Tesla-Chef sagt aufstrebendem US-Konkurrenten baldigen Tod voraus - „sind nicht mehr lange auf dieser Welt“

Das E-Auto-Start-up Lucid Motors hat es in die Serienproduktion geschafft. Tesla-Chef Elon Musk sieht allerdings keine Zukunft für das Unternehmen, das von einem ehemaligen Manager des Branchenprimus geleitet wird.
Stuttgart/Newark - Im Bereich der E-Autos müssen sich inzwischen sogar die etablierten Autokonzerne Mercedes-Benz, VW oder auch Ford und General Motors mit dem Branchenprimus Tesla messen lassen. Durch den weltweiten E-Auto-Boom drängen allerdings auch immer mehr Start-ups auf den Markt, die den Traditionsunternehmen bei der Mobilität der Zukunft den Rang ablaufen wollen. Ein Start-up aus Europa plant beispielsweise ein E-Auto mit 1.000 Kilometer Reichweite.
Das US-Unternehmen Lucid Motors, das vom ehemaligen Technik-Chef für die Tesla-Limousine Model S geleitet wird, hat es mit dem Lucid Air immerhin bereits zu einer Serienproduktion geschafft. Tesla-Chef Elon Musk sieht für das Unternehmen mit Sitz in Newark (Kalifornien) dennoch keine Zukunft. Nicht zum ersten Mal prophezeite der neue Twitter-Eigentümer auf dem Kurznachrichtendienst den baldigen Tod des Unternehmens, das möglicherweise sogar für Tesla zum ernsthaften Konkurrenten werden könnte.
Lucid kämpft mit Problemen, Tesla-Chef reagiert erneut mit Seitenhieb
Eben weil Tesla, im Vergleich zu den Traditionsherstellern, noch vergleichsweise jung ist, sich innerhalb kürzester Zeit aber an der Spitze der E-Auto-Produktion behaupten konnte, gilt das Unternehmen aus Austin (Texas) für viele Start-ups als Vorbild. Der Chef des E-Autobauers Nio, der inzwischen auch Deutschland ins Visier nimmt, wird beispielsweise als „Chinas Elon Musk“ bezeichnet. William Li selbst lehnt diesen Vergleich allerdings ab. Dem Lucid Air von Lucid Motors wurde allerdings am ehesten zugetraut, dem Branchenprimus ernsthafte Konkurrenz zu machen. Bereits im vergangenen Jahr hieß es, das Luxus-E-Auto soll den EQS von Mercedes-Benz und auch das Tesla Model S in Sachen Reichweite übertrumpfen.
Das aufstrebende Start-up hat es mit dem Lucid Air zwar in die Serienproduktion geschafft - ein Schritt, von dem viele Start-ups in diesem Bereich nur träumen können - kämpft aktuell aber mit den großen Problemen der Autoindustrie. Obwohl die Vorbestellungen bei rund 34.000 Modellen liegen sollen, will Lucid dem Teslamag zufolge nur bescheidene 6.000 bis 7.000 E-Autos im Jahr 2022 produzieren. Zudem sollen auch immer mehr Kunden, die das Luxusmodell vorbestellt haben, wieder abspringen. Elon Musk kommentierte eine Meldung des Twitter-Kanals „Drive Tesla Kanada“, indem es heißt, Lucid würde den Kunden trotz Preissteigerungen auf dem Markt weiterhin Rabatte einräumen. Lucid Motors „sind nicht mehr lange auf dieser Welt“, schrieb der Tesla-Boss.
Elon Musk: Tesla-Chef macht sich nicht zum ersten Mal über E-Auto-Start-ups lustig
Elon Musk ist der vermeintliche Konkurrent, der auch noch von einem ehemaligen Mitarbeiter geleitet wird, bereits länger ein Dorn im Auge. Als Lucid Motors im zweiten Quartal 2022 deutlich weniger Autos verkaufen konnte, reagierte der Tesla-Boss mit einem Seitenhieb. Er „habe mehr Kinder bekommen, als die Autos gebaut haben“, kommentierte Musk. Dass Peter Rawlinson Tesla ausgerechnet in einer schwierigen Phase bei der Produktion des Model S für Lucid verlassen hatte, nimmt ihm sein ehemaliger Chef offenbar noch immer krumm. Dem Teslamag zufolge sieht der umstrittene Visionär aber auch für andere E-Auto-Start-ups keine große Zukunft.
Weil Lucid und auch das Luxus-Start-up Rivian hochpreisige E-Autos auf den Markt bringen und damit eben auch den elektrischen Limousinen der großen Konzerne Konkurrenz machen wollen, sind auch die Produktionskosten vergleichsweise hoch anzusiedeln. In einem externen Interview in der „Giga Texas“ erklärte Elon Musk bereits im Mai, dass sowohl Lucid als auch Rivian keine Zukunft hätten, sollten sie ihre Kosten nicht deutlich senken können. „Rivian muss schnell die Kosten senken, weil sie dasselbe Problem wie Lucid haben“, kommentierte auch ein Twitter-Nutzer unter den Post von „Drive Tesla Kanada“. „Ich denke, Lucid wird 2023 Insolvenz anmelden“, ist sich ein anderer User sicher.