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Tesla kann in China schon wieder nicht produzieren

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Von: Julian Baumann

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Blick in die Tesla Giga-Fabrik in Shanghai.
Aufgrund von strengen Corona-Maßnahmen stehen die Bänder in der Tesla-Gigafactory in Shanghai erneut temporär still. © Ding Ting/dpa

Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats muss US-Autobauer Tesla die Produktion in China unterbrechen. Grund dafür ist nicht die Chipkrise.

Stuttgart/Shanghai - Die anhaltende Chipkrise, ausgelöst durch einen Lieferengpass von wichtigen Halbleiterkomponenten, führt in der weltweiten Autoindustrie noch immer zu Produktionsproblemen. In Europa verschärft der Krieg in der Ukraine die Probleme noch weiter und führt zu einem erheblichen Mangel an Komponenten zum Bau von E-Autos. Beispielsweise musste Porsche musste die Produktion des beliebten Taycan temporär unterbrechen und Mercedes-Benz meldete für den Zukunftsstandort Sindelfingen Kurzarbeit an. Dort wird unter anderem das elektrische Flaggschiff EQS gefertigt.

Neben der Chipkrise und dem Ukraine-Krieg in Europa macht der Wirtschaft weltweit aber auch noch immer die Corona-Krise zu schaffen. Auswirkungen der anhaltenden Pandemie wirken sich nun auch auf das US-Unternehmen Tesla aus. Der E-Auto-Pionier muss zum zweiten Mal innerhalb eines Monats die Produktion in der Gigafactory in Shanghai (China) temporär stoppen, heißt es in einem Bericht von Bloomberg. Grund dafür ist ein Corona-Lockdown, den die dortigen Behörden aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen über bestimmte Gebiete der Metropole verhängten.

Tesla: Corona-Lockdown führt zu Stillstand der Gigafactory in Shanghai

Laut dem Bloomberg-Bericht haben die Behörden in Shanghai einen Lockdown über die Hälfte der Metropole verhängt, der vom 28. März bis zum 1. April andauern soll. Eben in diesen Bezirken befindet sich auch die Tesla-Gigafactory, das erste Produktionswerk des US-Unternehmens außerhalb der Vereinigten Staaten. Bereits Mitte März musste Tesla die Produktion in China, bedingt durch die neuen Corona-Maßnahmen, für zwei Tage unterbrechen. Aufgrund des geltenden Lockdowns in Shanghai berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, Tesla müsse die Produktion ebenfalls bis zum Ende der Maßnahme am 1. April ruhen lassen. Bei Bloomberg ist dagegen zunächst nur von einem Tag die Rede.

Wie auch für die deutschen Autokonzerne Mercedes-Benz und Co. ist der chinesische Markt einer der stärksten Absatzmärkte für Tesla. Die Gigafactory in Shanghai hat im vergangenen Jahr rund die Hälfte aller Tesla-E-Autos produziert. Die Modelle aus dem Werk werden auf dem gesamten asiatischen und europäischen Kontinent ausgeliefert. Vergangenen Freitag (25. März) eröffnete Tesla die Gigafactory in Grünheide bei Berlin und lieferte die ersten 30 Model Y aus. Ein Schwabe fuhr persönlich nach Grünheide, um den Tesla persönlich von Elon Musk entgegenzunehmen. Aktuell muss auch das Tesla-Werk in Deutschland noch auf Batterien und Antriebseinheiten aus China zurückgreifen.

Tesla in Shanghai: „Closed-Management“-Produktion wegen Mangel an Verpflegung abgebrochen

Der erneute Lockdown in Shanghai wird sich wohl nicht auf die Quartalszahlen von Tesla in Asien und Europa auswirken, sehr wohl jedoch auf die laufende Produktion. Die drastische Vorgehensweise der örtlichen Behörden, die die Hälfte der Stadt komplett abriegelten und die dortigen Bewohner einem Massentest unterzogen, zeigt jedoch, dass die Corona-Pandemie auch im Ursprungsland noch nicht überwunden ist. Laut Reuters handelt es sich bei der aktuellen Situation in Shanghai um einen der schlimmsten Corona-Ausbrüche in China.

Den Berichten zufolge hatte Tesla die Mitarbeiter des Werkes zunächst dazu aufgerufen, für die sogenannte „Closed-Management“-Produktion in die Fabrik zu kommen. Demnach sollten die negativ getesteten Mitarbeiter im Werk essen und schlafen, um die Produktion aufrechterhalten zu können. Dieser Versuch wurde wegen Mangels an Verpflegung aber wieder verworfen.

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