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Unbekannte locken in Südbaden Kinder ins Auto: Polizei bearbeitet mehrere Fälle

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Von: Sina Alonso Garcia

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Schulkind im Straßenverkehr
In der Region Freiburg herrscht Panik: Seit mehreren Wochen werden immer wieder Kinder von Unbekannten in Autos gelockt. (Symbolfoto) © Imago/U. J. Alexander (Symbolbild)

Im Raum Freiburg sollen in den vergangenen drei Wochen mehrere Schulkinder von Unbekannten angesprochen worden sein. Die Polizei geht den Meldungen nach, warnt aber vor unnötiger Hysterie in Chatgruppen.

Freiburg - Eltern in Freiburg und der Region sind alarmiert: In den vergangenen Tagen machten zuletzt Meldungen die Runde, laut derer mehrere Schulkinder in Kandern, Freiburg und Emmendingen von Unbekannten in Autos gelockt worden seien. Das Polizeipräsidium Freiburg bearbeitet bereits mehrere Fälle. So war eine 8-Jährige aus Kandern am Dienstag, 28. Februar, gerade auf dem Nachhauseweg, als sie in der Feuerbacher Straße von einem Mann aus einem dunklen Auto heraus angesprochen wurde. Wie die Polizei mitteilt, habe das Mädchen vorbildlich reagiert, indem sie nicht auf den Unbekannten reagierte und sich von dessen Auto entfernte.

Bereits einen Tag zuvor (am 27. Februar) wurde auch ein 8-jähriger Junge in Freiburg auf verdächtige Art und Weise von einem fremden Mann angesprochen. Dieser habe ihn mit Spielsachen ins Auto locken wollen. Im Bereich Rennweg/Emmendinger Straße habe er auf einen dunklen Kleinwagen gedeutet, in dem ein weiterer Mann gesessen habe. Wie auch das Mädchen in Kandern reagierte der Junge souverän und entfernte sich.

Polizei Freiburg ermittelt: Unbekannte lockt Kinder mit Katzenbabys ins Auto

Zwar warnt die Polizei in Freiburg vor Hysterie und Panik, allerdings kann sie nicht abstreiten, dass schon Mitte Februar Vorfälle im Landkreis Emmendingen bekannt wurden, bei denen Kinder auf verdächtige Art und Weise angesprochen wurden. Wie das Polizeipräsidium am 10. Februar mitteilte, seien in Endingen und Heimbach vier Fälle gemeldet worden, in denen eine Frau verschiedene Kinder angesprochen hätte, um manchen von ihnen angeblich ihre Katzenbabys zu zeigen. Auch die betroffenen vier Kinder hätten vorbildlich reagiert, indem sie ihren Weg fortsetzten.

„Obwohl derzeit noch keinerlei strafbare Handlung vorliegt, hat das Polizeirevier Emmendingen die Ermittlung aufgenommen, ist sensibilisiert und erhöht die Präsenz in den betroffenen Bereichen“, lässt das Polizeipräsidium Freiburg verlauten. Eine genaue Personenbeschreibung der unbekannten Frau liege nicht vor, da diese von den Kindern unterschiedlich beschrieben werde.

Schulleitung von Freiburger Grundschule reagiert: Eltern sollen ihre Kinder warnen

Inzwischen hat die Schulleitung der Hebelschule, einer Grundschule im Freiburger Stadtteil Stühlinger, reagiert. In einem öffentlichen Schreiben rät die Schulleitung den Eltern zur Vorsicht. „Leider gab es in den vergangenen zwei Tagen mittlerweile schon zwei Vorfälle einer versuchten Kindesentführung auf dem Schulweg in Freiburg - auch nahe unserer Grundschule, die zum Glück nicht erfolgreich waren“, heißt es in dem Schreiben. Im Folgenden werden die Eltern gebeten, mit ihrem Kind ein „sachliches, aber klares Gespräch zu führen, ohne Angst und Panik zu verbreiten“.

In den sozialen Netzwerken scheint die Beunruhigung aufgrund der Vorfälle derzeit groß. Wie die Badische Zeitung berichtet, kursierte in verschiedenen WhatsApp-Gruppen zeitweise ein Phantombild eines Unbekannten, das angeblich einen Mann zeigte, der ein Kind an einer Freiburger Schule habe kidnappen wollen. Wie die Polizei Freiburg erklärte, handle es sich dabei um „Fake News“. Die Polizei appelliert auf Facebook deshalb eindringlich an die Eltern: „Ihr erschwert unsere Ermittlungen, indem ihr unreflektiert ungesicherte Informationen verbreitet und Panik bei anderen Eltern verursacht. Denkt also nach, bevor ihr auf ‚Teilen‘ oder bei Whatsapp auf ‚Weiterleiten‘ klickt.“

Polizei Freiburg warnt vor erfundenen Geschichten – und bietet Aufklärung an

„Wir hatten jetzt bereits mindestens einen Fall, bei dem ein Kind eine ähnliche Geschichte erfunden hat und sich hinterher herausstellte, dass es das erzählt habe, ‚weil die Eltern über diese Falschmeldung geredet haben‘“, so die Polizei weiter. „Gerne kommen wir auch in eure Gemeinde, um euch näher zum Thema sexuellen Missbrauchs zu informieren. Wendet euch bei Interesse bestenfalls an die Schule oder den Kindergarten eurer Kinder, damit diese den Kontakt zu uns aufnehmen. So können wir gemeinsam eine Veranstaltung organisieren.“

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