Coronavirus im Weißen Haus: Präsident noch nicht auf das Coronavirus getestet
Donald Trump überraschte kürzlich mit seltsamen Aussagen zum Coronavirus, das die USA erreicht und sogar das Weiße Haus erreicht hat.
- Das Coronavirus breitet sich weltweit aus. Auch in den USA sind bereits sechs Todesfälle bekannt.
- US-Präsident Donald Trump bewies mit kuriosen Aussagen zum Coronavirus große Informationslücken.
- Bei einem Pharma-Meeting stellte der US-Präsident erneut seltsame Fragen zum Covid-19-Virus.
Corona-Krise und Börsen-Crash - Trump kündigt Wirtschaftshilfen an
Update vom 9. März 2020: US-Präsident Donald Trump hat „dramatische“ Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in Aussicht gestellt, geschehen ist allerdings bislang wenig. Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) werde er bei einer Pressekonferenz einige dieser Maßnahmen vorstellen, sagte Trump am Montag in Washington, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Der Virus-Ausbruch habe „die Welt aus heiterem Himmel getroffen“, sagte der US-Präsident. Bislang sei seine Regierung mit der Epidemie aber „sehr gut umgegangen“, beteuerte Trump erneut. Äußerungen, die ihm kaum jemand mehr glaubt. Nicht nur ZDF-Chefredakteur Peter Frey findet dazu drastische Worte.
Die Gesundheitskrise hat inzwischen auch das engere Umfeld des Präsidenten erreicht: So befindet sich der designierte neue Stabschef im Weißen Haus, der Abgeordnete Mark Meadows, inzwischen in Quarantäne, wie ein Sprecher des Republikaners mitteilte. Ein erster Test auf den Erreger sei bei ihm jedoch negativ ausgefallen. Auch zwei andere republikanische Abgeordnete aus dem Umfeld des Präsidenten begaben sich in Quarantäne. Trumps Sprecherin Stephanie Grisham sagte, der Präsident sei bislang nicht auf das Coronavirus getestet worden, da er keinen engeren Kontakt zu einem Infizierten gehabt und selber keine Symptome der Erkrankung gezeigt habe.
Coronavirus-Kritik an Trump: Tests jetzt US-weit verfügbar
Update vom 8. März 2020: Das Coronavirus setzt US-Präsident Donald Trump im Jahr der Präsidentschaftswahl gehörig unter Druck. Die US-Regierung scheint die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 vorerst massiv unterschätzt zu haben. Zumindest sind die Zahlen nach der weltweiten Verbreitung sozusagen über Nacht explodiert, weil zuvor schlicht nicht auf das Virus getestet wurde. Laut der interaktiven Karte der US-amerikanischen John-Hopkins-Universität sind bereits 437 Infektionen gemeldet. Und es könnten noch mehr werden. Denn erst seit wenigen Stunden scheinen US-weit die nötigen Tests zur Verfügung zu stehen. So behauptet es zumindest Vizepräsident Mike Pence, in einem Tweet, den Trump jetzt auf seinem eigenen Twitter-Account geteilt hat. Zusätzlich unterzeichnete er am Samstag eine 8.3 Milliarden-Hilfe für Maßnahmen gegen das neue Virus und rief den Notstand aus.
Vereinzelte Coronavirus-Infektionen wurden bereits in den meisten US-Bundesstaaten gemeldet. Am schwersten sind die Städte New-York, Seattle, San Francisco und Los Angeles betroffen. Seine Wahlkampfveranstaltungen will der US-Präsident in Anbetracht der Verbreitung des Coronavirus dennoch nicht absagen.
Trump selbst spricht von „Grenzen zu betroffenen Gebieten“, die man rechtzeitig geschlossen hatte. Um welche Grenzen es sich dabei handelt, hatte er nicht konkretisiert.
Corona-Kritik an Trump: „Situation überhaupt nicht im Griff“ - Präsident blamiert sich - und feuert engen Mitarbeiter
Update vom 7. März: Sein Umgang mit dem neuen Coronavirus wurde kritisiert, so Welt.de, jetzt muss er gehen: US-Präsident Donald Trump tauscht seinen Stabschef im Weißen Haus aus. Der republikanische Kongressabgeordnete Mark Meadows wird Mick Mulvaney ablösen. Mulvaney wiederum soll Sondergesandter für Nordirland werden.
