Softwarekonzern SAP schafft zusätzlichen freien Tag für Mitarbeiter wieder ab
Der Softwarekonzern SAP hat den 2021 eingeführten „Health Day“ abgeschafft. Im Jahr 2023 wird es demnach keinen zusätzlichen Urlaubstag geben.
Walldorf - Die vergangenen Jahre waren auch für die Angestellten der Wirtschaft in Baden-Württemberg alles andere als einfach. Die Corona-Pandemie, die durch die hohe Ansteckungsgefahr mit erheblichen Einschränkungen verbunden war, ging nahezu nahtlos in die Energiekrise ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine über. Ereignisse wie eine weltweite Krankheitswelle mit vielen Toten und einem Krieg mitten in Europa belasten neben den wirtschaftlichen Folgen auch die mentalen Zustände der Mitarbeiter.
Der Softwarekonzern SAP aus Walldorf hatte deshalb 2021 einen sogenannten „Mental Health Day“ für die Angestellten ausgerufen, bei dem sich die Mitarbeiter einen kompletten Tag um ihre Gesundheit kümmern sollten. „Wir möchten Euch bitten, an diesem Tag die Arbeit komplett ruhen zu lassen und Euch eine Auszeit zu nehmen“, hatte SAP-Arbeitsdirektorin Sabine Bendiek geschrieben. Aufgrund des Ukraine-Krieges wurde der „ Mental Health Day“ auch 2022 gewährt, in diesem Jahr soll die Maßnahme allerdings nicht mehr zum Tragen kommen.
SAP schafft „Mental Health Day“ 2023 ab, betont jedoch Wichtigkeit von Gesundheit und Wohlbefinden
Obwohl die Corona-Pandemie eine große Herausforderung war, hatten die Maßnahmen mitunter auch positive Effekte auf die Arbeitswelt. SAP-Personalchef Cawa Younosi sagte, die „Pandemie sorgt für eine Vermenschlichung der Arbeitswelt“. Mit dem 2021 eingeführten und 2022 fortgesetzten „Mental Health Day“ wollte SAP auf die „emotionalen und physischen Belastungen“ der Pandemie und des Ukraine-Krieges reagieren und den Angestellten einen zusätzlichen freien Tag ermöglichen, wie die Rhein-Neckar-Zeitung in Bezug auf Unternehmenskreise berichtet.

Obwohl der Ukraine-Krieg auch im Jahr 2023 andauert und die Energie- und Rohstoffkrise weiterhin auch die Verbraucher belastet, räumt SAP den Mitarbeitern in diesem Jahr dem Bericht zufolge keinen zusätzlichen Urlaubstag für die Gesundheit ein. Dennoch rief der größte europäische Softwarekonzern die Mitarbeiter dazu auf, sich auch ohne einen speziellen Tag um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu kümmern. Dafür gebe es viele weltweite und auch lokale Angebote.
Stellenabbau bei SAP in Deutschland offenbar geringer als befürchtet
Es kann jedoch angenommen werden, dass die Mitarbeiter von SAP derzeit nicht unter weniger mentalem Stress stehen, wie in den Vorjahren. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass SAP weltweit rund 3.000 Stellen abbauen und Kosten senken will. Der Rhein-Neckar-Zeitung zufolge soll der geplante Stellenabbau in Deutschland nun aber geringer ausfallen, als bislang befürchtet. Demnach will das Unternehmen statt 200 nur 100 Arbeitsplätze abbauen und für die betroffenen Angestellten andere angemessene Stellen innerhalb des Konzerns suchen.
Über SAP
SAP ist ein multinationaler Softwarehersteller mit Hauptsitz in Walldorf, Baden-Württemberg. Das Unternehmen wurde 1972 gegründet und hat sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Unternehmensanwendungen spezialisiert. SAP bietet eine Vielzahl von Softwarelösungen an, die Unternehmen dabei helfen, ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren und zu optimieren.
Zu den bekanntesten Produkten von SAP gehören SAP ERP (Enterprise Resource Planning), SAP S/4HANA (eine digitale Plattform für Unternehmen), SAP Business One (eine All-in-One-Softwarelösung für kleine und mittelständische Unternehmen) sowie SAP SuccessFactors (eine Cloud-basierte Human-Capital-Management-Lösung).
Das Unternehmen hat weltweit über 100.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 180 Ländern vertreten. SAP ist ein börsennotiertes Unternehmen und wird unter anderem an der Frankfurter Wertpapierbörse und der New Yorker Börse gehandelt. SAP ist der größte europäische Softwarehersteller und zählt zu den größten Softwareunternehmen weltweit.