deutsche könnten laut der Stiko noch Jahre mit Maskenpflicht und Abstand leben müssen - trotz Impfstoff.

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