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Ein paar Minuten zu spät: Flugzeug muss 1.000 Kilometer zurückdüsen

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Von: Marcus Efler

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Weil ein Flugzeug kurz nach Beginn der Nachtruhe am Ziel eintraf, verweigerte ein Flughafen die Landung – für die Passagiere begann eine Odyssee.

Nachtflugverbote sind eine feine Sache – für die Anwohner entlang der An- und Abflugrouten von Flughäfen. Für die Crews der Airlines und deren Passagiere können die Sperrzeiten für Starts und Landungen allerdings zum Vabanque-Spiel werden. Dann nämlich, wenn sich ein Abendflug verspätet, und es nicht rechtzeitig vor Torschluss zum Ziel-Airport schafft.

Ein paar Minuten zu spät: Flugzeug muss 1.000 Kilometer zurückdüsen

Das zeigt jetzt ein Fall in Japan, den alle Beteiligten wohl als besonders frustrierend empfinden dürften. Japan-Airlines-Flug JL331 war von Tokio Haneda in Richtung Fukuoka gestartet – mit anderthalb Stunden Verspätung. Statt wie geplant um 18:30 Uhr abzuheben, musste der Airbus A350 getauscht werden, die neue Maschine hob erst nach 20 Uhr ab.

Ein paar Minuten zu spät: Flughafen hatte schon Sperrstunde

Flugzeugheck einer Maschine der Japan Airlines.
Eine Maschine von Japan Airlines wurde am Airport abgewiesen. (Symbolbild) © Imago

Sie erreichte die gut 1.000 Kilometer entfernte Destination im Westen des Landes etwa zwei Stunden später, und hätte erst ein paar Minuten nach 22 Uhr aufsetzen können – also kurz nach Beginn der Sperrstunde am Airport der 1,6-Millionen-Stadt.

Ein paar Minuten zu spät – Treibstoff reicht nicht für Rückflug

Damit begann das Drama für die 335 Passagiere. Die Maschine kehrte nach Tokio um, hatte aber nicht mehr genug Treibstoff für den kompletten Rückflug an Bord – und musste auf halber Strecke in Osaka zum Tanken zwischenlanden.

Um 2:50 Uhr nachts waren die Reisenden zurück in Tokio-Haneda, erst am nächsten Morgen, nach einer 16-stündigen Odyssee, erreichten sie schließlich ihr Ziel.

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Ein paar Minuten zu spät: Facebook-User empfiehlt Mayday-Ruf

Die Kommentare auf Facebook zu dem unfreiwilligen Rundflug ließen nicht lange auf sich warten. Einer spricht dem Flughafen-Betreiber seinen Respekt für die strenge Handhabung aus: „Da leben Leute in der Nähe“. Ein anderer empfiehlt den Schnellzug anstelle des Fliegers: „Shinkansen von Tokio Innenstadt nach Fukuoka braucht unter fünf Stunden“, einer findet die Sache „absolut lächerlich“. Ein Scherzkeks meint, die Piloten hätten „Mayday erklären“ sollen, also einen Luftnotfall.

Auch ein Vergleich mit Deutschland findet sich: Hier, so erklärt ein User, „erlauben sie die Landung, und am nächsten Tag klopft die Behörde an und fragt, warum man außerhalb der Betriebszeiten gelandet ist.“ Das ist tatsächlich einigermaßen richtig – der Airline droht in dem Fall eine Geldstrafe.

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