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BND-Skandal wohl brisanter als gedacht: Spion sollte Putin geheime GPS-Daten im Ukraine-Krieg verraten

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Von: Jens Kiffmeier

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Der BND-Skandal ist brisanter als gedacht: Der enttarnte BND-Agent sollte Russland die GPS-Daten für die US-Raketenwerfer im Ukraine-Krieg verraten. Mit Erfolg?

Moskau – Neue Enthüllung im Fall eines enttarnten Doppelagenten: Offenbar ist der BND-Skandal brisanter als bislang bekannt. So soll der enttarnte Spion Carsten L. für Russland offenbar sensible Positionsangaben über die Stationierung der westlichen Waffensysteme besorgen. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf Ermittlerkreise. Demnach beauftragte Putins Geheimdienst FSB den BND-Agenten über einen Mittelsmann, bei der deutschen Behörde möglichst exakte GPS-Daten der von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und des von Berlin gelieferten Luftabwehrsystems Iris-T abzuschöpfen. Ob dies gelungen ist, bleibt allerdings unklar.

BND-Skandal: Enttarnter Agent sollte für Russlands FSB die GPS-Daten für Ukraine-Krieg besorgen

Der BND-Skandal um Agent Carsten L. war kurz vor Weihnachten aufgeflogen. Nach seiner Enttarnung wurde er umgehend festgenommen. Auch der mutmaßliche Mittelsmann Arthur E., der Verbindungen nach Bayern hatte, sitzt in Haft. Ein befreundeter Nachrichtendienst hatte den BND auf den Spion im Dienste Russlands aufmerksam gemacht. Zuvor soll er schon im Kollegenkreis wegen rechtsradikalen Ansichten aufgefallen sein. Trotz einer Sicherheitsüberprüfung wurde dem Vorwurf aber nicht weiter nachgegangen, sodass Carsten L. sogar noch befördert wurde und vielleicht ungeniert für den FSB im Ukraine-Krieg. herumschnüffeln konnte.

Wollte vom BND-Agenten die Positionsdaten für die Himars-Raketenwerfer in der Ukraine: Russlands Präsident Wladimir Putin.
Wollte vom BND-Agenten die Positionsdaten für die Himars-Raketenwerfer in der Ukraine: Russlands Präsident Wladimir Putin. © Andreea Alexandru/Iranian Presidency/dpa

Jetzt ermittelt der Generalbundesanwalt Peter Frank gegen die beiden Festgenommenen. Der Vorwurf lautet: Verdacht auf Landesverrat. Ob die beiden die GPS-Daten für die Artillerie- und Flugabwehrstellungen der ukrainischen Armee beschaffen konnten? Davon gehen die Ermittler erst einmal nicht aus. Es sei eher unwahrscheinlich, dass solche Daten auch tatsächlich weitergereicht worden seien, zitierte der Spiegel die Insider.

Positionsdaten durch BND-Skandal verraten? Hirmars oder Iris-T gelten als Gamechanger im Ukraine-Krieg

Für die Ukraine sind die westlichen Waffensysteme im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg ungeheuer wichtig. Nachdem die USA und Deutschland zusammen mit weiteren Verbündeten die Raketenwerfer geliefert hatte, gelang den ukrainischen Truppen eine Kehrtwende. Die Waffensysteme gelten als Gamechanger im Ukraine-Krieg. Dank ihnen konnte im Herbst eine Gegenoffensive gestartet werden und Russland in einigen Gebieten des Donbass erfolgreich zurückgedrängt werden. (jkf)

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