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Womit man im Vorstellungsgespräch auf die Frage nach Schwächen antworten sollte

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Von: Franziska Schuster

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Viele Bewerber bereiten sich vor dem Vorstellungsgespräch auf die Frage nach den eigenen Schwächen vor. Doch was antwortet man am besten?

Stuttgart - Ein Vorstellungsgespräch kann an sich schon nervenaufreibend genug sein. Die Wahl des richtigen Bewerbungsoutfits kann genauso wichtig sein, wie eine kreative Bewerbung, mit der man unter der Masse an Kandidaten heraussticht. Man bereitet sich so gut es geht auf das Gespräch vor. Und dann kommt die Frage, die viele erwarten, doch kaum einer ist darauf wirklich vorbereitet: „Was sind Ihre Schwächen?“ Personaler fragen gerne gezielt danach. Der Sinn dahinter? Personaler wollen so herausfinden, ob Bewerber zur Selbstreflexion fähig sind und wie sie mit Defiziten umgehen. Oftmals wollen sie aber auch einfach sehen, wie schlagfertig ihr Gegenüber reagiert. Daher ist es wichtig, dass man als Bewerber konstruktiv mit der Frage umgeht.

Drei Personen im Bewerbungsgespräch
Die Frage nach den eigenen Schwächen trifft viele Bewerber unvorbereitet. © imago images/Daniel Ingold

Personaler verstecken gerne die Frage nach den Schwächen in anderen Formulierungen

Die Frage nach den eigenen Stärken können die meisten schnell beantworten. Schließlich möchte man den potenziellen Arbeitgeber beeindrucken und dem Personaler im Gedächtnis bleiben. Weitaus schwieriger ist da die Frage nach den Schwächen. Ist man zu ehrlich, könnten die Schwächen als etwas Negatives ausgelegt werden. Doch mit welcher Antwort punktet man im Bewerbungsgespräch? Vor allem sollte man hier ehrlich sein, sich also wirklich fragen: Was sind meine Schwächen? Um das herauszufinden, kann nicht nur Selbstreflexion helfen, sondern auch die Einschätzung anderer. Das eigene Umfeld hat oft eine andere Sicht auf einen selbst.

Doch selbst wenn man sich seiner Schwächen bewusst ist, fragt nicht jeder Personaler direkt danach. Gerne tauchen die Fragen getarnt im Gespräch auf. Diese getarnten Fragen können zum Beispiel sein:

Auch nach einer Selbsteinschätzung, etwa auf einer Skala von eins bis zehn, wird bei gewissen Themen gerne gefragt. Schätzt man sich selbst im unteren Bereich von etwa eins bis vier ein, gibt man indirekt eine Schwäche zu. Skalen-Fragen können zum Beispiel wie folgt lauten:

Auf einer Skala von eins bis zehn …

„Positive“ Schwächen: Worauf Bewerber im Vorstellungsgespräch achten sollten

Um einigen die Angst zu nehmen: Auf die Frage nach den eigenen Schwächen kann man fast nicht falsch antworten. Kein Personaler erwartet von einem Bewerber Perfektion, also dass er oder sie ohne Makel ist und schon alles kann oder weiß. Auch bei vielen Quereinsteigerberufen ist es üblich, sich im Job selbst Know-how anzueignen. Selbst wenn man den Beruf nicht gelernt hat, viele Quereinsteiger-Jobs sind sehr gut bezahlt.

Schaubild „Erfolgreich bewerben“
In vielen Vorstellungsgesprächen werden Bewerber nach Stärken und Schwächen gefragt. Die Antwort sollte gut durchdacht sein. © imago images/trueffelpix

Viele Personaler wollen vielmehr hören, wie man mit den eigenen Schwächen umgeht, ob man proaktiv etwas dagegen tut und ob man sich bereits mit ihnen auseinandergesetzt hat. Bei der Formulierung der richtigen Antwort sollte man im Bewerbungsgespräch Folgendes beachten. Man sollte sich bei der Nennung von Schwächen stets auf berufliche und nicht auf private Schwächen konzentrieren. Letztere sollte man im Bewerbungsgespräch lieber außen vor lassen. Ebenfalls wichtig: Niemals eine vermeintliche Stärke als Schwäche verkaufen. Personaler könnten sich herbei veräppelt vorkommen, wenn man beispielsweise „Perfektionismus“ als Schwäche auslegt. Auch die Antworten „Geduld“, „Ungeduld“ oder „Workaholic“ haben die meisten Personaler schon zur Genüge gehört.

Sympathische Schwächen können sein:

Wichtige Kriterien, die für den Job essenziell sind, sollten ebenfalls nicht in der Antwort vorkommen. Sonst hat man sich im Rennen um den Job disqualifiziert. Trotzdem sollte man auf die Frage nach Schwächen so ehrlich wie möglich antworten. Nur so wirkt man auch authentisch. Allzu ausführlich sollte man hier jedoch nicht antworten, sonst könnte das Gespräch eine unangenehme Richtung nehmen. Ideal ist es, eine Schwäche zu nennen, die nur gelegentlich zum Vorschein kommt. Am besten aber wird die Antwort auf die Schwächen gleich mit einer Lösung verknüpft. Ist man sich seiner Schwächen nicht nur bewusst, sondern tut auch etwas dagegen? Mehr Themen rund um Job, Bewerbung und Gehalt gibt es außerdem auf der Karriere-Seite von BW24.

Anschauliche Beispiele: Mit diesen Antworten macht man bei der Schwächen-Frage alles richtig

Jeder muss selbst für sich herausfinden, worin die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Wie man diese dann formuliert und zum Positiven wendet, benötigt etwas Bedenkzeit. Wer sich im Voraus damit auseinandersetzt und befasst, kann dementsprechend entspannt auf mögliche Fragen der Personaler reagieren. Hier ein paar Beispiele, wie solche Formulierungen aussehen können:

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