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Wolfgang Grupp kauft sich nur das, was er wirklich braucht — wie etwa seinen Hubschrauber

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Von: Sina Alonso Garcia

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Trigema-Chef Wolfgang Grupp ist sowohl als Unternehmer als auch als Privatperson ein Urschwabe. Zum Geld hat er einen ganz besonderen Bezug – und kauft sich laut eigenen Angaben nur das Nötigste.

Burladingen - Die meisten kennen ihn aufgrund seiner meinungsstarken Auftritte im Fernsehen: Trigema-Chef Wolfgang Grupp ist ein Unternehmer der alten Schule, der mit seiner Weltsicht nur selten hinterm Berg hält. Neben den Werten, die Grupp mit seiner Firma vertritt, werden auch immer wieder Details zu seinem Privatleben bekannt. Sein heimisches Anwesen zeigt der Unternehmer bewusst in der Öffentlichkeit und hat auch keine Probleme damit, über seinen Umgang mit Geld zu sprechen. Mit seinem Vermögen, das auf 100 Millionen Euro geschätzt wird, geht der Firmenmogul laut eigenen Angaben sparsam um.

Wolfgang Grupp steht auf dem Areal der privaten Hochzeitskapelle Callenberg vor seinem Hubschrauber.
Wolfgang Grupp steht auf dem Areal der privaten Hochzeitskapelle Callenberg vor seinem Hubschrauber. © Sebastian Willnow/dpa

Wie Grupp gegenüber Forbes erklärte, verdiene er zwar gerne Geld, zahle aber nicht gerne Steuern. Daher tue er alles, um Ergebnisse zu drücken. Sein Maschinenpark werde so schnell wie möglich abgeschrieben. „Das sind stille Reserven, die wir dann in schwierigen Zeiten haben“, so Grupp. Als konservativer Unternehmer sind ihm Fremdkapital oder Bankkredite zudem fremd. In seinen 53 Jahren als Trigema-Geschäftsführer hat er kein einziges negatives Jahresergebnis abgegeben, wie er stolz betont. Unter dem Motto „100 Prozent Made in Germany“ will der Unternehmer Qualität gewährleisten und Arbeitsplätze garantieren. Dabei pocht er darauf, von niemandem abhängig zu sein.

Wolfgang Grupp: „Sinnlosen Luxus werden Sie bei mir nicht finden“

Privat setzt Grupp auf Qualität statt Masse. „Sinnlosen Luxus mit Sachen, die ich nicht brauche – das werden Sie bei mir nicht finden. Was ich für wichtig und gut halte, leiste ich mir normalerweise“, sagte er gegenüber dem Focus. Sein Geld gebe er nur für Sachen aus, die „Top-Qualität“ hätten – wie etwa seine Anzüge. Für gut und richtig halte er auch den Kauf seines Hubschraubers, um regelmäßig die Trigema-Testgeschäfte besuchen und kontrollieren zu können. „Müsste ich diese mit dem Auto machen, wäre es schwierig und ich würde es wahrscheinlich nicht konstant machen“, so Grupp. „Ich muss es aber tun, damit ich es sofort feststelle, wenn etwas falsch läuft.“

Das Schönste im Leben ist nicht, sein Geld zu zählen, sondern gebraucht zu werden.

Wolfgang Grupp

Obwohl Grupp Trigema im kommenden Jahr vollständig an seine Frau übergibt, die die Firma wiederum an eines der beiden Kinder als Nachfolger weitergibt, will er sich nicht vollständig aus dem Unternehmen zurückziehen. Wie er gegenüber Forbes betonte, wolle er sich auch nach seinem Rücktritt als Firmenchef weiter einbringen, wo nötig. Nur zuhause zu sitzen, würde ihn sicher nicht glücklich machen. „Das Schönste im Leben ist nicht, sein Geld zu zählen, sondern gebraucht zu werden“, so sein Credo.

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