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Seltene Albino-Nutria im Rastatter Stadtpark aufgetaucht

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Von: Sina Alonso Garcia

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Albino-Nutria
Eine weiße Nutria mit roten Augen treibt sich im Rastatter Stadtpark herum. (Symbolfoto) © IMAGO/blickwinkel

Im Rastatter Stadtpark wurde eine weiße Nutria mit roten Augen gesichtet – eine echte Sensation, denn Albinos in freier Wildbahn sind äußerst selten.

Rastatt - Eigentlich sind Nutrias dämmerungs- und nachtaktiv. Bei den Tieren, die es aus der freien Natur bis in Städte geschafft haben, hat man jedoch festgestellt: Sie sind am Mittag besonders umtriebig. Auch im Rastatter Stadtpark, wo man Nutrias häufiger antreffen kann, wurde nun ein Artgenosse gesichtet. Der sieht jedoch ganz anders aus als seine Kumpanen: Er trägt helles, weißes Fell und hat rote Augen.

Gesichtet wurde die Albino-Nutria von einem Leser der Badischen Neuesten Nachrichten, der der Redaktion ein Foto zukommen ließ, auf dem das Tier zu sehen ist. Dass der Sumpfbiber im Stadtpark anzutreffen war, ist nicht selbstverständlich. Denn Albinos haben in freier Wildbahn keine guten Überlebenschancen. Durch ihren Gendefekt ist ihr Sehvermögen eingeschränkt, zudem werden sie häufig von ihren Artgenossen attackiert oder ausgegrenzt.

Nutria stammt ursprünglich aus Südamerika – jetzt breitet sie sich in Deutschland aus

Ursprünglich stammt die Nutria aus Südamerika und wurde – wie Marderhund und Waschbär – als Pelztier von Menschen nach Europa eingeführt. Ihr Vorkommen konzentriert sich vor allem auf die Oberrhein-Ebene, das Kraichgau und den Bodensee, wo ein mildes Klima vorherrscht. In Rastatt und dem Rest des Landkreises wurden die Tiere immer wieder gesichtet. Anfang 2022 entwickelte sich etwa in der Gemeinde Kuppenheim eine regelrechte Nutria-Plage.

Alle Hintergründe zur Nutria:

BestandGebietsfremde Art
Körpergewicht7 bis 9 Kilogramm
Körperlänge45 bis 65 Zentimeter
Paarungszeitganzjährig
FortpflanzungWeibchen sind alle 26 Tage fruchtbar, Tragzeit 110 bis 150 Tage
Anzahl Junge3 bis 4, maximal 13
Lebensweisemeist paarweise in Kolonien, ältere Tiere vereinzelt
Nahrungüberwiegend Pflanzen, vereinzelt auch Schnecken und Muscheln
Jagdzeit1. Juli bis 15. Februar

Quelle: wildtierportal-bw.de

In Deutschland siedelt sich die Nutria in grabenreichen, sumpfigen Gebieten an, die ein hohes Nahrungsangebot an Wasserpflanzen bieten. Zu ihrem Lebensraum gehören auch kleine Fließgewässer oder Teiche mit angrenzenden Wiesen oder Ackerflächen. Teilweise kommt die Nutria aber auch in weniger geeigneten Gewässern mit geringem natürlichem Nahrungsangebot vor, wenn sie dort regelmäßig gefüttert wird. Ein Metzger in Essen machte kürzlich Schlagzeilen, weil er Nutria-Fleisch verkaufte.

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