Mulvaney hatte die Maßnahmen gegen das Coronavirus bis vor einer Woche geleitet. Trump dankte Mulvaney auf Twitter für seine bisherige Arbeit und schrieb weiter, er kenne Meadows lange und habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm.
Während des Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump wegen der Ukraine-Affäre hatte Mulvaney mit Äußerungen bei einer Pressekonferenz im Oktober Kritik auf sich gezogen. Er räumte ein, dass Militärhilfen für die Ukraine auf Anweisung des Präsidenten und aus innenpolitischen Erwägungen eingefroren worden seien. Wenige Stunden später distanzierte er sich von seinen Äußerungen.
Corona-Kritik an Trump: „Situation überhaupt nicht im Griff“ - Präsident blamiert sich bis auf die Knochen
Update vom 6. März 2020:
Nachdem US-Präsident Donald Trump durch mangelhaftes Wissen über die Coronavirus-Krise aufgefallen war, hat nun SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach drastische Befürchtungen zur Coronavirus-Ausbreitung in den USA geäußert: „Die haben die Situation überhaupt nicht im Griff“, findet er. Die Trump-Regierung habe einen dreiköpfigen Krisenstab, bestehend aus Vizepräsident Mike Pence, dem laut dem Bundestagsabgeordneten „völlig überforderten“ Gesundheitsminister und einem der Fachwelt unbekannten Experten, einberufen.
Donald Trumps Regierung hat den Corona-Kampf nicht im Griff, glaubt Karl Lauterbach
Währenddessen gibt das Weiße Haus zweifelhafte Fallzahlen bekannt. „Bei uns läuft nicht alles perfekt, aber dort kann man nur hoffen, dass es nicht so schlimm wird“, erzählt Lauterbach, der kürzlich von einer USA-Reise zurückgekehrt ist, „dort ist nichts vorbereitet, eine katastrophale Situation.“ Auch beim Coronavirus zeige sich, dass unter der derzeitigen Regierung auf die Weltmacht USA nur selten Verlass ist.
Erstmeldung vom 4. März 2020:
Washington DC - Das Coronavirus* ist inzwischen in den USA angekommen und beeinflusst den diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf maßgeblich. Die US-Börse erlebt einen Abwärtstrend, jedoch sollte die Wirtschaft intakt sein, um Trump eine Wiederwahl zu ermöglichen. Aktuell stellt auch das Virus selbst ein Problem dar: Dutzende Infizierte und bislang sechs Todesfälle beschäftigen die USA.
Donald Trump: Wilde Aussagen über Virus - Präsident sagte Corona-Ende bis April voraus
Der größte Anhänger wissenschaftlicher Feststellungen war Donald Trump* noch nie, behauptete beispielsweise, dass das Virus bis April eingedämmt sei, da der Temperaturanstieg die Viren abtöten und den Covid-19-Ausbruch eindämmen werde. Vor kurzem schien sich der Präsident sicher zu sein, das Virus sei ein „Hoax“, zu Deutsch: eine Falschmeldung. Seiner Meinung nach politisieren die Medien und die Demokraten das Coronavirus, um ihm persönlich zu schaden. „Sie versuchten den Impeachment-Hoax. Und das ist ihr neuester Hoax“, so der US-Präsident*.
Doch die Realität holte den 73-Jährigen nur wenige Tage nach seinen skurrilen Aussagen wieder ein. Im Rahmen eines Coronavirus-Meetings am Montag mit pharmazeutischen Führungskräften im Weißen Haus diskutierte der Präsident über die Vorgehensweise zum Schutz gegen das Virus. Und bewies mit kuriosen Fragen an die Pharma-CEOs, dass sich sein Wissen über die neuartige Erkrankung noch in Grenzen hält.
