1. bw24
  2. Leben
  3. Reise

Boeing verschrottet kaum benutzten Luxus-Jumbo – niemand wollte ihn haben

Erstellt:

Von: Marcus Efler

Kommentare

Die Boeing 747, der berühmte Jumbo-Jet, wird nicht mehr produziert. Eine besonders luxuriöse Ausführung als Privatjet fliegt jetzt fast ungenutzt auf den Schrottplatz.

Sie bot bei ihrem Jungfernflug 1969 mehr Platz und Luxus als je ein Flugzeug zuvor, machte Fernreisen erschwinglich und eroberte mit ihrem charakteristischen Buckel-Design die Herzen von Luftfahrt-Fans und -Laien: Die Boeing 747, auch Jumbo-Jet genannt. Doch nach 1.574 Exemplaren ist die Produktion des Großraum-Jets aufgrund seiner hohen Betriebskosten mittlerweile ausgelaufen.

Boeing verschrottet kaum benutzten Luxus-Jumbo – keiner wollte ihn haben

Boeing 747 in Business-Lackierung
Kein Bedarf mehr: Eine Boeing 747 als Business-Variante. (Symbolbild) © Boeing

Wie wenig das vierstrahlige Flugzeug noch in die Zeit passt, zeigt das traurige Schicksal einer Spezialversion, die Boeing schon vor Jahren für einen saudischen Kronprinzen fertigte – der aber 2011, kurz vor der Auslieferung, starb. Das Projekt der auf Sonderanfertigungen spezialisierten Sparte BBJ (Boeing Business Jets) sollte auf den 460 Quadratmetern seiner beiden Stockwerke bislang unbekannten Luxus bieten. Doch für den Milliardärs-Jumbo fand sich trotz des Schnäppchenpreises von 95 Millionen Dollar (letzter Listenpreis eines Jumbo-Jets: 350 Millionen Dollar) kein anderer Interessent.

Interieur einer Boeing 777 von Boeing Business Jets
Boeings Business-Sparte bietet Luxus pur – hier am Beispiel einer Boeing 777. (Symbolbild) © Aeria Luxury Interiors/Boeing

Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, startete die Maschine schon vergangenes Jahr zu ihrer letzten Reise – auf den Pinal Airpark in Arizona, einem Schrottplatz für Flugzeuge. Nach nur 30 Betriebsstunden für 16 Flüge wird sie dort nun ausgeschlachtet.

Sie möchten keine News und Tipps rund um Urlaub & Reisen mehr verpassen?

Dann melden Sie sich für den regelmäßigen Reise-Newsletter unseres Partners Merkur.de an.

Boeing verschrottet kaum benutzten Luxus-Jumbo – Ende als Teilespender

Zwar handelt es sich bei dem Exemplar, der letzten von nur zehn gebauten Business-Jumbos, um eine relativ moderne 747-8, die letzte und modernste Version dieses Jets, auf der auch die nächste Airforce One basiert. Doch die vier Düsentriebwerke verbrennen einfach zu viel Kerosin, als dass der Einsatz als Privatjet selbst für Ölscheichs noch denkbar wäre. Zu den wenigen Airlines, die überhaupt noch 747-8 abnahmen und betreiben, gehört die Lufthansa: Boeing hatte Deutschlands größter Airline die Jumbos zum Billigpreis überlassen, um überhaupt eine renommierte Fluglinie als Kunde vorweisen zu können.

Genutzt hat es der legendären 747 am Ende nicht, wie das Schicksal des verhinderten Prinzen-Fliegers als Ersatzteillager zeigt. Vor allem dessen Triebwerke dürften sich problemlos verkaufen lassen. Was man sonst noch mit den Teilen eines Jumbo-Jets anfangen kann, zeigt der Stratolauncher, ein Einzelstück mit Rekord-Spannweite zum Raketentransport. Einen Käufer fand allerdings auch dieser spektakuläre Flieger bislang nicht.

Auch interessant

Kommentare