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Bürger protestieren gegen Europapark - „rücksichtsloser Expansionsdrang“

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Von: Valentin Betz

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Besucher vor dem Eingang des Europapark in Rust (Ortenau).
Der Europapark gibt sich international und ist nach Ländern aufgebaut. Inzwischen ist aber auch der Widerstand gegen dessen Expansionsdrang länderübergreifend. © IMAGO/Lindenthaler

Der Europapark plant immer weitere Attraktionen - die viel Fläche benötigen. Dagegen regt sich jetzt sogar länderübergreifender Widerstand.

Rust - Als eine der Sehenswürdigkeiten in Baden-Württemberg kümmert sich der Europapark am laufenden Band darum, für seine Besucher attraktiv zu bleiben. Passende Aktionen zu jeder Jahreszeit sind dabei nur eine Strategie. In letzter Zeit kündigten die Verantwortlichen mehrfach an, neue Attraktionen zu planen. Beispielsweise gibt es Vermutungen über eine revolutionäre Doppel-Achterbahn im Europapark.

Die Fläche des größten Freizeitparks in Deutschland ist allerdings begrenzt. Neue Ideen bedeuten deshalb früher oder später Expansion. Das trifft auf ein neues Multimedia-Entwicklungszentrum im Elsass zu. Gegen das Europapark-Projekt regte sich schon wütender Protest; das französische Kollektiv „Le Chaudron des Alternatives“ will mit Gegenwehr „Umweltschäden abwenden“. Nicht nur auf dieser Seite des Rheins herrscht unter Anwohnern wenig Begeisterung für den Europapark. Auch in Deutschland sind nicht alle mit den Plänen der Verantwortlichen einverstanden. Wie die Badische Zeitung (BZ) berichtet, hat jetzt erstmals „Le Chaudron des Alternatives“ gemeinsam mit der deutschen Bürgerinitiative „Jetzt Langt’s“ demonstriert.

Protest gegen Europapark: Bürgerinitiativen demonstrieren in zwei Ländern

Für die erste gemeinsame Demonstration suchten sich die beiden Bürgerinitiativen direkt ein symbolträchtiges Ziel aus. Sie sprachen Gäste einer zweitägigen Schiffskreuzfahrt an, die im französischen Straßburg startete und das deutsche Breisach anfuhr, um von dort einen Tagesausflug in den Europapark zu machen. Entsprechend war die Aktion zwar gemeinsam koordiniert, aber die Mitglieder des französischen „Le Chaudron des Alternatives“ protestierten in Straßburg, während die deutsche Initiative „Jetzt Langt’s“ in Breisach standen.

„Ziel der Aktion war, gezielt Menschen auf den ungebremsten und rücksichtslosen Expansionsdrang des Europaparks auf beiden Seiten des Rheins aufmerksam zu machen und unseren Unmut und Widerstand dagegen zu demonstrieren“, heißt es laut BZ in einer Pressemitteilung der beiden Bürgerinitiativen.

Bürgerinitiativen demonstrieren gemeinsam: Europapark darf sich auf weiteren Widerstand einstellen

Abgesehen von der Anwesenheit in zwei Ländern war die Demonstration gegen die Expansion des Europaparks also klein gewählt. „Die Kooperation mit den französischen Kollegen ist noch neu“, schreibt die deutsche Bürgerinitiative als Begründung. Man habe Erfahrung sammeln und gegenseitig Solidarität bekunden wollen.

Die Bürgerinitiativen ließen aber verlauten, weitere Aktionen folgen lassen zu wollen. Entsprechend wird sich der Europapark darauf einstellen müssen, seine Expansion zumindest nicht ohne ordentliche Nebengeräusche vorantreiben zu können.

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