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Tesla-Doc prüft E-Auto aus Grünheide - „etwas geschludert bei der Verarbeitung“

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Von: Julian Baumann

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Tesla produziert inzwischen auch in Deutschland. Ein Autoexperte unterzog das Model Y aus Grünheide bei Berlin einem Qualitätscheck - mit deutlichem Fazit.

Stuttgart - Der E-Autobauer Tesla stammt zwar aus den USA, produziert die beliebten Modelle inzwischen aber auch in Europa und China. Am 25. März eröffnete Tesla die Gigafactory in Grünheide bei Berlin und lieferte die ersten 30 Model Y aus deutscher Produktion an die Vorbesteller aus. Unter den Vorbestellern war auch ein Unternehmer aus dem Kreis Tübingen. Der Schwabe fuhr extra nach Grünheide, um den Tesla persönlich von Elon Musk abzuholen.

In der „Giga Berlin“ produziert Tesla das Model Y für den europäischen Markt. Pro Jahr sollen in der Fabrikanlage in Grünheide rund 500.000 E-Autos vom Band laufen. Ein spektakulärer Drohnenflug zeigt die neue Tesla-Fabrik bei Berlin. Der bekannte Autoexperte und Tesla-Fachmann Ove Kröger testete in einem Video seines YouTube-Kanals „T&T Emobility“ ein Model Y aus der laufenden deutschen Produktion.

Tesla-Experte testet Model Y aus der Fabrik bei Berlin

Ove Kröger ist Kfz-Sachverständiger und erklärter Tesla-Fan. Dennoch testet er auf seinem YouTube-Kanal auch Autos anderer Hersteller. Der Tesla-Fan fuhr erstmals einen Porsche-Taycan und war entsetzt. In einem am 8. April veröffentlichten Video ging Kröger der Frage nach, wie der Zustand der Fahrzeuge ist, die nach dem Eröffnungsevent der Tesla-Fabrik bei Berlin ausgeliefert wurden. Das Testobjekt wurde dabei von einem Zuschauer des Kanals zur Verfügung gestellt, der sich nach einem Facebook-Aufruf bei dem „Tesla-Doc“ gemeldet hatte.

Bei dem Autocheck geht es dem Experten vor allem um die Verarbeitung des Tesla Model Y aus Grünheide. Das Erste, das auffällt, ist, dass die Türen relativ schwer zugehen, wie Ove Kröger erklärt. Das sei bei neuen Modellen aber vollkommen normal. Der „Tesla-Doc“ nimmt sich anschließend ein paar Minuten Zeit, um sich das Model Y Performance in Ruhe anzuschauen. „Im Großen und Ganzen macht es auf mich einen guten Eindruck“, lautet sein erster Eindruck. „Ich habe aber so ein paar Sachen gefunden, wo ein bisschen geschludert wurde bei der Verarbeitung.“

Tesla Model Y aus Grünheide: Experte bemerkt mehrere kleine Verarbeitungsfehler

„Wenn wir uns das mal anschauen, sehen die Spaltmaße eigentlich wirklich gut aus“, erklärt Ove Kröger. Direkt aufgefallen sei ihm aber ein Absatz bei den Rückscheinwerfern auf der linken Seite des Model Y. „Dieses Rücklicht steht vor und das innere Teil steht ab“, führt er aus. „Das ist ein bisschen schade, das hatte eines der ersten Fahrzeuge aus der Produktion, das ich geprüft habe, nicht.“ Auf der rechten Seite sind die Scheinwerfer aber gut verarbeitet. Ein anderes Detail, dass dem Tesla-Experten auffällt, ist der Türgriff auf der Beifahrerseite, der zu weit in die Tür eingelassen ist und auch das Seitenteil steht ein Stück zu weit vor der Tür.

Zudem habe sich auch einer der Scheibenwischer verklemmt und dadurch nicht richtig gewischt, was der Kunde bereits beim Fahren bemerkt hatte. Auch bei den Frontscheinwerfern ist offenbar nicht ganz genau gearbeitet worden. „Die Scheinwerfer stehen ein Stück vor“, sagt Ove Kröger, während er den Abstand beim linken Scheinwerfer prüft. Noch schlimmer ist es aber auf der anderen Seite. „Hier steht der Scheinwerfer richtig vor, als ob er gleich rausfällt.“ Demnach gibt es beim Auslieferungszustand mehrere kleine Mängel. „Da könnt ihr sagen, das ist Meckern auf hohem Niveau“, so der Experte. „Das denke ich aber nicht, das Auto hat 70.000 Euro gekostet.“

Tesla-Doc von Model Y aus Grünheide „positiv überrascht“ - trotz kleiner Mängel

In Bezug auf die entdeckten Verarbeitungsmängel beim Tesla Model Y Performance aus Grünheide betont der Experte, dass man die Abstände auch im Nachhinein noch richtig einstellen könne. „Aber warum nicht gleich so?“ Beim Interieur des E-Autos hat Ove Kröger dagegen wenig auszusetzen. Bei einem Autocheck darf aber natürlich auch eine Überprüfung des Fahrverhaltens nicht fehlen, weswegen sich der Experte und der Besitzer des Model Y gemeinsam auf eine Spritztour begeben. Beim Fahren über eine unebene Straße mit vielen Gullydeckeln klappert beim Tesla E-Auto aus Grünheide nichts, wie der Experte bemerkt.

Und auch mit der Beschleunigung ist Ove Kröger zufrieden. „Wir sind nach ein paar Sekunden schon bei 180 und die Windgeräusche sind für ein solches Fahrzeug normal.“ Auch an dem erweiterten Tesla-Autopiloten hat der Experte bei der Probefahrt nichts zu meckern. Letztendlich ist Ove Kröger vom Model Y aus Grünheide „positiv überrascht.“ „Wie gesagt, ich habe wieder ein paar Sachen gefunden, die ich nicht so gut finde“, sagt er. „Aber ich denke, die lernen noch dazu.“ Ein anderer Autoexperte verglich Tesla-Modelle aus Deutschland und China.

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