Update 10.05 Uhr: Die DFL hatte zuletzt ihre Pläne für den Neustart vorgestellt. Im Konzeptpapier, das wurde schnell deutlich, gibt es eine Schwachstelle: Was passiert, wenn sich ein Spieler mit dem Coronavirus infiziert?
Es liege nicht in der Entscheidungs-Gewalt der DFL, „ob hinterher ein Spieler oder eine Mannschaft in Quarantäne geht“, machte Geschäftsführer Christian Seifert deutlich. Und weiter: „Für den Fall, dass das so sein sollte und es flächendeckend stattfinden würde, das muss man ganz realistisch sagen, mit mehreren Mannschaften 14 Tage in Quarantäne, wäre irgendwann ein Spielbetrieb sicherlich schwierig durchzuführen.“
Dass sich ein Akteur infizieren könnte, ist bei aller gegenwärtigen Vorsicht nicht ausgeschlossen. In Frankreich hat sich ein Profi wohl beim Einkaufen angesteckt - die Folge? Plötzlich künstliches Koma.
Update vom 30. April, 9.42 Uhr: Erst war der 23. April der Tag, in den die Fußballfans große Hoffnungen setzten. DFL-Boss Christian Seifert informierte in einer Pressekonferenz über die jüngste Video-Mitgliederversammlung mit den Bundesliga-Klubs.
Er machte unmissverständlich klar: Die Entscheidung über die Fortsetzung der Bundesliga habe die Politik zu treffen. Dort diskutiere man am 30. April dann über das weitere Vorgehen in Deutschland.
Jener 30. April ist nun gekommen. Doch ob heute eine Entscheidung zur Bundesliga fällt? Damit ist anscheinend nicht zu rechnen, wie bereits am Mittwoch vermeldet wurde.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer wollte sich am Mittwoch in Berlin auch nicht festlegen, ob über die Geisterspiele dann spätestens bei der für den 6. Mai geplanten Unterredung von Kanzlerin und Regierungschefs der Länder entschieden wird. „Für die Neubewertung ist das aktuelle Infektionsgeschehen entscheidend“, betonte Demmer. Sie sagte, für die Profis gelten „die gleichen Infektionsschutzregeln wie für alle anderen auch“.
Währenddessen wird in der Bundesliga weiter fleißig über Transfers spekuliert. Leroy Sané oder Timo Werner - wen holt der FC Bayern? Offenbar hat man sich nun entschieden.
Erstmeldung vom 29. April, 19.32 Uhr: Berlin - Während der Corona-Pandemie steht die Welt des Sports still, nicht nur in Deutschland. Während die Wettbewerbe vieler Sportarten* bereits abgebrochen wurden, scheint die Fußball-Bundesliga* fortgesetzt zu werden.
Natürlich wird darüber häufig und kontrovers diskutiert, man denke nur an Jens Lehmanns Vorschlag. Während einige Klubs auf einen zeitigen Neustart angewiesen* sind, können die meisten Fans nicht viel mit den vorgesehenen Geisterspielen anfangen.
Fußballspiele vor vollen Rängen werden allerdings wohl noch länger unmöglich sein. Aber auch die Spiele ohne Zuschauer sind ein deutlich komplexeres Thema, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Nun tagen die Sportminister der Bundesländer und besprechen das weitere Vorgehen für die Liga*.
Die Entscheidung über einen Saison-Neustart im deutschen Profifußball wird voraussichtlich aber noch nicht am Donnerstag fallen. Obwohl die Sportministerkonferenz (SMK) den Wiederbeginn trotz der Corona-Krise für Mitte/Ende Mai empfiehlt und diese Position die Grundlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder sein soll, geht die SMK nicht von einem Beschluss aus.
„Wir rechnen derzeit nicht mit einer Entscheidung über Öffnungen nach dem Gespräch der Kanzlerin mit den Ministerpräsident*innen morgen“, teilte ein Sprecher der SMK-Vorsitzenden Anja Stahmann am Mittwoch auf SID-Anfrage mit: „Die ganzen Auswirkungen der vorsichtigen Öffnungen werden sich vermutlich erst im Verlaufe der kommenden Woche vollständig abschätzen lassen."
Deshalb geht die SMK davon aus, dass es frühestens Anfang Mai einen Beschluss geben wird. „Die Fortsetzung des Spielbetriebes in der Fußball-Bundesliga* vor leeren Zuschauerrängen erachtet die SMK nach wie vor ab Mitte oder Ende Mai für vertretbar“, hatte die Bremer Sportsenatorin und Grünen-Politikerin Stahmann zuletzt gesagt.
Skandal-Video bei Hertha BSC: Salomon Kalou filmt Corona-Tests und gibt Gehaltsdetails preis. Derweil gibt es kuriose Meldungen um einen früheren Schalke-Spieler. Der Totgeglaubte lebt nun doch.
SID as om
*tz.de ist Teil des bundesweiten Redaktionsnetzwerks von Ippen-Digital.