1. bw24
  2. Baden-Württemberg

Vier tote Weidetiere im Kreis Rastatt: War es ein Wolf?

Erstellt:

Von: Sina Alonso Garcia

Kommentare

Nach dem Fund von drei toten Schafen und einer toten Ziege in Forbach (Kreis Rastatt) untersuchen Fachleute, ob ein Wolf die Tiere gerissen hat.

Forbach - Im Schwarzwald gelten aktuell drei Wolfsrüden als sesshaft. Bald schon könnte sich hier ein ganzes Rudel bilden. Nachdem Mitte Februar ein Wolfspärchen in eine Fotofalle tappte, vermuten Experten, dass die Tiere bald Nachkommen zur Welt bringen könnten. Ein Video dokumentierte das Paar erst kürzlich in Bonndorf. Nun sorgt erneut eine Meldung für Aufsehen, die auf einen Wolf hindeuten könnte. In Forbach (Kreis Rastatt) wurden am Dienstag, 28. März, drei tote Schafe und eine tote Ziege gefunden.

Wie das Umweltministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, untersuchen Fachleute derzeit, ob hinter dem Tod der Weidetiere ein Wolf steckt. Genproben sollen Aufschluss geben. „Ein Wolf kann als Verursacher derzeit weder ausgeschlossen noch bestätigt werden“, so das Ministerium.

Europaeischer Grauwolf in Aktion
Ob ein Wolf hinter dem Tod der Weidetiere in Forberg steckt, wird gerade geprüft. © IMAGO/Martin Wagner

Wolfsprävention im Schwarzwald: Land unterstützt Tierhalter bei Schutzausrüstung

Forbach liegt im sogenannten „Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald“. Innerhalb des Fördergebiets unterstützt das Land Tierhalter beim Anschaffen von Schutzmaßnahmen – etwa von Weidezäunen oder Herdehunden. Im Rahmen eines Pilotprojekts will das Land auch Lamas und Esel beim Schutz von Rindern zum Einsatz bringen. Solche Maßnahmen sind für die Viehhalter sehr wichtig, denn: Nur bei ausreichender Sicherheit ihrer Tiere erhalten sie im Falle eines Wolfsrisses eine Entschädigung.

Umweltministerium bittet um Mithilfe: Wolfssichtungen melden

Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf sollten umgehend der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg gemeldet werden: info@wildtiermonitoring.de oder 0761 4018 274.

Im Schwarzwald bleibt es weiterhin spannend. Sollte sich hier zeitnah ein Wolfsrudel bilden, wäre das eine kleine Sensation. Denn bislang gibt es in Baden-Württemberg noch kein Wolfsrudel. Bei dem Wolfspärchen, das derzeit im Schwarzwald unterwegs ist, haben Experten eine Theorie: Eine zugewanderte Fähe könnte sich einem der sesshaften Rüden angeschlossen haben. „Rüden sind nicht gemeinsam unterwegs. Sie würden zu zweit und als Konkurrenten auch anders miteinander umgehen“, sagt Micha Herdtfelder, Leiter des Arbeitsbereichs Luchs/Wolf bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Wolfspaar im Schwarzwald: Gibt es bald Nachwuchs?

Eine genaue Bestimmung des Geschlechts der Tiere ist laut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) anhand der bisherigen Aufnahmen nicht möglich. Falls dem so wäre und das Weibchen tragend ist, könnte es bereits im Mai oder Juni ein Rudel geben. Die Ranzzeit von Wölfen dauert von Januar bis März und liegt demnach nur knapp zurück.

Auch interessant

Kommentare