Klingbeil vor OB-Wahl in Frankfurt: „Erst Josef, dann Faeser“

Beim politischen Aschermittwoch der SPD in Frankfurt äußert Klingbeil seine Wünsche für die anstehenden Wahlen: Er favorisiert Josef und Faeser.
Frankfurt – Nancy werde "eine sehr gute Ministerpräsidentin“, meint der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil beim politischen Aschermittwoch (22. Februar) der Frankfurter SPD – und stärkt sowohl seinem Parteikollegen Mike Josef als auch Nancy Faeser den Rücken für die anstehenden Wahlen. „Erst Mike Josef, dann Nancy Faeser“, das sei sein Wunsch im Blick auf den Ausgang der anstehenden OB-Wahl in Frankfurt am 5. März und die Entscheidung bei der hessischen Landtagswahl.
In seiner Rede verteidigte Klingbeil den Kurs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angesichts des Ukraine-Kriegs und warnte vor Schwarz-Weiß-Malerei. Diplomatie und militärische Stärke dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. „Für uns gehört beides zusammen.“ Gleichzeitig fand er klare Worte über den russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Putin wird als Kriegsverbrecher in die Geschichte eingehen.“ Am Ende werde er vor internationalen Gerichten zur Verantwortung gezogen, so Klingbeil.
SPD-Frankfurt: AfD ist "eine Schande für Deutschland"
Deutliche Worte ganz in der Tradition politischer Aschermittwochsreden fand Klingbeil auch: Die AfD sei „eine Schande für Deutschland“ sagte er unter starkem Beifall. „Die liebt unser Land nicht, die will es spalten.“ Spott fand er für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der bei seinen Bemühungen um den Chef-Posten mehrmals gescheitert war. „Das ist ja eigentlich wie eine sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte.“
Klingbeil sprach sich in seiner Rede für eine Zuwanderungskultur aus, „weil das in unserem Interesse ist“ und kritisierte zunehmende Polarisierung nicht nur in der deutschen, sondern gerade auch in der internationalen Politik. Wichtig sei es, immer wieder „den politischen Konsens in der Mitte“ zu suchen, sagte er.
OB-Wahl in Frankfurt: Kandidat Josef erinnert an Hanauer Anschlag
Zuvor hatte OB-Kandidat Mike Josef in seiner Rede wenige Tage nach dem dritten Jahrestag des Hanauer Anschlags an rechten Terror in Deutschland erinnert. Der mörderische Hass der extremen Rechten „zieht eine Blutspur durch unser Land“, sagte er. Doch nicht nur mit Blick auf Extremismus gelte: „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, dass wir ein offenes Land sind, dass Menschen nicht danach bewertet werden, woher sie kommen, welchen Namen sie haben und woran sie glauben.“
Die Wahl für das Oberbürgermeisteramt in Frankfurt findet statt, nachdem der zurückgetretene Ex-OB Peter Feldmann in den Schlagzeilen gelandet war. Der einstige Hoffnungsträger der Partei wurde kurz vor Weihnachten 2022 vom Frankfurter Landgericht wegen Vorteilsannahme im Amt verurteilt. (na/dpa)