Coronavirus: Donald Trump versucht Verantwortliche wegen Impfstoff unter Druck zu setzen
Beim Meeting mit den Bossen der größten Pharmakonzerne ging es Trump jedoch weniger um das Finden einer Strategie zur Eindämmung des Coronavirus*. Viel sollte dem Präsidenten über die Erforschung eines entsprechenden Impfstoffs und dessen schnellstmögliche Beschaffung Auskunft gegeben werden.
Obwohl Trump wenige Tage zuvor darüber informiert wurde, dass ein einsatzfähiger Impfstoff mindestens 12 bis 18 Monate in Anspruch nehmen könnte, schien er in der Gesprächsrunde einen früheren Zeitpunkt bestimmen zu wollen und versuchte, die Verantwortlichen unter Druck zu setzen.
Nachdem Regeneron-Boss Leohard Schleifer verkündet hatte, bis August 200.000 Dosen zu produzieren, fing Trump mit einem Feuerwerk an Gegenfragen an. „Das heißt, Sie werden den Impfstoff früher einsatzbereit haben? Das wäre dann schneller als bei John?“, fragte Trump, der umgehend korrigiert wurde. Im August sollen laut Anthony Fauci, dem Vorsitzenden des Nationalen Instituts für Allergien und ansteckende Krankheiten, lediglich die Tests beginnen.
Coronavirus: Verrückte Szenen bei Konferenz im Weißen Haus - Irre Diskussion mit Trump und Pharma-Vertretern
Auf Trumps Frage, wie lange die Testphase gehen würde, antwortete einer der CEOs, „einige Monate, dann gehen wir in Phase drei.“ Der Präsident schien nicht ganz zu folgen und meinte, „okay, also sprechen wir von innerhalb eines Jahres.“ Anthony Fauci korrigierte ihn daraufhin, es könne ein bis eineinhalb Jahre dauern, worauf Trump antwortete: "Nun, aber Lenny spricht doch von zwei Monaten, nicht?“ Leonard Schleifer musste die Erwartungen Trumps zurückschrauben, es würde „ein bisschen länger“ dauern.
Doch das war Trump zu viel. "Einige Monate, nicht? Ich meine, einige Monate klingt einfach besser, um ehrlich mit Ihnen zu sein", so der Präsident.
Donald Trump blamiert sich bei Pharma-Experten mit unqualifizierten Coronavirus-Fragen
Paul Stoffels, wissenschaftlicher Leiter bei Johnson & Johnson, versuchte den Dialog versöhnlich zu beenden: „Wir müssen hier sehr vorsichtig sein. Wenn wir mehrere Hundert Millionen Menschen impfen ...“, Trump vollendete, „... dann, müssen wir sicher sein, dass es funktioniert.“ Stoffels fügte hinzu, „dass es funktioniert und sicher ist. Ja.“ Darauf ergänzte Trump, „und, dass es nicht schmerzt. Richtig.“
Doch
* und US-Präsident gab auch nach dieser verwirrenden Diskussion nicht klein bei und stellte erneut seine Unwissenheit zur Schau. Die Frage Trumps, ob ein gewöhnlicher Grippe-Impfstoff nicht auch etwas gegen das Coronavirus bewirken könnte, mussten die Experten einstimmig verneinen.
Hammer im US-Wahlkampf: Milliardär Mike Bloomberg zog sich vom Wahlkampf zurück, worauf Trump mit mehreren hämischen Tweets reagierte. Auch will der Präsident offenbar den möglichen Coronavirus-Impfstoff einer deutschen Firma exklusiv für die USA sichern. Inzwischen wird befürchtet, dass in den USA Unwetter und Pandemie aufeinandertreffen.
Präsident Donald Trump wirkte vor seiner politischen Karriere auch in einigen Filmen und Fernsehproduktionen mit.
Das Coronavirus beschäftigt die Welt. Doch was sind die typischen Symptome* des Covid-19-Virus?
In den USA eskaliert der Protest nach dem Tod von George Floyd. Die Reaktion Donald Trumps ist dabei höchst fragwürdig*, meint Münchner Merkur-Redakteur Marcus Mäckler in einem Kommentar. Ein weiterer Kommentar zu den Krawallen in den USA geht in eine ähnliche Richtung. Donald Trump heizt die Unruhen weiter an*, heißt es darin.
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ajr