Update vom 22. März, 17.22 Uhr: Laut verschiedener Medienberichten, darunter New York Times und Business Insider, wurde der Trump Grand Jury ein freier Tag gewährt. Heißt konkret: Es wird alle Voraussicht nach heute nicht zu einer Anklageerhebung gegen Ex-Präsident Donald Trump kommen. Die Sitzung soll am Donnerstag wieder aufgenommen werden. Trumps Anwalt Joseph Tacopina hat bislang noch keine Stellungnahme zu den Berichten abgegeben.
Update vom 22. März, 12:10 Uhr: Die Kommunikation zwischen Donald Trumps Anwalt und Stormy Daniels wurde dem Büro des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, übergeben. Die Behörde bereitet sich darauf vor, den ehemaligen Präsidenten möglicherweise strafrechtlich anzuklagen.
Stormy Daniels‘ Anwalt Clark Brewster sagte gegenüber CNN, dass die Aufzeichnungen zwischen ihr und Trumps persönlichem Anwalt Joe Tacopina aus der Zeit stammen, als sie 2018 einen Rechtsbeistand suchte. Brewster gab an, dass die Nachrichten zeigen, dass Daniels Tacopina vertrauliche Informationen über ihr Verhältnis mit dem ehemaligen Präsidenten offenbart habe. CNN hat den Angaben zufolge die Aufzeichnungen nicht selbst gesehen.
Update vom 22. März, 11:00 Uhr: An einem historischen Tag für Amerika könnte Donald Trump der erste ehemalige Präsident werden, gegen den heute Anklage erhoben wird. Die Grand Jury in Manhattan, die Trumps Rolle bei den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 untersucht, wird am Mittwochnachmittag um 14 Uhr (Ortszeit) tagen.
Update vom 22. März, 10.30 Uhr: Donald Trump hat Berichten zufolge seinen Beratern gegenüber geäußert, er wolle in Handschellen vor Gericht erscheinen, wenn er von einer Grand Jury in Manhattan angeklagt wird. Der ehemalige Präsident argumentierte, da er zum Gericht gehen und sich den Behörden stellen müsse, um Fingerabdrücke zu nehmen und ein Fahndungsfoto zu machen, könne er auch gleich alles in ein „Spektakel“ verwandeln, berichtete die britische Zeitung The Guardian unter Berufung auf Insider.
Erstmeldung: New York – Donald Trump könnte bereits am heutigen Mittwoch (22. März) angeklagt werden, sollte die Staatsanwaltschaft in Manhattan ihre Ermittlungen zu den Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels abschließen.
Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten beziehen sich auf die seit Jahren laufenden Ermittlungen gegen Donald Trump wegen Zahlungen an die Darstellerin von Erwachsenenfilmen, Stormy Daniels. Trumps früherer Anwalt Michael Cohen hatte Daniels im Wahlkampf zur Präsidentschaft 2016 130.000 US-Dollar überwiesen, um sie davon abzuhalten, über ihre Affäre mit dem damaligen Kandidaten der Republikaner zu sprechen. Trump wiederum soll das Geld an Cohen in Raten zurückgezahlt haben, dabei aber womöglich gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Das wäre strafbar.
Gesichert ist allerdings noch immer nicht, wann – und auch ob – es zu einer Anklage kommt. US-Medien halten es nicht für ausgeschlossen, dass noch in dieser Woche Anklage erhoben werden könnte. Darüber stimmt eine sogenannte Grand Jury ab. Das Geschworenen-Gremium entscheidet in den USA nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob in einem Fall Anklage erhoben werden soll. Es setzt sich aus Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die nach dem Zufallsprinzip aus Wählerunterlagen oder anderen öffentlichen Verzeichnissen ausgewählt werden. Zumeist werden Grand Jurys eingeschaltet, wenn es sich um größere und kontroverse Fälle handelt.
Eine Anklage in dem Fall erscheint immer wahrscheinlicher. Berichten zufolge wird ein zuständiges Geschworenengremium am heutigen Mittwoch erneut zusammenkommen – eine Abstimmung über eine Anklage ist dann möglich. Trump wütete unterdessen weiter gegen die Justiz und machte Stimmung gegen den zuständigen Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg.
Die Grand Jury agiert allerdings nicht öffentlich – es ist also unklar, was hinter verschlossenen Türen passiert. Gesichert ist aber, dass das Gremium in den vergangenen Wochen etliche Zeugen in dem Fall gehört hat. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass eine Anklage unmittelbar bevorsteht. Als neuer möglicher Termin für eine Abstimmung steht jetzt der Mittwoch im Raum. Möglich ist auch, dass die Geschworenen dann weitere Zeugen hören. Die Grand Jury besteht in der Regel aus 23 Bürgerinnen und Bürgern. Eine einfache Mehrheit reicht, um für eine Anklage zu stimmen.
Trumps Umfeld hatte vorab versichert, dass der Ex-Präsident freiwillig vor Gericht erscheinen werde. Damit wäre eine aufsehenerregende Festnahme nicht nötig. Trump müsste dann höchstwahrscheinlich in New York erscheinen – dort würden seine Fingerabdrücke genommen und Fotos gemacht. All das würde hinter verschlossenen Türen passieren. Im Anschluss folgt üblicherweise die Verlesung der Anklage – das ist in der Regel öffentlich. Trump könnte dann zum Beispiel auf „schuldig“ oder „nicht schuldig“ plädieren. Es gilt als wahrscheinlich, dass Trump nach einem solchen förmlichen Prozedere nach Hause gehen könnte.
Medien erwarten, dass ein solcher Termin – sollte es zu einer Anklage kommen – erst in der kommenden Woche ansteht. Es ist aber davon auszugehen, dass Trump oder auch die Staatsanwaltschaft die Anklage bereits zuvor öffentlich machen werden. Trump, der sich erneut um eine Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt, nutzt die aktuelle Aufmerksamkeit rund um den Fall zum Sammeln von Spenden. Außerdem wiegelt er seine Anhänger gegen die Justiz auf. Es gebe kein „Verbrechen jeglicher Art“, schrieb Trump auf dem von ihm mitgegründeten Netzwerk Truth Social. Einige Republikaner hatten in den vergangenen Tagen den zuständigen Bezirksstaatsanwalt Bragg ins Visier genommen und scharf angegriffen. Rund um das New Yorker Gericht wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht.
Die Affäre um die Schweigegeldzahlung ist allerdings nicht Trumps einziges Problem. Die Sonderstaatsanwaltschaft in Washington hat Berichten zufolge Beweise dafür, dass der ehemalige Präsident seine eigenen Anwälte über den Umgang mit Verschlusssachen in Mar-a-Lago getäuscht hat. Auch hier könnte Trump in naher Zukunft eine Anklage drohen. (Mit Agenturmaterial)