Leoniden, totale Mondfinsternis und weitere Himmelsphänomene im November:
Im November können Astronomie-Liebhaber mit einigen Himmelsspektakeln rechnen. Besonders der Leoniden-Schauer könnte dieses Jahr für Begeisterung sorgen.
Im November kreuzt die Erde, wie jedes Jahr, auf ihrer Umlaufbahn den Meteorstrom der Leoniden. Astronomie-Liebhaber dürfen sich dann also wieder freuen, wenn sie ihren Blick nach oben in den nächtlichen Himmel richten: Denn mit etwas Glück kann dort ein Sternschnuppenregen beobachtet werden.
Seit der Zeitumstellung am Wochenende setzt die Dunkelheit wieder früher ein. Schon am späten Nachmittag, gegen 17 Uhr, wird das Tageslicht matter. Was bei vielen Autofahrern für müde Augen sorgt, sollte die Astronomie-Liebhaber fröhlich stimmen.
Totale Mondfinsternis im November: Deutschland verpasst das Schattenspiel
Besonders die zweite Novemberhälfte hat einiges zu bieten. Wenn die Vollmondphase am 8. November einsetzt, ereignet sich ein weiteres kosmisches Schauspiel: Dann kreuzt der Mond die Erdbahnebene von Süd nach Nord. Auf diesem Weg wird er vom Erdschatten getroffen – die Folge: die totale Mondfinsternis. Zuletzt war dies im Mai zu sehen.
Allerdings kann das Spektakel von Baden-Württemberg aus nicht beobachtet werden. Denn bevor der Mond in den Schatten der Erde tritt, geht er in Deutschland schon unter. Als kleine Entschädigung hat der Nachthimmel im November aber dennoch etwas zu bieten.
Leoniden-Schauer über Baden-Württemberg: Heller als der Vollmond
Immerhin wird in der zweiten Novemberhälfte der Meteorstrom der Leoniden aktiv. Wie bereits im August bei den Perseiden, können Beobachter dann wieder leuchtende Sternschnuppenschauer am Nachthimmel beobachten. Am 17. November soll das Schauspiel am eindrucksvollsten sein. Dann können bis zu 15 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden.
Was sind Leoniden?
Die Leoniden führen ihren Ursprung auf den Kometen 55P/Tempel-Tuttle zurück, der Trümmerstücke seines nur knapp vier Kilometer großen Kerns auf seiner Bahn verstreut hat. Seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 33 Jahre. In vergangenen Jahren gab es teils erheblich höhere Fallraten. Teils wurden 300 und mehr Meteore pro Stunde gezählt. Die Leoniden laufen auf Gegenkurs zur Erde, die ihnen entgegenkommt. Sie dringen mit 70 Kilometer pro Sekunde, dies entspricht 252 000 Kilometer pro Stunde, in die Erdatmosphäre ein und verglühen. Dabei können sie einen Feuerball erzeugen, der sogar heller leuchtet als der Vollmond.
Leoniden-Schauer hält für November 2022 noch eine Überraschung bereit
Astronomie-Liebhaber können sich zudem auf eine Überraschung freuen: Am 18. November, in den frühen Morgenstunden, kollidiert die Erde mit einer echten Trümmerwolke. Diese wurde 1733 durch Sonnenwinde und Gravitationseffekte vom Hauptstrom der Leoniden abgetrennt und sorgt bei uns im November für ein kosmisches Inferno.

Himmelsgucker können dann bei den passenden Bedingungen einen Leoniden-Schauer von bis zu 300 aufflammenden Meteoren pro Stunde beobachten – eine leuchtende Novembernacht also.