Katze kehrt von Rundgang zurück – und ist plötzlich operiert

Eine Katze, die gerne auf Wanderschaft geht, aber stets wieder zu ihrem Besitzer zurückkehrt, kommt eines Tages mit einer Narbe heim. Wie sich herausstellte, wurde das Tier kastriert.
Villach – Neben Hunden sind Katzen die wohl beliebtesten Haustiere überhaupt. Eine Studie ergab, dass die Stubentiger sogar treuer sind, als die „besten Freunde des Menschen“. Wie treu Katzen ihren Besitzern gegenüber sein können, zeigte eine besonders rührende Geschichte. Eine 93-jährige Frau starb im selben Moment wie ihre Katze, vor dem Tod waren die beiden 23 Jahre lang ein Herz und eine Seele. Martin Kobau aus Villach in Österreich hat ebenfalls zwei treue Stubentiger.
Die Katzen „Deine“ und „Meine“ sind Geschwister und begeben sich besonders gerne auf Streifzüge durch den 1.500 Quadratmeter großen Garten. Dabei kehren die beiden Tiere aber stets zu ihrem Besitzer zurück. Eines Tages kam jedoch eine der Katzen, nämlich „Meine“, mit rasiertem Bauch und einer frischen Narbe zurück, berichtet die österreichische Kleine Zeitung. Wie sich herausstellte, war das Haustier von Martin Kobau kastriert worden. In Ditzingen (Baden-Württemberg) müssen Freigänger seit 2021 gechippt und kastriert werden.
Schock für Besitzer: Katze kommt mit rasiertem Bauch und frischer Narbe zurück
Eine Kastration von Katzen wird eigentlich nur von Tierärzten durchgeführt und soll verhindern, dass sich die Tiere weiter vermehren. Das passiert beispielsweise, wenn eine Hauskatze etwa durch Katzen in der Nachbarschaft den Kontakt zu anderen Tieren hat und die Besitzer keinen Nachwuchs wollen, oder aber bei streunenden Katzen. Die beiden Tiere von Martin Kobau sind dem Bericht zufolge aber ausschließlich auf dessen Grundstück unterwegs und sehen zudem absolut nicht aus wie streunende Straßenkatzen. „Unsere Katzen haben den großen Garten, der ist ihr Revier, wo sie unterwegs sind“, erklärte Martin Kobau gegenüber der Kleinen Zeitung. „Mittlerweile ist das für uns normal.“
Alles andere als normal ist aber eine Veränderung, die der Besitzer eines Tages an „Meiner“ bemerkte. „Das Tier war am Bauch wie rasiert“, schilderte er. „Wir dachten an ein Ekzem, das hatte die andere Katze auch schon.“ Am nächsten Tag sei der Bauch der Katze aber komplett rasiert gewesen und „Meine“ hatte eine frische Narbe. „Das ist eine Schweinerei, wir wollten, dass die Katze einmal wirft“, sagte Kobau. „Wer macht so etwas Gemeines und lässt eine fremde Katze kastrieren?“ Obwohl er sich aus gutem Grund über die Kastration seiner Katze ärgerte, will der Besitzer nach eigener Aussage keine Anzeige erstatten.
Kastration einer fremden Katze? Besitzer will Antworten
Herausfinden, wer seine Katze bei einem Streifzug durch den eigenen Garten geschnappt und einer Kastration unterzogen hat, will Martin Kabau aber schon. Laut dem deutschen Tierschutzgesetz ist es strafbar, Tieren ohne triftigen Grund Schmerzen zuzufügen - wozu auch eine Kastration gehört. Ein triftiger Grund ist zwar die Verhinderung einer nicht gewollten Vermehrung, das muss aber ein Tierarzt entscheiden. Im österreichischen Land Kärnten gibt es laut der Kleinen Zeitung seit mehreren Jahren eine Gratisaktion zur Kastration von streunenden Katzen. Wenn man auf der Gemeinde nachweisen kann, dass es sich bei dem Tier um einen Streuner handelt, erhält man einen Gutschein für den Tierarzt.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Weil ein solcher Eingriff nicht von einem Laien durchgeführt werden kann, müsste die Kastration von „Meine“ – die ohne Einwilligung und gegen den Wunsch ihres Besitzers geschah – also von einer unbekannten Person finanziert worden sein. Je nach Arzt und Klinik kann ein solcher Eingriff inklusive Beratung und Narkose rund 150 Euro kosten. Dabei nimmt der Arzt allerdings auch die Daten des angeblichen Besitzers auf, wobei eine genaue Nachverfolgung, ob es sich tatsächlich um den Besitzer des Tieres handelt, schwierig wird. Auch in Baden-Württemberg führen immer mehr Gemeinden eine Katzenschutzverordnung mit Kastrationspflicht ein.