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Fan wendet sich nach Umstieg auf deutsches E-Auto von Tesla ab - „Ich bereue nichts“

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Von: Julian Baumann

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Der Audi e-tron des Nutzers „SoFlaModel3“ mit dem Nummernschild seines Tesla Model 3.
Ein langjähriger Tesla-Fahrer aus den USA stieg auf einen Audi e-tron um und schildert seine Erfahrung mit dem deutschen E-Auto in einem Forum. © SoFlaModel3/Tesla Owners Online

In einem Forum schildert ein langjähriger Tesla-Fahrer seine Erfahrungen mit einem E-Auto von Audi. Von diesem zeigt er sich bereits nach einer Woche sehr überzeugt.

Stuttgart/Austin - Das US-Unternehmen Tesla hat sich innerhalb kürzester Zeit als Platzhirsch bei der E-Mobilität etabliert und kann auf eine ständig wachsende Anzahl an treuen Fans der E-Auto-Marke vertrauen. Mit dem Mittelklassemodell Model 3 hat das Unternehmen von Elon Musk das meistverkaufte E-Auto überhaupt im Portfolio. Das Modell wird seit Ende März auch in der „Giga Berlin“ in Brandenburg produziert. Tesla-Doc Ove Kröger prüfte das Tesla Model Y aus Grünheide und fand einige Mängel. So ging es offenbar auch einem langjährigen Tesla-Fahrer, der sich schließlich dazu entschied, auf ein deutsches E-Auto-Fabrikat umzusteigen.

Im Forum Tesla Owners Online erklärt der User „SoFlaModel3“, dass er einer der ersten war, die ein Tesla Model 3 Baujahr 2018 fuhren. Dass das Forumsmitglied ein großer Fan des Mittelklassemodells ist, zeigt nicht zuletzt auch sein Nutzername. Dennoch entschied er sich nach einigen Problemen bei neueren Versionen des Model 3, sich nach einem anderen Fabrikat umzuschauen. Im Forum schildert er sein schonungsloses Fazit nach einer Woche mit dem e-tron von VW-Tochter Audi. Ein anderer Tesla-Fahrer wollte eigentlich nur sein geleastes Model 3 zurückgeben, soll nun aber seinen Führerschein für immer verlieren.

Tesla-Fahrer hat Mängel bei mehreren Model 3 und entscheidet sich für Modell anderer Hersteller

Das Tesla Model 3 wurde ursprünglich als Prototyp im Jahr 2016 vorgestellt und wird seit Juli 2017 unter anderem in Shanghai produziert. „SoFlaModel3“, der offenbar aus den USA stammt, war bereits im Jahr 2018 im Besitz eines Model 3 - nach Europa kam das Modell erst ein Jahr später. „Ein paar Monate lang war mein Model 3 auf den Straßen noch eine wirkliche Rarität und die Leute drehten sich nach mir um“, erklärt er im Forum. Der Zeitpunkt sei so früh gewesen, dass die Sitzheizung noch per Software gesperrt war und sich Leute fragten, ob die Software überhaupt verbaut sei.

Da Tesla die Software und Ausstattung immer weiter entwickelte, entschied sich der User, auf ein Model 3 Long Range Baujahr 2021 mit Dual Motor umzusteigen. „Das Auto wurde mit einer Menge Defekten wie Lackmängel, einem losen Beifahrersitz und einem klappernden Armaturenbrett geliefert“, berichtet „SoFlaModel3“. Auch nach mehreren Besuchen im Service-Center seien die Mängel nicht behoben worden. Da die Preise für Gebrauchtwagen zu diesem Zeitpunkt gerade anfingen zu steigen, konnte er das Model 3 Baujahr 2021 durch ein aktuelles Modell tauschen und machte sogar noch Gewinn. Inzwischen sind Gebrauchtwagen mitunter teurer als neue Autos.

Mit der aktuellen Fahrzeuggeneration des Tesla Model 3 Long Range mit Dual Motor hatte das Mitglied von Tesla Owners Online aber ebenfalls Probleme. „Zu diesem Zeitpunkt bin ich seit 4 oder 5 Jahren Model 3 gefahren und hatte es einfach satt, auf ‚normale Autofunktionen‘ verzichten zu müssen“, schreibt er. Deshalb schaute er sich nach einem E-Auto eines anderen Herstellers um.

Forum-Mitglied ist „froh, ein überzeugendes E-Auto gefunden zu haben, das nicht von Tesla ist“

Nach der Entscheidung, sich nach einem Auto eines anderen Herstellers umzuschauen, stand „SoFlaModel3“ laut seinem Bericht vor der Frage, ob es ein Sportwagen oder ein Luxusmodell werden sollte. „Ich bin den BWM i4 Probe gefahren und war so zufrieden, dass ich eine Anzahlung geleistet habe“, berichtet er. Die Wartezeit habe allerdings rund ein Jahr betragen und das Auto des Konzerns aus München sei ihm zu kompliziert vorgekommen. Nachdem er einen Audi S4 mit Verbrenner-Motor Probe gefahren sei, habe für ihn festgestanden: „Ich liebe Audi, aber ich will ein E-Auto.“ Ein Freund habe ihm dann mit großen Tönen den Audi e-tron angepriesen, den „SoFlaModel3“ nach einer kurzen Suchzeit auch sofort geliefert bekam.

Da er mit seinen drei Tesla Model 3 schlechte Erfahrungen in Bezug auf Mängel gemacht hatte, zeigte sich „SoFlaModel3“ beim Kauf des Audi e-tron davon beeindruckt, dass der Händler eine umfangreiche Inspektion durchgeführt habe, um Schäden und Fehler auszuschließen. Als die wichtigsten Beweggründe für den Umstieg nennt er:

Neben einigen Aspekten, die die Software und Technik des Audi e-tron mit der des Tesla Model 3 vergleichen, kommt „SoFlaModel3“ auch auf den Autopiloten von Tesla zu sprechen. „Lasst mich gar nicht erst mit dem FSD (Full Self Driving, Anm.d.Red.) anfangen“, schreibt er. Aufgrund von „irreführender“ Werbung beim Tesla-Autopilot hat eine US-Behörde bereits Klage eingereicht. Der langjährige Tesla-Fahrer ist von der Technik ebenfalls nicht überzeugt, wohingegen der Autopilot von Audi hält, was er verspricht. „Das Auto hält die Spur wie ein Champion“, zeigt er sich begeistert. Das Fahrgefühl der beiden E-Autos will der User dagegen nicht direkt miteinander vergleichen, da die Fahrzeugklassen dafür zu unterschiedlich seien.

Obwohl der User im Tesla Owners Online-Forum lange Jahre Tesla treu ergeben war, fällt sein Fazit nach einer Woche mit dem Audi e-tron mehr als eindeutig aus. „Ich liebe absolut alles an dem Audi, ich bereue nichts“, schreibt er. „Meine Zeit mit Tesla war eine ganz besondere, aber ich bin froh, dass ich ein überzeugendes E-Auto gefunden habe, das nicht von Tesla stammt.“ Vermissen werde er allerdings das direkte Losfahren per Druck auf das Gaspedal, die Verwendung seines Smartphones als Autoschlüssel und die Beschleunigung des Model 3.

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