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Apple-Mitgründer Wozniak wettert: „Wenn du eine KI sehen willst, die Leute umbringt, kauf einen Tesla“

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Von: Julian Baumann

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Apple-Mitgründer Steve Wozniak war einst ein Fan von Tesla. Aufgrund des Autopiloten wettert die Tech-Legende aber erneut mit scharfen Worten gegen den E-Autobauer.

Stuttgart/Austin - Dass Tesla maßgeblich daran beteiligt oder gar federführend war, die E-Autos wieder salonfähig zu machen, werden vermutlich selbst die schärfsten Kritiker nicht verneinen. In Bezug auf den seit langem versprochenen Autopiloten, mit dem die Modelle vollautonom fahren können sollen, steckt das Unternehmen mit Hauptsitz in Austin (Texas) allerdings der Konkurrenz deutlich hinterher. Eine US-Behörde hatte Tesla vorgeworfen, mit Funktionen zu werben, die die Software nicht einhalten könne. Ein Tesla-Kritiker ging noch einen ganzen Schritt weiter und behauptete, der Autopilot würde „wahllos Kinder niedermähen“.

Diese Behauptung und ein gestelltes Demonstrationsvideo wurden zwar mehrfach widerlegt, die Software von Tesla – Full-Self Driving (FSD) – war allerdings tatsächlich bereits an mehreren Unfällen beteiligt. Auch Steve Wozniak, Mitbegründer des Technologiekonzerns Apple, der selbst viele Jahre Tesla fuhr, sieht die Technologie offenbar als gefährlich an. In einem Interview mit der CNN, aus dem mehrere Medien übereinstimmend zitieren, sagte „The Woz“: „Wenn du eine Studie über eine fehlgeleitete KI sehen willst, die Versprechen nicht einhält und Leute bei jeder Gelegenheit versucht umzubringen, kauf einen Tesla.“

Apple-Mitgründer Wozniak schießt erneut gegen Tesla – „entspricht nicht einmal annähernd der Realität“

Die Aussage des Apple-Mitgründers spielte offenbar auch auf die aktuell immer dominanter werdenden künstlichen Intelligenzen, wie dem Chatbot ChatGPT, an, die einige Menschen als gefährlich einstufen. Selbst Tesla-Chef Elon Musk hatte vor der KI gewarnt, obwohl er an der Entwicklungsfirma OpenAI beteiligt ist. Steve Wozniak nahm das zum Anlass, erneut gegen Tesla und Elon Musk zu schießen. „Wie kann es sein, dass selbst der dümmste menschliche Fahrer sich an kleinste Veränderungen anpassen kann, aber Teslas Autopilot nicht?“, hatte die Silicon-Valley-Legende bereits im vergangenen Jahr bei der Konferenz Digital X in Köln gefragt.

Apple-Mitgründer Steve Wozniak (links) neben einem Blick auf Lenkrad und Display in einem Tesla Model 3.
Apple-Mitgründer Steve Wozniak wettert erneut gegen den Autopiloten von Tesla. © Thomas Banneyer & Christophe Gateau/dpa (Fotomontage: BW24)

Neben den fehlenden Funktionen des Autopiloten kritisierte er die Benutzeroberfläche und lobte dafür die des Stuttgarter Autokonzerns Mercedes-Benz. Mercedes hat bereits im vergangenen Jahr die Freigabe für das autonome Fahren erhalten und ist dem vermeintlichen Branchenprimus aus den USA in diesem Bereich deutlich voraus. Der Apple-Mitgründer hatte sich sein zweites Tesla Model S nach eigenen Angaben nur aufgrund der Versprechungen des Autopiloten gekauft. „Ich habe diese Dinge tatsächlich geglaubt und es entspricht nicht einmal annähernd der Realität“, erklärte er jetzt. Seine Aussage, dass die Software „töten“ würde, ist wohl nicht ganz unbegründet.

Tesla-Autopilot soll für viele Unfälle verantwortlich sein, weil Fahrer sich auf Software verlassen

Für ein besonderes Medienecho und einen großen Aufschrei sorgte ein Vorfall im Jahr 2018, bei dem zwei Menschen in einem Tesla verbrannten, weil sie Versprechungen in Bezug auf den Autopiloten geglaubt hatten. So stellten es zumindest die Hinterbliebenen bei einem Gerichtstermin dar, bei dem auch Tesla-Boss Elon Musk unter Eid aussagen musste. Bei diesem Vorfall und bei den vielen Unfällen, über die in Bezug auf den FSD immer wieder berichtet wird, ist jedoch nicht vollständig geklärt, ob die Schuld wirklich bei der Tesla-Software zu suchen ist. Im Owner‘s Manual des Model Y ist beispielsweise der folgende Hinweis in Bezug auf den Autopiloten zu finden:

„Verlassen Sie sich aus Sicherheitsgründen niemals ausschließlich auf diese Komponenten. Es obliegt dem Fahrer, aufmerksam zu bleiben, sicher zu fahren und jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten.“

Dass man sich eben nicht auf die von Tesla genannten Funktionen des Autopiloten verlassen kann, bestätigte auch Steve Wozniak. „Man denkt: ‚Das ist einfach, ich kann rübergreifen und ein paar Sekunden lang nicht hinsehen, und dann driftet das Auto über die Linie‘“, hatte er bereits 2017 gegenüber CNBC erklärt. Es sei jedoch leicht „Fehler zu machen, besonders bei bestimmten Wetterbedingungen und so weiter“. Eben vor solchen Wetterbedingungen, die die Funktionen des Autopiloten beeinträchtigen können, warnt aber auch Tesla selbst im Owner‘s Manual des Model Y.

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