Wiederholungstäter: Wolf im Schwarzwald reißt mehrere Tiere
Wölfe haben sich im Schwarzwald längst wieder angesiedelt, sorgen aber auch für Probleme. Im August hat ein Tier gleich mehrmals zugeschlagen und fünf Kälber auf dem Gewissen.
Bernau - Im Juli 2020 hat das Umweltministerium in Baden-Württemberg den gesamten Schwarzwald zum Fördergebiet Wolfsprävention ernannt. In dem Gebiet sind mittlerweile einige Wölfe heimisch, was das Umweltministerium als gute Nachricht für die biologische Vielfalt beschreibt.
Allerdings sorgen die Tiere auch immer wieder für Unruhe und greifen nicht nur Wildtiere, sondern auch Weidentiere wie Schafe und Kühe in der Region an. Im Alb-Donau-Kreis hinterließ kürzlich ebenfalls ein Wolf seine Spuren. Die Angst bei den Landwirten wächst und ihre Sorge ist durchaus berechtigt, wie ein erneuter Fall zeigt.
Wolf im Schwarzwald schlägt mehrmals zu - Fünf Tiere tot, eins verletzt
Anfang August wurden in Bernau (Landkreis Waldshut) vier tote Kälber entdeckt. Wenige Wochen später wurden am 26. August ein verletztes und am 28. August wieder ein totes Tier aufgefunden. Schnell war klar, dass ein Wolf sein Unwesen treibt - mutmaßlich war es sogar ein und derselbe, wie die Experten nun vermuten.

Proben haben ergeben, dass das verletzte und das tote Kalb von dem Wolfsrüden GW1129 angegriffen wurden. Bei den anderen vier toten Weidetieren steht eine genaue Zuordnung noch aus. Aber: „Es ist davon auszugehen, dass auch diese Ereignisse mit dem Wolf GW1129m zusammenhängen“, teilte das Umweltministerium unter Berufung auf die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) mitteilte. Der Wolf GW1129 ist laut den Angaben des FVA seit 2020 in Bernau ansässig.
Landwirte bekommen finanzielle Unterstützung für Wolfsprävention und Übergriffe
Im Rahmen des Fördergebiets Wolfsprävention wird den Landwirten und Tierhaltern bei der Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäunen unter die Arme gegriffen und sie bekommen im Falle eines Wolfsübergriffs auch eine Erstattung. Jedes gerissene Tier ist für sie dennoch sicherlich ein großes Ärgernis. Hinzu komme, dass die Gefahr von Angriffen auf Weidetiere mit jedem weiteren neuen Wolf wachse, wie Anette Wohlfarth, Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbands Baden-Württemberg, gegenüber BW24 einmal erklärte. Das Verständnis für die Wiederansiedlung des Tieres wird bei den Kritikern daher nicht zunehmen.