Wolfgang Grupp: Ehevertrag mit seiner Frau schafft klare Verhältnisse
Trigema-Chef Wolfgang Grupp gilt als konservativ geprägter Unternehmer, der ungern etwas dem Zufall überlässt. Auch beim Ehevertrag mit seiner Frau Elisabeth ging der Firmenpatriarch auf Nummer sicher.
Burladingen - Egal, ob es um sein Unternehmen oder um sein Privatleben geht: Trigema-Chef Wolfgang Grupp scheint ein Mensch zu sein, der nur ungern etwas dem Zufall überlässt. Seine Weltanschauung kommuniziert er stets unverblümt – auch, wenn das bedeutet, dass er damit nicht immer als politisch korrekt gilt. Während er bei den einen mit seiner direkten Art aneckt, wird er von den anderen für seine markanten Sprüche gefeiert. In den sozialen Netzwerken grassieren einige Videos von ihm, die teilweise hunderttausendfach angesehen wurden. Aktuell ist auch ein Clip im Umlauf, der einen Gesprächsausschnitt aus der Sendung „Maischberger“ von 2011 zeigt. Darin spricht Grupp über einen Ehevertrag, den er mit seiner Frau abgeschlossen hat. Dessen Inhalt stößt bei den Anwesenden in der Gesprächsrunde auf Unverständnis.

Wolfgang Grupp über seinen Ehevertrag: „Wenn wir uns trennen, würden wir beide so gehen, wie wir gekommen sind“
Hintergrund der Maischberger-Sendung, aus der Grupps Statement stammt: das Thema Geschlechterkampf. Als Gegenpol der Feministin Alice Schwarzer trat Grupp darin als Vertreter eines konservativen Weltbilds auf. Statt Gefühlsduselei setzt der Firmenpatriarch wie gewohnt auf klare Worte. „Meine Frau und ich haben einen Ehevertrag gemacht“, erklärt er in der Sendung. „Das heißt, wenn wir uns trennen würden, würden wir beide so gehen, wie wir gekommen sind. Das heißt, wir wollen vom anderen nichts.“
Feministin Alice Schwarzer, die Grupps Worten mit zusammengekniffenen Augen lauscht, kann die streng geregelten Verhältnisse offensichtlich nicht nachvollziehen. „Sie hat 20 Jahre in Ihrer Firma gearbeitet“, wirft sie ein. Grupp redet indes weiter unbeirrt fort. „Auch ich würde für meine Frau alles tun und ich würde meine Frau nie im Trockenen sitzen lassen, wenn irgendetwas wäre, wo ich schuldig bin. Also das muss man einfach sehen“, betont er. „Aber die Großartigkeit ist, nicht Verträge zu machen, bei denen man irgendwelche finanziellen Dinge schon unterschreibt, bevor man sich überhaupt kennt. Ich finde, das Tolle ist, dass man sich gegenseitig das Ja-Wort gibt, ohne Bedingungen zu stellen.“
Ich finde, das Tolle ist, dass man sich gegenseitig das Ja-Wort gibt, ohne Bedingungen zu stellen.“
Während viele Paare Grupps Worte vermutlich als unromantisch erachten würden, ist ein Ehevertrag für manch andere gar nicht so abwegig. In Deutschland unterzeichnen vor der Trauung die wenigsten verliebten Paare einen Ehevertrag - und das, obwohl hierzulande knapp jede dritte Ehe geschieden wird. Wer schon zu Beginn der Ehe einen Vertrag abschließt, weiß, welche finanziellen Konsequenzen bei einer Scheidung auf ihn zukommen. Gerade für vermögende Paare kann ein Ehevertrag klare Verhältnisse schaffen. Andernfalls greifen gesetzliche Regelungen.
Wolfgang und Elisabeth Grupp: Paar wirkt in TV-Auftritten sehr harmonisch
Dass der Trigema-Chef und seine Frau Elisabeth sich bei ihrer Heirat vor rund 35 Jahren auf einen Ehevertrag geeinigt haben, scheint der Harmonie in ihrer Beziehung jedenfalls keinen Abbruch zu tun. Bei öffentlichen Auftritten wirkt das Paar noch immer sehr zufrieden. Kürzlich zeigte zudem ein viraler Clip, wie Wolfgang Grupp der „Liebe seines Lebens“ im Büro begegnet. Sein Blick spricht Bände. Trotz des vergleichsweise hohen Altersunterschieds, der vor allem zur Zeit ihres Kennenlernens für Aufsehen sorgte – sie war damals 19, er 43 – hat man den Eindruck, dass es bei den beiden wirklich passt.
Schon früh war Elisabeth Grupp offenbar bewusst, dass ihr Mann in vielerlei Hinsicht nicht dem gängigen Klischee entspricht. Umso weniger überrascht dürfte sie reagiert haben, dass ihr Mann ihr den Heiratsantrag auf einer Autofahrt machte – mit beiden Händen am Lenkrad.