Baden-Württemberg sichert Erdbebenopfern in der Türkei und Syrien „jede mögliche Unterstützung“ zu
Viele Organisationen, Vereine und Firmen aus Baden-Württemberg haben bereits Hilfsgüter und Spenden für die Katastrophengebiete gesammelt. Auch die Politik sichert jegliche Unterstützung zu.
Stuttgart - Nach den verheerenden Erdbeben im Gebiet der türkisch-syrischen Grenze setzen Hilfskräfte aus aller Welt alles daran, Menschen vor Ort noch zu retten und Überlebende zu versorgen. Die Betroffenen haben durch die Katastrophe zum Teil alles Hab und Gut verloren. Organisationen, Vereine, Gemeinden, Firmen und die Politik sammeln deshalb mit Aktionen Hilfsgüter oder haben Spendenkonten eingerichtet. Auch in Baden-Württemberg ist die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft groß.
Neben der Caritas International aus Freiburg, die mit den Projektpartnern in der Türkei und Syrien zusammenarbeiten und am Montag bereits 250.000 Euro spendeten, ist auch die Hilfsorganisation Stelp aus Stuttgart in das Katastrophengebiet gereist. Mit Decken, Wasser und Babynahrung beladene Lastwagen sind am Dienstag (7. Februar) aufgebrochen. Man wolle schnell und unbürokratisch helfen, hieß es. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sicherte den Ländern weitere Hilfen zu.
„Krisen kennen keine Grenzen“: Baden-Württemberg sagt Unterstützung für Türkei und Syrien zu
Auf Anfrage von BW24 erklärte Baden-Württembergs Innenministerium, dass man die Hilfeleistungen für die Türkei und Syrien bestmöglich unterstützen werde. Man prüfe und bewerte die über den Bund eingehenden Anfragen und leite sie an die potenziellen Adressaten weiter, teilte eine Sprecherin unserer Redaktion mit. Innenminister Thomas Strobl tauschte sich in Brüssel darüber auch mit dem EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, aus.

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„Für uns beide ist klar: Europa, die EU müssen solidarisch anpacken, Hilfe koordinieren und den Menschen, die nur noch vor den Trümmern ihres alten Lebens stehen, vor Ort helfen“, sagte der Minister. „Krisen kennen keine Grenzen. In diesem Sinne müssen wir jetzt zusammenstehen und zusammenhalten. Dem Katastrophenschutzkommissar der EU habe ich bei meinen Gesprächen in Brüssel jede mögliche Unterstützung aus Baden-Württemberg zugesagt.“
Baden-Württemberg will grenzübergreifende Katastrophenübung planen
Landesinnenminister Strobl war jedoch auch aus einem anderen Grund in Brüssel. Der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie, der Klimawandel und nicht zuletzt auch das Erdbeben in der Türkei und im Nordwesten Syriens hätten gezeigt, dass man im Krisenmanagement und im Katastrophenschutz umfassend denken und arbeiten müsse. Baden-Württemberg plane daher als erstes Bundesland eine grenzübergreifende Katastrophenschutzübung, in die auch andere Länder eingebunden werden sollen.
„Da ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, das kostet natürlich Geld und Manpower“, sagte er. Mittel und Kapazitäten seien aber gut investiert. „Wir können nicht erst in einer echten Krise anfangen zu schauen, ob alles funktioniert, wie wir uns das vorstellen.“ Nach Angaben des Innenministeriums wird sich das Land im Rahmen eines Programms um die Ausrichtung einer grenzüberschreitenden Vollübung bewerben. Die Europäische Union wird das Vorhaben unterstützen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die Vorbereitungen sollen noch in diesem Jahr anlaufen, die Übung selbst soll 2024 stattfinden.