Vorab-Check: So wird der Tatort „Schattenleben“ aus Hamburg

Im Hamburger Tatort ermitteln Falke und Grosz nach einem Brandanschlag auf das Wohnhaus eines Polizisten. Im Verdacht: die linksautonome Szene in Hamburg.
Hamburg - Nachdem TV-Zuschauer den Dresdner Tatort in der vergangenen Woche als gelungen lobten, dürfen sie sich am kommenden Sonntag (12. Juni) erneut auf einen spannenden Fall freuen. Dann ermitteln in der ARD Thorsten Falke und Julia Grosz in Hamburg. Im Tatort „Schattenleben“ (20.15 Uhr) dreht sich zunächst alles um einen Brandanschlag auf das Wohnhaus eines Polizisten, dessen Frau daraufhin ins Koma fällt. Verdächtigt wird die linksautonome Szene in Hamburg, die den Anschlag als Racheakt verstehen könnte. BW24 hat den Tatort vorab gesehen und findet: Ein absolut sehenswerter Fall, der ein ungefähres Bild des Verhältnisses der Polizei zur linken Szene zeichnet.
Tatort „Schattenleben“ aus Hamburg: Verdeckte Ermittlerin verschwindet spurlos
Worum geht‘s? Nach dem Brandanschlag auf das Haus eines Polizisten ermitteln Falke und Grosz in der linksautonomen Szene, die als hochverdächtig gilt. Zeitgleich verschwindet Groszs langjährige Freundin Ela, die als verdeckte Ermittlerin des LKA die linksautonome Szene infiltrierte. Um Ela zu finden, begibt sich Grosz unter falscher Identität in das hedonistisch-freiheitliche Milieu, in dem sich ihre Freundin allem Anschein nach verloren hatte. Dort lernt sie Nana und Maike kennen, die sie mehr oder weniger bereitwillig bei sich in der WG aufnehmen.

Als für Grosz zunehmend die Grenzen zwischen Privatleben und Ermittlung verschwimmen und Falke auf fragwürdige Polizei-Interna stößt, geraten beide ins Straucheln. Erst, als beide Ermittler an einem Strang ziehen, können sie den Verantwortlichen für den Brandanschlag stellen, der auch in Elas Verschwinden verstrickt ist.
Tatort „Schattenleben“ aus Hamburg: Die BW24-Redaktion vergibt 4,5 von 5 Sternen
Wie gut ist der Tatort? Die BW24-Redaktion vergibt dem Tatort vorab 4,5 von 5 Sternen. Begründung: Dieser Tatort ist alles andere als langweilig und gibt den Zuschauern ganz nebenbei Einblicke in das Seelenleben von Kommissarin Julia Grosz - was in diesem Fall die eigentliche Handlung überhaupt nicht behindert, sondern noch interessanter macht. Während sich Grosz mitten im Geschehen befindet, agiert Thorsten Falke in diesem Tatort etwas von der Seite aus - was ihm aber durchaus Sympathie-Punkte einbringt, da er sich loyal zeigt und auch mal zurückstecken kann. Die Spannungen zwischen Polizei und linker Szene vermittelt der Tatort sehr gut - und auch die Protagonistinnen, denen Grosz im Rahmen ihrer verdeckten Ermittlung begegnet, wirken echt. Ob die Darstellung vom Umgang der Polizei mit den Linken im Detail authentisch sind, können wohl nur diejenigen sagen, die im echten Leben Erfahrungen damit haben. Am Ende zählt: Dieser Krimi ist extrem stark geplottet, enthält spannende Dialoge und ist absolut kurzweilig. Einschalten!