Sommer 2023 kommt die digitale Rentenübersicht – doch eine wichtige Sache kann sie nicht
Endlich mehr Durchblick: Ein neues kostenfreies Onlineportal verspricht ab Sommer 2023 einen besseren Überblick über den Stand der eigenen Rentenversorgung zu schaffen. Doch lohnt es sich?
Es wird diesen Sommer interessant: Dann soll es ein freiwilliges kostenfreies Onlineportal geben, auf das alle deutschen Bürger zugreifen können. Mit dem Ziel, einfach und individuell den eigenen Stand der Altersvorsorgesituation abfragen zu können. Dank der digitalen Rentenübersicht soll mehr Klarheit und ein besserer Überblick geschaffen werden. Über das Portal lassen sich die erworbenen Altersvorsorgeansprüche aus gesetzlichen, betrieblichen und privaten Renten digital abrufen.
Rente im Blick: Kostenloses Onlineportal startet ab Sommer 2023

Das Onlineangebot ist von der Zentralen Stelle für die digitale Rentenübersicht (ZfDR) unter dem Dach der Deutschen Rentenversicherung entwickelt worden. Eingebunden in die Umsetzung sind neben der gesetzlichen Rentenversicherung das Bundesfinanzministerium, das Bundesarbeitsministerium sowie Vertreter der privaten und betrieblichen Alterssicherung und des Verbraucherschutzes.
Das Onlineportal sei ein erster guter Schritt, erklärt auch Finanztest, schließlich fordern Altersvorsorge-Experten bereits seit mehr als 20 Jahren solch ein digitales Angebot für die Bürger. Doch es gebe bereits einen Haken: „Eine drohende Rentenlücke lässt sich damit nicht erkennen“, heißt es weiter.
Die digitale Rentenübersicht soll folgende Anwartschaften, die sukzessive im Portal eingespeist werden, beinhalten:
- Renten aus Pflichtsystemen wie die gesetzliche Rentenversicherung
- Betriebliche Altersversorgung in der Privatwirtschaft (Direktzusage, Unterstützungskasse, Pensionskassen und Pensionsfonds)
- Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes
- Geförderte private Altersvorsorge (Riester-Renten, Rürup-Renten)
- Private Lebensversicherungen mit rentennahem Beginn
- Altersvorsorgeverträge in Form von Fondssparplänen mit rentennahem Beginn
Habe ich genug Geld im Alter? Onlineportal hat Grenzen
Die digitale Rentenübersicht zeigt die jeweils zum Zeitpunkt des Abrufs aktuellen Werte aus den Renten- und Standmitteilungen der Versicherer und Anbieter an. Das heißt: Die Informationen stehen Versicherten und Kunden bereits zur Verfügung, werden allerdings digital gebündelt für einen besseren Überblick. Ein Manko laut Finanztest ist allerdings, dass abgerufene Daten aus vorherigen Besuchen auf der Onlineplattform nicht gespeichert werden. Das bedeutet, dass Nutzer mithilfe des Onlineportals rückwirkend nicht einsehen können, wie sich die Altersvorsorge in der Zwischenzeit entwickelt hat.
Auch eine mögliche Rentenlücke kann das Portal nicht ausweisen, da es von Person zu Person unterschiedlich ist, wie viel Geld sie im Alter zur Verfügung hat und benötigt. Schließlich ist der Bedarf an vielen individuellen Faktoren wie Wohnsituation oder Lebensstil gekoppelt. Das Gleiche gilt auch für Steuern oder Sozialabgaben. Zu guter Letzt wird auch weiteres Vermögen wie etwa Immobilien, Aktien, Fondsvermögen oder Guthaben auf Konten nicht abgebildet. Wer sich also umfassender beraten und informieren möchte, sollte daher direkt die Deutsche Rentenversicherung kontaktieren und das Gespräch suchen.