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Andrij Melnyk wettert auf Twitter gegen Ritter Sport - und löst erneuten Shitstorm aus

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Von: Sina Alonso Garcia

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Nach dem Shitstorm gegen Ritter Sport im März ist es zwischenzeitlich ruhiger um das Unternehmen geworden. Nun bringt der ehemalige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk die Debatte wieder ins Rollen.

Waldenbuch - Es war eine Entscheidung mit Folgen: Als Ritter Sport im März 2022 verkündete, trotz des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine weiter nach Russland zu liefern, regte sich heftiger Widerstand. Fans riefen zum Boykott des Schokoladenherstellers auf und schrieben in den sozialen Netzwerken vernichtende Worte über das Unternehmen. „Ritter Mord“ hieß es da zynisch. Oder „Quadratisch. Praktisch. Blut“. Nachdem es zwischenzeitlich etwas ruhiger um das Unternehmen aus Waldenbuch (Kreis Böblingen) geworden war, kocht die Debatte nun erneut hoch. Auslöser ist ein Tweet des ehemaligen ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk.

„Hurra, Quadratisch, praktisch, Blut ist wieder da“, schreibt Melnyk auf Twitter. „Ritter Sport hat die Kritik ausgesessen und liefert brav weiter nach Russland. Das wird nie vergessen werden. Die Ukrainer werden NIE Ihre Schokolade berühren, Herr Ronken und Co.“ Dem Unternehmen wünsche er ironisch „viel Glück“ für dessen Geschäfte mit dem Aggressor. Im Tweet verlinkt der Botschafter auch einen Zeitungsbericht des Tagesspiegel, in dem Ritter-Sport-Geschäftsführer Andreas Ronken erklärt: „Wir können nicht nur an Demokratien liefern.“

Ritter Sport und das Russland-Geschäft: Andrij Melnyk kocht vor Wut

Auf Twitter sorgte Melnyks Posting für viel Aufmerksamkeit. Mehr als 2.600 Nutzer gaben dem Beitrag einen Like, knapp 1.000 kommentierten ihn (Stand 31. August, 12.04 Uhr). Zahlreiche Menschen sahen sich offenbar animiert, sich erneut zu der Thematik zu äußern. Auch der Hashtag #RitterSport trendete zeitweise wieder.

Die Meinungen zur Entscheidung von Ritter Sport gehen - wie bereits im März - auseinander. Einige finden den Schritt nach wie vor unmoralisch. „Die Geschäftsführung geht in ihrer Geldgier über Leichen“, schreibt ein Nutzer. „Leider merkt sie laut des Berichts noch keinen wirklichen Umsatznachteil. Man darf diese Leute mit ihren Machenschaften nicht durchkommen lassen.“ Viele User berichten, dass sie seit März keine Ritter-Sport-Schokolade mehr gegessen hätten. Auch Fotomontagen von „Panzerschokolade“ oder Ritter Sport in „Kriegsedition“ ploppen wieder hoch. Angesichts der geballten Kritik am Unternehmen kann man hier durchaus von einem erneuten Shitstorm sprechen.

Ritter Sport: AfD verteidigt Russland-Geschäft - Nutzer findet: „Wer solche Werbung kriegt, braucht keinen Skandal“

Während zahlreiche Nutzer das Verhalten des Schoko-Giganten für höchst fragwürdig halten, stellen sich andere hinter das Unternehmen - und betonen, „jetzt erst recht“ Ritter-Sport-Schokolade zu kaufen. Auch die AfD-Fraktion von Baden-Württemberg klinkt sich in die Diskussion ein und schreibt: „Ein Mittelständler, der zehn Prozent seines Umsatzes in einem Markt erwirtschaftet, kann sich nicht über Nacht von diesem zurückziehen. Ritter Sport handelt verantwortungsbewusst seinen Mitarbeitern und Zulieferern gegenüber.“ Andere Nutzer sehen den Tweet der AfD allerdings als weitere Pleite für Ritter Sport. „Wer solche Werbung kriegt, braucht keinen Skandal“, findet etwa ein Nutzer.

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