Boris Palmer bricht nach „Judenstern“-Eklat seine Auszeit
Boris Palmer wollte nach dem „Judenstern“-Eklat eine Pause von Social Media machen. Diese unterbrach er jetzt.
Tübingen - Eigentlich wollte sich Boris Palmer zurückziehen. So sagte er noch zu Beginn der Woche, er wolle sich den gesamten Juni eine Auszeit nehmen. Social Media wollte er sowieso meiden, eventuell sogar über die Auszeit hinaus, sagte Tübingens Oberbürgermeister, als er nach seiner dreiwöchigen Pause zum ersten Mal wieder eine Gemeinderatssitzung leitete.
Die Social-Media-Diät hat Palmer allerdings nicht lange durchgehalten. Zwar prangt auf seiner Facebookseite noch schwarz auf weiß „Auszeit“, doch sein bislang letzter Post ist vom Mittwochmittag (Stand: 25. Mai, 17.30 Uhr). Grund dafür war ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. Palmer schreibt dazu: „Leipzig hat heute ein Urteil gesprochen. Tübingen darf die Verpackungssteuer erheben. Das gegenteilige Urteil der ersten Instanz am Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg ist aufgehoben.“
Boris Palmer: „Ein sehr guter Tag für den Klimaschutz“
Laut dem ehemaligen Grünen-Politiker sei dies „ein sehr guter Tag für den Klimaschutz, die kommunale Selbstverwaltung und die Sauberkeit in der Stadt.“ Weiter meint Palmer: „Einen ganz herzlichen Dank an den mutigen Gemeinderat, der diese Pioniertat beschlossen hat, und an die unglaublich engagierten Mitarbeiter in der Stadtverwaltung, die sie umgesetzt und zum Erfolg geführt haben.“ Die Inhaberin einer Tübinger McDonald´s-Filiale hatte wegen für sie zu hohen Abgaben an die Stadt geklagt.

Boris Palmer sagte mehrfach das „N-Wort“
Dass sich Palmer am Ende durchsetzte, scheint ihm so wichtig gewesen zu sein, dass er seine Social-Media-Pause unterbrach. Die hatte sich der OB selbst verordnet, nachdem Palmer bei der Migrationskonferenz in Frankfurt mehrfach das N-Wort gesagt hatte und auf die darauf folgenden „Nazis raus!“-Proteste folgendermaßen reagierte: „Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem Ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für Euch ein Nazi. Denkt mal drüber nach.“
Für diese erneute verbale Entgleisung zog Palmer Konsequenzen. Er kündigte an, sich professionelle Hilfe zu suchen und trat von sich aus bei den Grünen aus. Palmer war in der Vergangenheit schon häufiger mit rassistischen Äußerungen in die Schlagzeilen geraten.