Behörde warnt: Baden im Neckar kann zu Durchfall und Ohrenschmerzen führen

Wer in Baden-Württemberg derzeit nach Abkühlung sucht, sollte vorsichtig sein, wo er baden geht. Behörden raten vom Baden im Neckar und in der Alb ab und warnen vor gesundheitlichen Risiken.
Heidelberg - Die aktuell hohen Temperaturen treiben viele Menschen in Baden-Württemberg zur Abkühlung ins kühle Nass. Während in Badeseen im Land zum Großteil bedenkenlos geplantscht werden darf, sollte man um Flüsse derzeit lieber einen Bogen machen. So rät etwa das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises vom Baden im Neckar ab. Das Wasser sei verschmutzt und erhalte deshalb zu viele Krankheitserreger, heißt es in einer Mitteilung. „Die Krankheitserreger können unter anderem zu Durchfallerkrankungen oder Augen - und Ohreninfektionen führen“, so das Gesundheitsamt.
Bei Niedrigwasser besteht der Neckar laut Behörde bis zu 37 Prozent aus Klärwasser. Der Grund: Rund 500 Kläranlagen leiten ihr gereinigtes Abwasser in den Fluss weiter. Zwar werden Keime durch die Reinigung reduziert, allerdings nicht vollständig eliminiert. „Dadurch können Krankheitserreger wie Fäkalkeime, Salmonellen, Viren, Parasiten oder Pilze die Wasserqualität gesundheitsschädigend beeinflussen“, warnt das Gesundheitsamt.
Auch Karlsruher Behörde warnt: Abkühlung in der Alb birgt Risiken
Von einer Abkühlung in der Alb rät die Stadtverwaltung Karlsruhe ab. „Die anhaltende Trockenheit, ausbleibende Niederschläge sowie die ungewöhnlich hohen Temperaturen setzen den städtischen Gewässern zunehmend zu“, so die Behörde. „Bei einer Niedrigwassersituation oder auch nach Starkregenereignissen kann sich bei Gewässern eine ansonsten gute Wasserqualität spürbar verschlechtern und zu einem erhöhten Auftreten von Krankheitserregern führen.“ Auch Hunde solle man dementsprechend vom Wasser fernhalten.
Laut der Stadtverwaltung Karlsruhe sei die Alb nicht als offizielles Badegewässer ausgewiesen. Die Wasserqualität werde daher auch nicht regelmäßig vom Gesundheitsamt kontrolliert. Auch das Landesgesundheitsministerium empfiehlt, generell nicht in Flüssen zu baden. Abgesehen von wenigen, ausgewiesenen Badestellen, werde deren Wasserqualität nicht kontrolliert.
Badeseen in Baden-Württemberg: Wasserqualität wird regelmäßig geprüft
Während bei Flüssen also in Hinblick auf Badevergnügen Vorsicht geboten ist, können Bürger dagegen in Seen zum Großteil ohne Bedenken baden gehen. Die Gesundheitsämter kontrollieren regelmäßig die Qualität des Wassers und nehmen mindestens einmal im Monat Wasserproben. In der Badegewässerkarte des Landes Baden-Württemberg ist der aktuelle Stand der Wasserqualität an den einzelnen Seen hinterlegt.