Schädel lag in Kofferraum: Rätsel um Urzeit-Krokodil nach 5 Jahren gelöst
Stuttgart - Nach dem kuriosen Fund eines 1,20 Meter langen Krokodilschädels in einem Kofferraum konnte das Rätsel um die Herkunft des Urzeittiers gelöst werden.
Das Rätsel um einen urzeitlichen Krokodilschädel, der bei einer Einreisekontrolle in Baden-Württemberg in einem Kofferraum entdeckt wurde, ist gelöst. Schon im Jahr 2018 hatten Beamte der Bundespolizei den 20 Kilo schweren und 1,20 Meter langen versteinerten Schädel in Neuried (Baden) an der Grenze zu Frankreich im Auto eines 47-jährigen Marokkaners und eines 38-jährigen Deutschen gefunden. Nun, fünf Jahre nach dem außergewöhnlichen Fund, steht fest, woher der Krokodilschädel stammte, wie HEIDELBERG24 berichtet.
Kurioser Zollfund in Baden-Württemberg: Rätsel um Krokodilschädel nach Jahren gelöst
Schon beim Fund des Krokodilschädels im Auto der Männer hätte wegen zweifelhafter Angaben zur Herkunft der Verdacht bestanden, dass es sich dabei um geschütztes Kulturgut handeln könnte, so das Zollfahndungsamt Stuttgart in einer Mitteilung vom Donnerstag (16. März). Der Schädel sei daraufhin beschlagnahmt worden.
Gegen die Männer war ein Strafverfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Kulturgutschutzgesetz und wegen möglicher Steuerhinterziehung eingeleitet worden. Das Kulturgutschutzgesetz verbietet die Einfuhr geschützter Kulturgüter, die aus ihren Herkunftsländern entgegen der dortigen Verbote außer Landes gebracht werden.
Krokodilschädel im Kofferraum: „Geschütztes Kulturgut“ – Artefakt stammt aus Marokko
Die Ermittlungen des Zollfahndungsamts Stuttgart ergaben nun, dass es sich bei dem beschlagnahmten Krokodilschädel tatsächlich um geschütztes Kulturgut handelt. Laut Mitteilung stamme das Stück aus Phosphat-Abbaugebieten in Marokko, wo immer wieder Fossilienfunde gemacht werden. Diese dürfen allerdings nur von lizensierten Händlern exportiert werden.
„Papiere, die eine legale Ausfuhr aus diesem Land oder den legalen Besitz dokumentieren, konnten jedoch weder bei der Kontrolle, noch später vorgelegt werden“, so das Zollfahndungsamt. Bei ihrer Einreise hätten die beiden Männer lediglich eine handgeschriebene Rechnung über 5.000 Euro für einen „Tete Crocodil“ mit sich geführt. „Wegen des guten Zustandes und des hohen wissenschaftlichen Wertes dürfte der tatsächliche Wert des Schädels jedoch viel höher liegen und die Rechnung gefälscht sein.“
Am Montag wurde das Artefakt vom Auswärtigen Amt in Berlin an die Marokkanische Botschaft übergeben und wird nun bald seine Heimreise auf den afrikanischen Kontinent antreten. Über das Jahr verteilt macht der Zoll in Stuttgart immer wieder illegale Entdeckungen – manche davon sind wirklich kurios. (kab)