Tatort: So wird „Leben Tod Ekstase“ aus Frankfurt

Im Frankfurter Tatort am Sonntag gibt es gleich sechs Leichen: Eine Gruppe von Frauen und Männern kam während einer Psycholyse-Sitzung um Leben. BW24 hat den Krimi vorab gesehen und vergibt 2,5 von 5 Sternen.
Frankfurt - Angesichts einiger experimenteller Tatort-Folgen in den vergangenen Monaten wundert es nicht, dass sich auch der nächste Frankfurter Tatort am Sonntag, 16. Oktober, um 20.15 Uhr in der ARD, an ein unkonventionelles Thema heranwagt. Das Ausgangsszenario ist bereits nichts für schwache Nerven: Statt einer gibt es am Anfang gleich sechs Leichen. Die Frauen und Männer haben vor ihrem Tod an einer Psycholyse-Sitzung teilgenommen, bei der sie ums Leben kamen. Der einzige Überlebende: Ein umstrittener Psychoanalytiker, der die Prozedur leitete. Die Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) geraten in eine gefährliche Ermittlung, die sie in die Abgründe der menschlichen Psyche führt.
Tatort „Leben Tod Ekstase aus Frankfurt“: Die BW24-Redaktion vergibt 2,5 von 5 Sternen
Wie gut ist der Tatort? Die BW24-Redaktion vergibt dem Tatort vorab 2,5 von 5 Sternen. Begründung: Ähnlich wie der kürzlich ausgestrahlte Wiener Grusel-Tatort bewegt sich auch dieser Tatort in einem Genre, das womöglich ein paar Nummern zu groß für ihn ist. Die Macher setzen hier bewusst auf Elemente aus einem Psycho-Thriller, die in diesem Rahmen leider fehl am Platz wirken. Relativ schnell wird die Handlung des Krimis sprunghaft, eskalativ und arbeitet sich an psychisch gestörten Charakteren ab.

Die Darbietung wirkt durch die vielen Sprünge und Charaktere sowie die gruselige Villa des Psychoanalytikers, in der alles spielt, zwar an sich ganz unterhaltsam. Echtes Thriller-Feeling will aber leider nicht aufkommen. Am Ende gleicht der Krimi einer einzigen Schießerei und Blutbad, wobei alle Beteiligten völlig durchdrehen. Auch die Aufklärung scheint am Ende ziemlich weit hergeholt. Während die Ausgangslage eigentlich durchaus Potenzial für einen spannenden Krimi bieten würde, verrennt sich dieser Tatort in Stereotypen und Übertreibungen.
Tatort mit Thriller-Ambitionen und ungewolltem Unterhaltungspotenzial
Fazit: Komplette Zeitverschwendung ist es zwar nicht, diesen Tatort zu sehen, denn er hat durchaus Unterhaltungspotenzial. Allzu ernst nehmen kann man diese müden Gehversuche im Genre Thriller allerdings nicht. Statt den Anspruch zu erheben, echten Psycho-Thrill zu erzeugen, sollten die Drehbuch-Verantwortlichen sich in Zukunft lieber darauf besinnen, statt eines derart überzogenen Theaters einen Krimi mit solidem Plot zu schaffen.