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Heilbronner Hotelier will Gepard als Haustier halten - „Sowas sollte verboten werden!“

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Von: Nadja Pohr

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Der Heilbronner Hotelier Hans-Peter Gaupp sitzt mit seinem Geparden „Sammy“ auf dem Sofa in seinem Wohnzimmer (Foto vom 17.10.2008).
Raubtiere als Haustiere: Der Heilbronner Hotelier Hans-Peter Gaupp sitzt mit seinem Geparden „Sammy“ auf dem Sofa (Archivbild). © picture-alliance/ dpa | Bernd Weißbrod

Der Heilbronner Hans-Peter Gaupp sucht einen Gepard als Haustier für sein Hotel. PETA kritisiert das Vorhaben scharf, auch die Netzreaktionen fallen heftig aus.

Heilbronn – Hans-Peter Gaupp möchte sich wieder ein Haustier zulegen. Eine Katze soll es erneut werden - aber keine gewöhnliche. Der Mann aus Baden-Württemberg hat einen eher exotischeren Geschmack, was das Thema Haustier betrifft: Der Heilbronner Hotelier ist wieder auf der Suche nach einem Gepard.

Schon in den vergangenen Jahren erhitzte Hans-Peter Gaupp mit der Haltung zweier Geparden die Gemüter. Die Raubkatzen Jamboo und Bungee lebten in einem 700 Quadratmeter großen Gehege im Garten seines Hotels „Park Villa“ und waren eine echte Attraktion. Beide Tiere sind mittlerweile gestorben.

Der Geparden-Liebhaber Gaupp möchte sich nun wieder ein solches Haustier zulegen und sucht deshalb auf einem internationalen Onlineportal für exotische Tiere nach einem neuen jungen oder erwachsenen Gepard, wie echo24* berichtet. Dafür erntet er eine Menge Kritik von Tierschützern.

PETA kritisiert Heilbronner Hotelier wegen Geparden scharf

Das Vorhaben des Heilbronner Hoteliers wird vor allem von der Tierrechtsorganisation PETA scharf kritisiert. In einem Statement appellieren sie an Hans-Peter Gaupp, das Handeln und die Haltung der exotischen Tiere zu unterlassen. Die komplexen Bedürfnisse eines Gepards können laut PETA in Privathaltung nicht erfüllt werden und das Tier würde daher dort leiden.

„Herr Gaupp muss endlich einsehen, dass exotische Tiere nur an einen Ort gehören: in ihren natürlichen Lebensraum. Auch wenn er sich um die beiden Geparden bemüht hat – ein erfülltes, artgerechtes Leben haben sie bei ihm nicht führen können“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. In Deutschland sind nach einer Liste des Tierschutzbundes bereits 30 Arten als Haustiere streng verboten - der Gepard zählt bisher jedoch nicht dazu.

PETA-Kritik richtet sich auch an Landesregierung: Häusliche Haltung von Wildtieren ist zu untersagen

PETA spricht sich radikal gegen die Haltung von exotischen Wildtieren in Gefangenschaft aus. Dennoch werden immer wieder Fälle bekannt, in denen Menschen exotische Tiere in ihrem Haus halten. Im vergangenen Jahr sorgte auch ein Fall aus Karlsruhe für Aufsehen. Dort hielt eine Frau einen Fuchswelpen als Haustier.

Kritik äußert die Tierrechtsorganisation deshalb auch gegenüber der Landesregierung von Baden-Württemberg. Hier ist es Privatpersonen immer noch erlaubt, gefährliche exotische Tiere in ihrer Wohnung zu halten. In anderen Bundesländern wie Berlin oder Hessen ist dies bereits verboten.

„Sowas sollte verboten werden“: Kritik kommt auch aus dem Internet

Auch im Internet hagelt es Kritik für den Heilbronner Hotelier. Eine Facebook-Userin beschreibt in einem Kommentar ihre Eindrücke zu den Tieren, nachdem sie einen Gepard vor Ort gesehen hatte: „Er zeigte deutliche Verhaltensauffälligkeiten und lief immer von der einen auf die andere Seite, was alles andere als normal war. Sowas sollte verboten werden!“

Hans-Peter Gaupp wird für sein Vorhaben vor allem Eigensinnigkeit und die Suche nach Aufmerksamkeit vorgehalten. „Sowas muss heute nicht mehr sein, um zu zeigen, wie exklusiv man ist“, heißt es in einem weiteren Kommentar. Auch „Der Egoismus mancher Menschen ist unglaublich“, war zu lesen. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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