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- vonLisa Schönhaarschließen
Das Coronavirus hat Baden-Württemberg fest im Griff. Dabei sorgt das Wetter in Stuttgart und weiteren Regionen für eine ganz andere Gefahr: Es drohen Waldbrände im Bundesland.
- Während alle Aufmerksamkeit auf das Coronavirus in Baden-Württemberg gerichtet ist, droht im Bundesland eine ganz andere Gefahr
- Das Wetter in Stuttgart und anderen Regionen im Südwesten ist seit Wochen sehr sonnig und trocken
- Deshalb steigt die Gefahr von Waldbränden in Baden-Württemberg drastisch
Stuttgart - Das Wetter in Stuttgart und anderen Teilen von Baden-Württemberg ist frühlingshaft schön - fast schon zu schön, denn in den meisten Teilen des Landes hat es in den vergangenen Wochen kaum einen Tropfen geregnet. Dementsprechend hoch ist nun eine Gefahr, an die in Zeiten des Coronavirus in Baden-Württemberg kaum jemand denkt: Die Gefahr für Waldbrände in Baden-Württemberg ist durch die anhaltende Trockenheit alarmierend gestiegen.
Der Deutsche Wetterdienst hat am heutigen Donnerstag für mehrere Teile Baden-Württembergs die zweithöchste Gefahrenstufe (vier von fünf) für Waldbrände ausgerufen. Auch die Stadt Baden-Baden geht von einem erhöhten Brandrisiko für ihren Stadtwald aus. In einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, derzeit würden die warmen Temperaturen und der anhaltende Wind die Wiesen und Waldböden stark austrocknen. Die Bürger seien aufgefordert, im Wald nicht zu rauchen und keine Zigaretten in die Natur zu werfen. Auch am Flughafen Stuttgart besteht eine erhöhte Gefahr für einen Waldbrand, wie Daten des Deutschen Wetterdiensts zeigen.
Laut aktuellem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdiensts liegt am heutigen Donnerstag die Gefahrenstufe vier an mehreren Orten in Baden-Württemberg vor.
Stationen des Deutschen Wetterdiensts in Baden-Württemberg mit Gefahrenstufe vier
Stationen des Deutschen Wetterdiensts mit Gefahrenstufe vier |
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Stuttgart (Flughafen) |
Mannheim |
Freiburg |
Mühlacker |
Rheinstetten |
Metzingen |
Freudenstadt |
Ulm-Mähringen |
Hechingen |
Laupheim |
Villingen-Schwenningen |
Schwäbisch Gmünd-Weiler |
Stötten |
Rheinau-Memprechtshofen |
Hermaringen-Allewind |
Großerlach-Mannenweiler\t |
Waghäusel-Kirrlach\t |
Niederstetten |
Bad Mergentheim-Neunkirchen\t |
Freudenberg-Boxtal/Main\t |
Münsingen-Apfelstetten\t |
Wolfach |
Balingen-Bronnhaupten\t |
Elzach-Fisnacht\t |
Meßstetten-Appental\t |
Altheim (Lkr. Biberach)\t |
Sigmaringen-Laiz\t |
Pfullendorf |
Geisingen |
Weingarten (Lkr. Ravensburg)\t |
Singen |
Dachsberg-Wolpadingen\t |
Wutöschingen-Ofteringen\t |
Rheinfelden |
An den meisten Waldbränden in Baden-Württemberg sind unachtsame Menschen schuld
In den meisten Fällen entstehen Waldbrände in Baden-Württemberg durch Fahrlässigkeit von Besuchern. Zigarettenstummel, weggeworfene Flaschen oder Grills, die nicht vollständig gelöscht wurden, sind laut dem Deutschen Wetterdienst die häufigsten Brandursachen. Die Flammen können sich vom trockenen Gras schnell auf Sträucher und schließlich Wälder ausbreiten. Vor allem wenn es zusätzlich noch windig ist, wird die Glut schnell angefacht und das Feuer kann sich rasant ausbreiten.
Weil wegen des Coronavirus in Baden-Württemberg Kontaktverbot herrscht und die meisten Geschäfte geschlossen haben, halten sich viele Menschen in der Natur auf, machen Spaziergänge durch den Wald. Dadurch steigt auch die Gefahr für Waldbrände.
So die Wolken der Kaltfront sind nun schon am Horizont zu erahnen. Sie wird bald die Region #Stuttgart erreichen hat aber leider kaum Regen im Gepäck pic.twitter.com/l5JWsDyEr7
— Wetter Ludwigsburg (@lubuwetter) April 13, 2020
Der Deutsche Wetterdienst gibt einen Waldbrandgefahrenindex heraus, der täglich aktualisiert wird. Er unterstützt die örtlichen Forstbehörden bei der Einschätzung und Einstufung der Waldbrandgefahr. Der Index wird aus der Lufttemperatur und -feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Niederschlagsmenge errechnet. In ein Berechnungsmodell wird der Anfangszustand eingegeben. Anhand meteorologischer Gegebenheiten kann anschließend auf Basis der Modellvorhersage die Gefahr für Waldbrände bewertet werden. Der daraus entstehende Index umfasst die Stufen eins bis fünf. Stufe eins steht für eine sehr geringe Gefahr, Stufe fünf für eine sehr hohe Gefahr.
Mit Material der dpa