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„Großer Beitrag zu unseren Produkten“: Apple mit Ritterschlag für schwäbisches Traditionsunternehmen

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Von: Julian Baumann

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Tech-Riese Apple hat die große Rolle europäischer Zulieferer hervorgehoben und dabei einem Traditionsunternehmen aus Baden-Württemberg den Ritterschlag erteilt.

Stuttgart - Der US-Technologiekonzern Apple hat nach eigenen Angaben im Jahr 2022 mehr als 20 Milliarden Euro in europäische Zulieferer investiert und erstmals seit langer Zeit auch nähere Details zu den Firmen bekannt gegeben. „Europas Innovationsgeist und unglaubliche Talente haben Apple vor mehr als 40 Jahren hierher gebracht“, sagte Cathy Kerney, Vice President of Operations bei Apple. „Und der Beitrag dieser Region zu unseren Produkten war noch nie so groß.“ Dabei hebt der iPhone-Entwickler ein schwäbisches Traditionsunternehmen, das in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert, ganz besonders hervor.

Der Maschinenbaukonzern Trumpf aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) bei Stuttgart ist in zwei große Geschäftsbereiche aufgeteilt: auf der einen Seite die Werkzeugmaschinen und auf der anderen die Lasertechnik. Als Mercedes-Chef Ola Källenius sich im SWR-Interview zum Standort Baden-Württemberg bekannte, nannte er unter anderem die Nähe zu Zulieferern wie Trumpf als Grund. Mit dem Geschäftsbereich Lasertechnik sind die Schwaben aber auch wichtige Zulieferer für Apple. „Die Ingenieure von Apple und Trumpf arbeiten kontinuierlich gemeinsam an der Entwicklung der neuesten Lasertechnologien, um die Erfahrungen der Kunden von Apple zu verbessern“, heißt es in einer Pressemitteilung des Tech-Riesen.

Apple verwendete ganze Reihe von Hightech-Komponenten des Ditzinger Konzerns Trumpf

Obwohl Trumpf mit einer 100-jährigen Firmengeschichte ein traditionsreiches Unternehmen ist, produziert das Unternehmen erst seit dem Jahr 2015 3D-Druckmaschinen für metallische Bauteile. Diese Laser werden beispielsweise im Automobilbau, in der Medizintechnik, aber auch im Bereich der Elektronikindustrie eingesetzt. Laut Apple werden eine ganze Reihe von Hightech-Komponenten des schwäbischen Unternehmens verwendet, darunter ein kleiner Laser, der einen Annäherungssensor für das iPhone ermöglicht. „Er schaltet das Display aus, wenn ein Objekt in der Nähe erkannt wird, um Strom zu sparen und versehentliche Berührungen verhindert“, heißt es in der Mitteilung. „Zum Beispiel, wenn Nutzer das iPhone ans Ohr halten.“

Kartons von Apple-Produkten gestapelt (links), der Innenraum eines TruLaser Cell 3000 der Maschinebaufirma Trumpf (rechts).
Mit dem Bereich der Lasertechnik ist das schwäbische Traditionsunternehmen Trumpf ein wichtiger Zulieferer für den US-Tech-Konzern Apple. © IMAGO/Waldmüller & Fabian Sommer/dpa (Fotomontage: BW24)

Mit einem Umsatz von 394 Milliarden Dollar im Jahr 2022 ist Apple nach wie vor eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Dass der US-Konzern in seiner Mitteilung Trumpf ganz besonders hervorhebt, kann demnach als eine Art Ritterschlag für das Traditionsunternehmen angesehen werden. Laut Mitteilung hat Trumpf bis heute mehr als eine Milliarde der kleinen Laser für Apple hergestellt und die beiden Unternehmen arbeiten eng zusammen. Der Ditzinger Maschinenbaukonzern ist allerdings nicht das einzige schwäbische Unternehmen auf der Zuliefererliste von Apple. Der Tech-Riese nennt neben Bosch aus Stuttgart auch den Batteriekonzern Varta, dem aktuell ein drastischer Stellenabbau droht.

Apple investiert Milliardensummen in europäische Zulieferer – und in Arbeitsplätze

Neben Trumpf, Bosch und Varta nennt Apple in seiner Pressemitteilung auch viele weitere Zulieferer aus Europa, die laut Cathy Kearney eine ganz besonders wichtige Rolle für den US-Technologiekonzern spielen. „Unsere engen Partnerschaften mit europäischen Zulieferern haben dazu beigetragen, wegweisende Technologien zu entwickeln, und wir sind stolz darauf, eng mit Zulieferern in ganz Europa zusammenzuarbeiten, um unser Ziel voranzutreiben, unsere gesamte globale Lieferkette zu dekarbonisieren.“ Apple hält jedoch nicht nur eine enge Partnerschaft mit den europäischen Unternehmen, sondern investiert auch in den Standort.

NameApple Inc.
Gründung1. April 1976
GründerSteve Jobs, Steve Wozniak, Ronald Wayne
HauptsitzCupertino, Kalifornien, USA
CEOTim Cook
BrancheTechnologie, Elektronik, Software, Telekommunikation
ProdukteiPhone, iPad, Mac, Apple Watch, Apple TV, AirPods, HomePod, macOS, iOS, iTunes, App Store
Umsatz394 Milliarden US-Dollar (2022)
Mitarbeitermehr als 164.000

Nach eigenen Angaben haben die US-Amerikaner in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 85 Milliarden Euro in europäische Zulieferer investiert. Die Investitionen erreichen demnach mehr als 4.000 Unternehmen und unterstützen so Innovationen, die in jedem Apple-Produkt zu finden sind – von Sensoren in der Apple Watch, über die genannten Laser von Trumpf im iPhone bis hin zu Mikrocontrollern in den MacBooks. Zusammen mit der iOS App-Economy unterstützt Apple durch die Investitionen mehr als 2,6 Millionen Arbeitsplätze in Europa.

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