Überreife Kartoffeln keinesfalls essen: So erkennen Sie, ob sie giftige Substanzen enthalten
Kartoffeln sollten kühl und dunkel gelagert werden. Keimt das Gemüse, können sich gesundheitsschädliche Stoffe bilden. Wie Sie erkennen, wann eine Kartoffel giftig ist.
Kartoffeln lassen sich über lange Zeit aufbewahren. Doch reifen die Kartoffeln zu schnell, können sich Giftstoffe bilden. Das Gemüse ist dann nicht mehr zum Verzehr geeignet. Woran Sie erkennen, ob eine Kartoffel noch genießbar oder schon giftig ist, erfahren Sie hier.
Überreife Kartoffeln können gesundheitsschädliche Giftstoffe enthalten
Setzt der Keimvorgang in der Kartoffel ein, entsteht der zunächst noch sehr schwach giftige Stoff Solanin. Zu erkennen ist dies an den Keimsprossen, die aus der Kartoffel wachsen. Sind diese nur rund einen Zentimeter lang, ist der Solanin-Wert allerdings noch so gering, dass die Kartoffel noch problemlos verzehrt werden kann – vorausgesetzt, die Sprossen wurden zuvor großzügig herausgeschnitten.

Kartoffeln mit langen Keimen oder grünen Stellen sollten Verbraucher dagegen nicht mehr verzehren. Dies sind Anzeichen für einen hohen Solanin-Wert. Gerade die grünen Bereiche schmecken nicht nur bitter, sondern sind auch ungesund für den Menschen. Bereits drei bis fünf Gramm Solanin können laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung zu einer schweren Vergiftung mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfall führen. Betroffene Produkte gehören daher in den Müll. Denn auch Backen oder Kochen können dem Solanin-Gehalt nichts anhaben.
Solanin: Keimende Kartoffeln besser nicht verzehren
Solanin ist nicht nur in Kartoffeln zu finden. Auch Tomaten und andere Nachtschattengewächse enthalten die chemische Verbindung. Der bitter schmeckende Stoff gehört zur Gruppe der Glykoalkaloide und kommt natürlich in verschiedenen Pflanzen vor, um diese vor Fressfeinden zu schützen. Während frische Kartoffeln allerdings einen für Menschen unbedenkliche Konzentration an Solanin enthalten, nimmt dieser mit dem Reifegrad zu, bis die Gewächse ungenießbar sind. In grünen und unreifen, aber auch in der Schale der Kartoffeln ist zudem ein erhöhter Anteil an Solanin zu finden, um diese vor Fäulnis zu schützen. Durch Druck oder Frost beschädigte Knollen sind daher von einem erhöhten Solanin-Gehalt betroffen.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Kartoffeln zwischen zwei verschiedenen Arten an Keimen. Von „Lichtkeimen“ sprechen Experten, wenn die Knollen kurze, dicke Keime von grüner bis rötlicher Farbe entwickeln. „Dunkelkeime“ zu erkennen an langen, weißen Keimen bilden sich dagegen bei wenig Licht. Verhindern lässt sich das Keimen nur durch eine durchgehende kühle Lagerung – die Temperatur sollte im Idealfall zwischen zwölf und 14 Grad betragen. Um dies zu vermeiden, sollten die Kartoffeln daher kühl, dunkel und trocken aufbewahrt werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.