Pamela Reif erntet wegen Affen-Video erneut einen Shitstorm
Die Fitness-Influencerin Pamela Reif hält sich derzeit auf Bali auf. Nun sorgt ein Video von ihr in einem Affenpark für Wirbel. Tierschützer schlagen Alarm.
Karlsruhe/Bali - Gerade mal einen Monat ist es her, dass Fitnessmodel Pamela Reif für diskriminierende „Transen“-Aussagen einen Shitstorm erntete. Nun gerät die Karlsruher Influencerin erneut ins Visier der Kritiker. Der Vorwurf: Gefährdung von Tierwohl. Anlass ist ein Clip, in dem Reif einen ihrer Fitnessriegel bewirbt. Das Video entstand im „Monkey Forest“ auf der indonesischen Insel Bali. Der Affenpark gilt dort als Touristenattraktion.
Wie Pamela Reif sich im Tierpark verhält, empfinden der Tierschützer Robert Marc Lehmann und die Nachhaltigkeits-Influencerin Louisa Dellert als problematisch. „Leute, wir müssen reden“, sagt Dellert in einem Statement auf Instagram. „Und zwar über Influencer, die mit Wildtieren Werbung für ihre eigenen Produkte machen.“
Tier- und Umweltschützer kritisieren Pamela Reif: Essen im Wildtierpark ist ein No-Go
Wie Ausschnitte des entsprechenden Videos von Pamela Reif zeigen, versteckt diese zunächst einen Fitnessriegel in ihrem Ausschnitt – holt ihn später im Monkey Forest aber wieder hervor. Dass ein Affe sich kurzerhand den Riegel schnappt, scheint sie wenig zu überraschen. Statt Tierpflegern im Park Bescheid zu sagen, filmt die Influencerin den Affen beim Essen und lädt das Video später in ihrer Story hoch, um dort nochmal auf ihren Fitnessriegel aufmerksam zu machen.

In ihrem Statement lässt Dellert auch Robert Marc Lehmann, Deutschlands wohl bekanntesten Tier- und Umweltschützer, zu Wort kommen. Dieser kann über Reifs Verhalten nur den Kopf schütteln. „An einen Ort, wo Wildtiere leben, Essen mitzunehmen, ist immer eine schlechte Idee“, erklärt er. „Es wird auch eindeutig die Empfehlung dort ausgesprochen, kein Essen mitzunehmen. Besonders dann, wenn es von der eigenen Influencermarke ist – um es dann Guerilla-Marketing-mäßig ordentlich zu vermarkten.“ Reifs Vorgehen hält er für „ziemlich durchschaubar“. Am Ende finde er es „einfach scheiße“, wenn man Wildtiere mit Menschenfutter ernähre „und am Ende Plastik im Wald landet.“
Lehmanns Appell: Reifs Follower sollen sich die Influencerin hier nicht zum Vorbild nehmen und „nochmal ganz kurz darüber nachdenken, dass das nicht so clever ist.“ Wie Dellert am Ende des Clips betont, gehe es ihr und Lehmann nicht darum, einzelne Influencer an den Pranger zu stellen. „Wir alle machen Fehler und wissen manchmal Dinge einfach nicht besser.“ In der Kommentarspalte unter dem Video geben sich einige Nutzer weniger versöhnlich als Dellert. „Das ist Kalkül“, vermutet eine Userin. „Bevor sowas hochgeladen wird, schaut man nochmal drüber. Das passiert nicht einfach aus Versehen. Es ist allerdings absolut sch*****, wenn andere Lebewesen für solche Videos in Mitleidenschaft gezogen werden.“
Auch Peta schaltet sich in Debatte um Pamela Reif ein: „Wildtiere einfach in Ruhe lassen!“
Während viele Nutzer vermuten, dass Pamela Reif den Shitstorm womöglich vorher einkalkuliert hat und nur für Aufmerksamkeit sorgen wollte, hat die Influencerin das umstrittene Video längst gelöscht. Bei den Nutzern erzeugt die ganze Aktion Unmut. „Sorry, aber ich habe absolut kein Verständnis dafür, es damit zu begründen, dass die Influencerin es nicht besser wusste“, ärgert sich eine Userin. „Ich gehe stark davon aus, dass es in dem Park Schilder gibt, die verbieten, die Wildtiere zu füttern. Falls nicht, sollte es einem der gesunde Menschenverstand sagen. Meiner Meinung nach hat sie billigend in Kauf genommen, ihr Produkt zu vermarkten.“ Auch die Tierschutzorganisation Peta meldet sich unter dem Beitrag von Louisa Dellert zu Wort. „(Wild)tiere einfach in Ruhe lassen!“, empfiehlt die Organisation schlicht. „So schwer ist es (eigentlich) nicht.“