„Krass“: Gemeinde in Baden-Württemberg liegt inmitten eines riesigen Kraters
Dort, wo sich heute die Gemeinde Steinheim befindet, ist vor Millionen Jahren ein riesiger Meteor eingeschlagen. TikToker Cornally vergleicht den Krater mit „27.000 Stabilos“.
Steinheim am Albuch - „In Baden-Württemberg ist ein riesiger Meteor eingeschlagen“, erzählt TikToker Cornally in seinem Video. Die Katastrophe, von der er spricht, liegt zwar 14 bis 15 Millionen Jahre in der Vergangenheit – eine Zeitspanne, in der Menschen nicht einmal existierten. Doch auch heute noch sind ihre Auswirkungen sichtbar: Etwa 8.700 Einwohner leben in der Gemeinde Steinheim in einem kilometergroßen Krater, dem sogenannten Steinheimer Becken.
Mittlerweile steht das Kraterbecken im Landkreis Heidenheim unter Natur- und Landschaftsschutz. Für lange Zeit wurde der Krater für die Folge eines Vulkanausbruchs gehalten, doch im 20. Jahrhundert konnten Forscher diese Annahme widerlegen.
TikTok-Video: „Meteor hatte eine Kraft von 18.000 Atombomben“
Mit einer Geschwindigkeit von etwa 72.000 Kilometern pro Stunde muss der im Durchmesser 100 bis 150 Meter große Feuerball in die Erdoberfläche eingedrungen sein. Das führte zu einer Verwüstung weiter Teile der Ostalb in Baden-Württemberg. „Dieser Meteor hatte eine Kraft von 18.000 Atombomben wie die in Hiroshima“, betont auch Cornally, der auf TikTok etwa 48.000 Follower mit Fun Facts und Wissens-Content unterhält.

An der Einschlagsstelle bildete sich zunächst ein Kratersee, informiert die Gemeinde Steinheim auf ihrer Website. In dessen Ablagerungen sei eine Vielzahl von Fossilien konserviert worden, die bis heute einen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt vor 14 Millionen Jahren gebe. Im Meteorkrater-Museum der Gemeinde könnten Besucher die Fundstücke bewundern und alles zu dem Naturereignis erfahren.
TikTok-Kommentare: „Bester Vergleich, Stabilos“
Wer das Gebiet persönlich erkunden möchte, kann sich auch auf den rund 20 Kilometer langen Meteorkrater-Rundwanderweg wagen. Dieser bietet Aussichtspunkte auf das Steinheimer Becken und eine vielseitige Landschaft mit Heideflächen und Feuchtbiotopen, denn das Kratergebiet steht unter Naturschutz. Unter den Kommentaren des TikTok-Videos findet sich ohnehin bereits viele Einheimische wieder, die das Gebiet kennen: „Bruder da wohn ich“, schreibt zum Beispiel ein Nutzer. Ein anderer findet den Krater einfach „krass“.
Viele Nutzer amüsieren sich aber vor allem über die Parallele, die TikToker Cornally zwischen dem Durchmesser des Kraters von etwa 3,8 Kilometern und einer bestimmten Stiftmarke zieht: Das Einschlagsgebiet hätte dieselbe Größe wie 27.000 Stabilos. „Bester vergleich“, findet ein User.
Steinheimer Becken: Forscher hielten Krater lange Zeit für Vulkan
Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt wurde das Steinheimer Becken „bis vor wenigen Jahrzehnten als vulkanischer Explosionskrater gedeutet.“ Da Forscher jedoch auch durch Bohrungen und geophysikalische Vermessungen keinerlei vulkanische Spuren wie Gestein entdeckten, schlossen sie die Entstehung durch einen Vulkanausbruch schließlich aus. Ein Artikel der Wiener Zeitung von 2004 weist darauf hin, dass der deutsche Geologe Otto Stutzer 1936 erstmals die Theorie vertrat, dass es sich beim Steinheimer Becken um die Folgen eines Meteoriteneinschlags handelte.
In regelmäßigen Abständen lassen sich Meteoriten am Nachthimmel beobachten. Zuletzt war ein solches Spektakel im November zu sehen.