Wie man trotz Lücken im Lebenslauf im Vorstellungsgespräch punkten kann
Eine Lücke im Lebenslauf wirft bei Personalern meistens Fragen auf. Wer jedoch offen damit umgeht, kann trotzdem im Vorstellungsgespräch punkten. Darauf sollte man achten.
Stuttgart - Nach dem Studium keinen Job, zwischen zwei Anstellungen mehrere Monate Pause – Lücken im Lebenslauf sind bei vielen verpönt. Betroffene Bewerber fürchten sich oftmals nicht vor der Frage nach den Schwächen, sondern auch davor, mit einer Lücke im Lebenslauf negativ aufzufallen. Doch wessen Leben läuft schon nach Plan und völlig geradlinig? Dass dem nicht so ist, wissen auch Personaler. Für eine Unterbrechung im Lebenslauf muss man sich keinesfalls schämen. Wer „Mut zur Lücke“ beweist, kann sogar bei Personalern punkten. BW24 verrät, worauf es dabei ankommt.

Lücken im Lebenslauf sind nicht schlimm, wenn man sie plausibel begründen kann
Ein Bewerbungsprozess kann aufregend sein. Viele Fragen schießen einem vor dem Vorstellungsgespräch durch den Kopf, viel muss geplant und vorbereitet werden. Das richtige Bewerbungsoutfit ist dabei genauso wichtig, wie eine außergewöhnliche Bewerbung, die Personalern im Gedächtnis bleibt. Man grübelt zuvor über Fragen, die einem gestellt werden könnten und Antworten, die man im besten Fall geben soll. Vor allem, wer eine Lücke im Lebenslauf hat, sollte sich darauf vorbereiten, danach gefragt zu werden. Wer hier jedoch plausibel erklärt, muss sich vor nichts fürchten. Je nachdem, warum man eine Lücke im Lebenslauf hat, kann das sogar zum eigenen Vorteil ausgelegt werden.
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Doch was zählt überhaupt als Lücke im Lebenslauf? Die Gründe können vielfältig sein. Allgemein wird eine Lücke als Zeitabschnitt betrachtet, in der nicht gearbeitet wurde oder aber kein Praktikum, keine Ausbildung oder Weiterbildung stattfand.
Das kann zu einer Lücke im Lebenslauf führen:
- Arbeitslosigkeit
- Auszeit oder Sabbatical
- Reisen nach dem Schulabschluss
- Krankheit
- Elternzeit
Kleinere Lücken sind hierbei unproblematisch und werden auch von Personalern meist nicht hinterfragt. Ist die Lücke im Lebenslauf jedoch länger als zwei Monate, sollte eine gute Begründung zurechtgelegt werden. Und immer im Hinterkopf behalten: Arbeitgeber wissen, dass kaum eine Karriere ohne Unterbrechungen verläuft. Eine Lücke ist also völlig unproblematisch, wenn man weiß, wie man mit ihr umgeht.
Wie begründet man eine Lücke im Lebenslauf?
Die Gründe für eine Lücke im Lebenslauf können wie schon gesagt sehr vielfältig sein. Im Vorstellungsgespräch sollte man dabei vor allem eines sein: ehrlich. Falschangaben in der Bewerbung können nämlich ein Kündigungsgrund sein. Wer also von Anfang an mit offenen Karten spielt, ist auf der sicheren Seite. Auch wer etwa aus Frust oder Unzufriedenheit kündigt, kann hier ehrlich sein. In zehn Jobs werden Arbeitnehmer laut einer Studie 2023 besonders häufig hinschmeißen.
Hier ein paar Tipps, wie man gewisse Lücken begründen kann:
- Arbeitslosigkeit: Der Übergang zwischen zwei Anstellungen verläuft nicht immer reibungslos. Wird ein Arbeitsverhältnis beendet, steht nicht immer schon die nächste Stelle in Aussicht. Hier können mitunter Kündigungsfristen der Grund sein. Besonders gut kommt es bei potenziellen Arbeitgebern an, wenn die freie Zeit zwischen den Anstellungen für Weiterbildungen oder aber für ehrenamtliche Aufgaben genutzt wurde. So zeigt man Personalern auch, dass man motiviert ist und die freie Zeit sinnvoll genutzt hat.
- Kündigung: Wie auch Arbeitslosigkeit kann eine Kündigung selbst- oder unverschuldet sein. Wichtig ist auch hier, ehrlich zu sein. Aber: Nicht die Schuld auf andere schieben, das kommt beim zukünftigen Chef sicherlich nicht gut an.
- Sabbatical und Reisen: Sich eine Auszeit zu nehmen, ist nicht verwerflich. Im Lebenslauf sollte man ein Sabbatical unbedingt angeben, denn es lässt sich meist sinnvoll begründen: Egal, ob man sich einen lang gehegten Lebenstraum erfüllen oder ein bestimmtes Land bereisen wollte, oder man sich in der Auszeit über die eigenen Ziele und Wünsche bewusst werden wollte, hinter einem Sabbatical steckt meistens ein Grund. Gleiches gilt für ein Reisejahr nach der Schulzeit. Viele wollen sich dabei bewusst werden, wie es beruflich weitergehen soll. Daher lassen sich solche Lücken ohne Probleme im Lebenslauf darstellen und gut begründen.
- Krankheit: Niemand ist verpflichtet, genauere Auskunft über den Krankenstand zu geben oder aber die Krankheit zu nennen. Personal dürfen im Vorstellungsgespräch auch nicht danach fragen. Um die Lücke durch Krankheit zu erklären, kann man zum Beispiel angeben, krankheitsbedingt eine Auszeit genommen zu haben, nun aber wieder gesund und wieder voll einsatzbereit zu sein.