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„Riesiger Geldverbrennungsofen“: Tesla-Fabrik bei Berlin macht laut Elon Musk Milliardenverluste

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Von: Julian Baumann

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Laut Elon Musk verliert Tesla in der „Giga Berlin“ in Brandenburg Milliardenbeträge an Produktionskosten. Um die Fabrik in Texas steht es noch schlechter.

Stuttgart/Grünheide - Ende März eröffnete E-Autobauer Tesla in Grünheide bei Berlin eine Produktionsfabrik. Die große Anlage war bereits während des Baus vor allem bei Umweltschützern stark umstritten. Auch nach der Eröffnung und der gestarteten Auslieferung der Model Y an die europäischen Kunden läuft es am deutschen Standort des US-Unternehmens alles andere als rund. Ungleiche Löhne sorgen in der Tesla-Fabrik bei Berlin für großen Ärger, laut einer Gewerkschafterin verlassen viele Mitarbeiter den E-Autobauer wieder und gehen zu ihren alten Arbeitgebern zurück.

In einem Interview mit Tesla Owners Silicon Valley und The Kilowatts erklärte Tesla-Boss Elon Musk kürzlich, wie es aktuell um den finanziellen Stand der Giga Berlin in Brandenburg bestellt ist. Die Fabrik befindet sich aktuell noch immer im Hochlauf und soll im finalen Zustand jährlich 500.000 E-Autos produzieren. Der Weg dahin verschlingt laut dem Unternehmer aktuell allerdings Milliardensummen an Produktionskosten, in der nur wenige Tage später eröffneten Gigafactory in Austin (Texas) seien die Probleme noch gravierender.

Tesla: „Berlin und Austin verlieren gerade Milliarden von Dollar“, sagt Elon Musk

Das Gespräch von Tesla-Chef Elon Musk mit Tesla Owners Silicon Valley und The Kilowatts wurde am 31. Mai in der Giga Texas aufgezeichnet und in drei Teilen auf der Plattform YouTube veröffentlicht. Im zweiten Teil gab Elon Musk unter anderem zu, dass Mercedes einst Tesla rettete. Im am 22. Juni veröffentlichten dritten und letzten Teil sprach der Multimilliardär unter anderem über die beiden neuesten Fabriken des Unternehmens, die Giga Berlin und die Giga Texas. „Diese Fabrik verliert aktuell eine unglaubliche Menge an Geld“, so Musk mit Blick auf die Fabrik am Tesla-Hauptstandort in Austin.

Elon Musk bei einem Gespräch in der Giga Texas in Austin.
In einem Gespräch sagte Tesla-Chef Elon Musk, dass die Fabriken in Berlin und Austin derzeit Milliarden an Dollar verlieren. © Screenshot: Youtube/Tesla Owners Silicon Valley

„Die Fabriken in Berlin und Austin sind derzeit beide riesige Geldverbrennungsöfen“, macht Elon Musk in dem Gespräch deutlich. „Es ist wirklich wie ein gigantisches Dröhnen, das Geräusch von brennendem Geld.“ In der Giga Texas würden derzeit nur sehr wenige Autos vom Band rollen, da es Probleme mit der Produktionssteigerung der neuen 4680-Batterien gebe. „Berlin ist in einer etwas besseren Position“, erklärt der Tesla-Chef. „Da Berlin von Anfang an mit den 2170-Batterien produziert.“ Dennoch ist auch die Fabrik in Grünheide derzeit alles andere als wirtschaftlich. „Berlin und Austin verlieren gerade Milliarden von Dollar“, so Musk.

Probleme der Wirtschaft machen Tesla zu schaffen - „wir sind noch nicht aus dem Schneider“

Tesla konnte den Krisen der Weltwirtschaft, den Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Chipkrise und den Lieferproblemen, längere Zeit widerstehen. Inzwischen ist aber auch das US-Unternehmen deutlich von den Folgen betroffen, die durch den Ukraine-Krieg noch weiter verstärkt wurden. Die Produktionsfabrik in Shanghai (China) musste aufgrund von Corona-Lockdowns mehrfach die Produktion drosseln. Das hat offenbar auch Auswirkungen auf die anderen Fabriken. Werkzeuge für die Fertigstellung der traditionellen 2170-Batterien für Austin würden „in einem Hafen in China festsitzen“, erklärte Musk.

Dass die aktuellen Probleme der Wirtschaft noch lange nicht überstanden sind, macht der Tesla-Boss im Gespräch ebenfalls deutlich. „Die letzten zwei Jahre waren ein absoluter Albtraum von Lieferketten-Unterbrechungen, eine nach der anderen“, so Elon Musk. „Und wir sind noch nicht aus dem Schneider. Unsere größte Sorge ist, wie wir die Fabriken am Laufen halten können, damit wir unsere Mitarbeiter bezahlen können und nicht bankrottgehen.“ Elon Musk hatte erst kürzlich angekündigt, rund 10.000 Verwaltungsstellen bei Tesla wegen „Überbesetzung“ abbauen zu wollen. Der Stellenabbau bei Tesla hat offenbar bereits begonnen.

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