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Trotz internationaler Ächtung: Ukraine will offenbar immer noch Streumunition gegen Russland einsetzen

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Von: Kathrin Reikowski

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Der Rest einer Streumunition ist nach einem Angriff in Syrien zu sehen. Die Ukraine fordert von seinen westlichen Partnern ebenfalls diese Art von Waffen. (Archivbild)
Der Rest einer Streumunition ist nach einem Angriff in Syrien zu sehen. Die Ukraine fordert von seinen westlichen Partnern ebenfalls diese Art von Waffen. (Archivbild) © Anas Alkharboutli/dpa

Streumunition gegen Russlands Angriffe: Die Ukraine fordert nach US-Angaben erneut Streumunition aus den USA. Die Kämpfe um Bachmut dienen als Begründung.

Kiew (Ukraine) / Washington D.C. (USA) - Die Ukraine fordert im Krieg gegen Russland offenbar erneut umstrittene Streumunition. Jason Crow und Adam Smith, beide im Armed Services Committee des US-Repräsentantenhauses, bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Ukraine um MK-20, eine über Drohnen gesteuerte Streubombe, ersucht habe. Ukrainische Beamte hätten die Vertreter des Repräsentantenhauses auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar dazu aufgefordert, auf die Zustimmung des Weißen Hauses zu drängen.

Die Ukraine hat Partner wie die USA bereits 2022 erstmals um die Lieferung von Streumunition gebeten. Das bestätigten Vertreter mehrerer Nato-Staaten der dpa nach der Münchner Sicherheitskonferenz. In der US-Regierung sei daraufhin über die Lieferung der umstrittenen Munition diskutiert worden. In Ländern wie Deutschland, die einen Vertrag zur Ächtung von Streumunition unterschrieben hätten, gebe es große Vorbehalte gegen einen solchen Schritt. Experten vermuten, dass Russland bereits Streumunition in der Ukraine einsetzt.

Wegen Bachmut: Ukraine stellt Forderung nach Streumunition eines neuen Typs an die USA

Offenbar geht es in dem Gesuch auch um Angriffe wie die gegen die ostukrainische Stadt Bachmut, um die derzeit grausame Kämpfe toben. Crow und Smith sagten, die Ukraine wolle mit Artilleriegeschossen wie den „Dual-Purpose Conventional Improved Munitions“ (DPICM) Angriffe wie jene auf Bachmut stoppen. Russland habe mit monatelangen „Wellen von Menschen“ versucht, die zerstörte Stadt Bachmut zu überrennen, sagten Crow und Smith.

Liefern die USA Streumunition an die Ukraine?

Die MK-20 werden aus Flugzeugen abgeworfen, die dann mehr als 240 pfeilähnliche Submunitionen oder Bomblets freisetzen können. Ob die USA tatsächlich in Erwägung ziehen, die Ukraine mit der Munition zu beliefern, ist demnach laut Reuters völlig offen. Die Produktion von MK-20 sei seit Langem eingestellt, es gebe aber noch Vorräte in den Beständen.

Crow, ein Demokrat und Veteran der US-Armee, sagte, er könnte die Übergabe des MK-20 mit der Zusicherung unterstützen, dass die Ukrainer die Bomblets entfernen und „sie in einem Nicht-Streubomben-Einsatz verwenden würden“. Unter den US-Republikanern gibt es laut Reuters aber Abgeordnete, die der Forderung „ziemlich zugänglich“ seien.

Entschieden dagegen spricht sich ein ehemaliger Kongressabgeordneter aus, der oberster Menschenrechtsberater des Außenministeriums war: Den Ukrainern „eine verbotene Waffe zu geben, würde ihre moralische Autorität auf eine Weise untergraben, die Putin ausnutzen würde“, sagte Tom Malinowski demnach. (kat)

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