Warnung an Hunde- und Katzenbesitzer: Hochansteckende Seuche breitet sich im Kreis Ludwigsburg aus
Im Landkreis Ludwigsburg grassiert derzeit die Fuchsräude. Experten zufolge kann die ansteckende Krankheit auch auf Haustiere übergreifen – und in seltenen Fällen sogar auf Menschen.
Ludwigsburg - Hunde- und Katzenhalter aufgepasst: Im Kreis Ludwigsburg breitet sich aktuell eine ansteckende Tierseuche aus. Es handelt sich um die Fuchsräude, die nicht nur Hunde und Katzen, sondern in seltenen Fällen auch Menschen befallen kann. Die Symptome der parasitären Krankheit: Starker Juckreiz, ausgelöst durch Milben, die sich in die Haut ihrer Wirte bohren, sowie schuppige Haut und Haarausfall. Bei Wildtieren verläuft die Krankheit in der Regel tödlich. Für infizierte Haustiere gibt es zwar Therapiemethoden, dennoch kann sie auch bei ihnen tödlich enden.
Während die Ansteckungsgefahr für Menschen gering ausfällt und der Krankheitsverlauf normalerweise harmlos ist, reagieren Tiere stärker auf den Befall. Häufig sterben insbesondere Füchse einen qualvollen Tod und leiden zuvor bis zu drei Monate. „Die Tiere magern ab, sind apathisch und verlieren die Scheu vor Menschen“, sagt Hans-Otto Härle, Jagdpächter und Wildtierschützer, gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Allein im vergangenen Monat habe er bei Kornwestheim drei todkranke Füchse erlegt. Auch andere Jagdpächter im Kreis können Sichtungen kranker Tiere bestätigen.
Fuchsräude im Kreis Ludwigsburg: Parasiten zersetzen Organe ihrer Wirte
Wie das Veterinäramt im Landratsamt Ludwigsburg mitteilt, streunen von der Seuche befallene Füchse derzeit durch den gesamten Landkreis. Akute Ausbreitungsgefahr bestehe aktuell auch aufgrund der Paarungszeit der Tiere. „Die Grabmilben lösen nicht nur eine allergische Reaktion aus, sondern pflanzen sich bei Füchsen fort und können deren Organe zersetzen“, so Jagdpächter Härle.
Die winzigen Spinnentiere, die meistens nur unter der Lupe zu erkennen sind, finden ihren Weg unter die Haut ihres Wirts und legen dort ihre Eier ab. Schon nach kurzer Zeit schlüpft der Nachwuchs und nimmt dem Wirt die Lebenskraft. Die Parasiten ernähren sich von Zell- und Gewebeflüssigkeit. Um eine Ansteckung bei infizierten Füchsen zu verhindern, sollten Hundehalter ihre Hunde beim Gassigehen gut im Auge behalten. Oft reicht schon ein Kontakt mit einem Fuchsbau oder mit den Hinterlassenschaften von Füchsen. Auch streunende Katzen laufen Gefahr, sich anzustecken. Wer ein Wildtier sichtet, das offenbar an Fuchsräude erkrankt ist, sollte umgehend einen Jäger informieren.

Mein Haustier hat sich mit Fuchsräude infiziert – was tun?
Sollte sich der eigene Hund oder die Katze mit Fuchsräude anstecken, ist das noch kein Grund zur Panik. So gibt es antibiotische Präparate zur Behandlung, die die Parasiten abtöten. Neben der Fuchsräude grassieren immer wieder auch andere gefährliche Krankheiten, auf die es bei vermehrtem Aufkommen zu achten gilt. Bereits 2021 breitete sich in Baden-Württemberg eine gefährliche Tierseuche aus: Die Krebspest ist ebenfalls hoch ansteckend und wird durch eine Art Pilz ausgelöst. Für Hunde- und Katzenhalter gilt: Immer die Augen und Ohren offen halten.